Zum Beispiel Tatort Kriminalhörspiel und Kriminalfilme im Fadenkreuz
50. Rundfunktagung der Evangelischen Frauen in Bayern (EFB) im Bayerischen Rundfunk am 24. März 2015
Spannung verhieß das Thema, Spannung erwarteten die 80 Teilnehmerinnen der verschiedenen EFB-Mitgliedsorganisationen aus ganz Bayern und Spannung konnten ihnen die Referentinnen des BR bieten, die Elke Beck-Flachsenberg als Delegierte der EFB im Rundfunkrat des BR eingeladen hatte.
Der Spannungsaufbau im Kriminalhörspiel geschieht mit Bildern im Kopf, passender Musik, „stimmigen“ Stimmen und einer guten Geschichte. Katarina Agathos, Chefdramaturgin Hörspiel und Medienkunst, entwickelt zusammen mit immer demselben Autor den bayerischen ARD–Radio–Tatort. Er hat eine starke regionale Farbe, auch wenn er in einem fiktiven Ort sehr authentisch mit gesellschaftlich relevanten Themen spielt.
Kriminalfilme aus Bayern werden (nur) von Frauen gemacht! Diesen Eindruck demonstrierten eindrucksvoll Bettina Ricklefs als zuständige Programmbereichsleiterin, Dr. Stephanie Heckner für den Tatort, Dr. Cornelia Ackers für den Polizeiruf 110 und Larissa Vassilian für den online–Auftritt.
Bettina Ricklefs wies den Zusammenhang auf zwischen „Krimi“ und Literatur, dem gewalttätigen Verbrechen und der philosophischen Frage nach Schuld und Sühne. Stephanie Heckner schilderte zu dem herbeigesehnten ersten fränkischen Tatort die behutsame Annäherung an das Fränkische: „Der Franke trägt den Pelz nach innen!“
Wie dieser fränkische „Dadord“ in den sozialen Medien mit Witz und Fantasie beworben wurde, führte Larissa Vassilian vor. Abschließend zeigte Cornelia Ackers „ihren“ bayerischen Polizeiruf mit seinen verschiedenen Protagonisten. „Und was wollen Sie im Kriminalfilm sehen?“ wurden die Teilnehmerinnen gefragt. Die klare Antwort lautete: „Weniger Gewalt!“
Auch der Intendant hatte die zunehmende Gewaltdarstellung in seinem Eingangsstatement problematisiert („Wenn erst der Mainstream eröffnet ist, dann ist er nicht mehr abzustellen“) und die Frage nach den damit vermittelten Gesellschaftsbildern gestellt.
Grenzen der Gewaltdarstellung und Möglichkeiten einer Intervention bei der Gefahr einer Entwicklungsbeeinträchtigung hatte zuvor Sabine Mader als Jugendschutz- Beauftragte klar dargestellt.
Es schloss sich der Kreis, als die Referentinnen auf Gewalt in der Gesellschaft und auf Mord als ein blutiges Verbrechen hinwiesen. So endete die Tagung nachdenklich und spannungsreich.
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