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Wilde Ecken für Insekten!

AEH |

Jetzt ist wieder Pflanzsaison! Schon gleich an die Bienen und Insekten denken!

Die Sonne lockt alle nach draußen. Die Nachbarn, die wir monatelang gar nicht oder nur vermummt gesehen haben, sind plötzlich alle wieder da, wie die Zugvögel. Die Männer haben bereits das Grillen wieder aufgenommen. Drei Häuser weiter war am Wochenende schon das erste abendliche Lagerfeuer an. Der Nachbar hat von ihm derzeit vorgezogene Tomatenpflänzchen angeboten, und er bekommt dafür dann ein Peperonistöckchen, denn die mag er. Er kocht gerne. Wir können wieder über den Zaun miteinander sprechen, sehen, was schon alles blüht.

Dieses Jahr denken wir bei den Blumen besonders daran, was vielleicht für Insekten taugen könnte. Von ihrem massenhaften Aussterben war ja nun viel zu lesen und zu hören. Besonders natürlich soll es für die Bienen gut sein, was bei uns blüht. Hummeln haben wir, dicke mit weißem Po, sie sind auch schon wieder unterwegs. Ganz dünne Wespen, die nichts tun. Und kleine Erdbienchen mit einem hellbraunen Pelz. Honigbienen aber gibt es bei uns nur noch sehr wenige. Vielleicht ist der eine Imker am Ort mit seinen Stöcken aber auch ausgewichen. Allerdings wohin denn wohl schon? Bei uns gibt es keine Refugien, sondern nur baumlose Feldflächen. In der Zeitung schrieb vor zwei Wochen schon ein Vogelkundler, in die Politik und Landwirtschaft setze er keine Hoffnung mehr, die Rettung müsse vielmehr über die Gärten kommen. Je mehr von uns den Garten nicht spritzen, etwas stehen lassen, ihn nicht gerade verwildern, aber ein kleines bisschen wild werden lassen, weniger aufgeräumt, je mehr geschieht an Positivem für die Insekten und die Vögel. Dem Forscher schwebten Gartenverbünde vor, also lauter kleine Inseln der Wildnis.

Die können wir schon bieten, denn bei uns war es zugegeben noch nie so sehr aufgeräumt. Es ist immer noch allerhand mit emporgekommen, das landläufig als Unkraut gilt, und der Giersch ist sowieso unausrottbar, egal, in welcher Menge wir seine hellbraunen Wurzeln aus der Erde ziehen. Es ist eine Mischung von Überzeugung, Faszination und Faulheit, Zeitmangel und Geiz mit den freien Samstagen gewesen, der uns schon immer einen Wildgarten beschert hat, selbst, als der noch gar nicht so hieß. Wir haben uns immer ein bisschen dafür geschämt, dass er nicht so schön aufgeräumt war wie bei manchen anderen. Aber nun ist er ja geadelt, der Wildgarten, wegen seiner Freundlichkeit zu Insekten und Vögeln.

Und vielleicht haben Sie ja auch noch ein Samentütchen mit Wildblumenmischung, wie sie sogar das Umweltministerium verteilt hat, und ein Eckchen frei in Ihrem Garten? Oder entlang des Zaunes? Oder Sie haben sich schon ein Eck erspäht, wo es geht, selbst wenn es nicht Ihnen gehört? Die Methode der kuckucksähnlichen Fremdaussaat nennt man übrigens verwegen das Guerilla Gardening. Dessen militante VertreterInnen fertigen sogar Lehmbällchen mit den Samen darin an und werfen diese an geeignete Stellen. Hab ich mal gelesen, aber noch nicht gemacht.

Die Gemeinde kann auch was tun. Ohne großen Aufwand kann sie ihre Wegränder und Verkehrsinseln auch mit was anderem als langweiligem zu mähenden Rasen bepflanzen. Allerdings gibt es dann Ärger, denn die Bürgerinnen und Bürger lieben den ordentlich gehegten Rasen nicht nur bei sich daheim, sondern auch auf dem öffentlichen Grün. Und es gab einen Aufschrei, als die Verwaltungschefin an einigen Stellen die Entfernung des Rasens, Aufkiesen und bestimmte Blühpflanzen angeordnet hatte und das auch ausgeführt wurde. Aber es lohnt sich!

Nun, werden unsere Reihenhausriegel also zu einer Phalanx gegen die drei bis viermal gespritzten Felder in der Nähe? Na ja, vielleicht nicht ganz so kriegerisch. Aber vielleicht werden wir durch unsere mehr oder minder großen wilden Ecken, den bewussten Verzicht auf Dünger und Chemie und durch die eben auch bienenfreundlichen Blumen, die wir schon haben oder im Gartencenter gekauft haben, ein bisschen was für ein dann mal hoffentlich wieder stärkeres Summ-summ tun können.

 

Bettina Marquis

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