Wasser - selbstverständliches Lebensmittel oder Luxusgut?
In der Reihe "Gedanken und Forderungen zu den 17 Zielen der Nachhaltigkeit" beschäftigt sich Inge Gehlert im April mit dem UN-Ziel, die Versorgung aller Menschen mit sauberem Wasser und hygienischen Sanitäranlagen zu gewährleisten.
„Wasser ist zum Waschen da“…
Dieses Lied aus den 1950iger Jahren kennen sicher noch viele von Ihnen. Hier wird sehr schön aufgeführt, wozu Wasser dient, zum Zähneputzen, für das liebe Vieh, für die Feuerwehr, selbst bei manchen Füßen, würde man‘s begrüßen. Aber keinesfalls zum Trinken!
Leitungswasser schmeckte damals noch unangenehm nach Chlor, was die gängigste Methode war, um Wasser keimfrei zu machen. Glücklicherweise haben wir heute bessere Möglichkeiten in unseren Wasserwerken, Wasser so aufzubereiten, dass es schmeckt und trotzdem gesund ist.
Am 22. März war der internationale Tag des Wassers, der auf die Bedeutung, die sauberes Trinkwasser für unser Leben und Gesundheit hat, aufmerksam machen will.
Eine Forderung der UNO für Nachhaltigkeit ist die Versorgung aller Menschen mit sauberem Trinkwasser und hygienischen Sanitäranlagen. Diesem Ziel sind wir leider noch nicht allzu nahegekommen.
Doch wenn wir auch bei uns einen hohen Standard bei den Sanitäranlagen haben, so gibt es doch Defizite in den Schulen und in den Flüchtlingsunterkünften. Sauberes Trinkwasser ist auch bei uns nicht mehr selbstverständlich, sondern teils nur mit hohem Aufwand zur Verfügung zu stellen.
Wasser, das selbstverständliche Lebensmittel, ein Luxusgut?
So schlimm ist es glücklicherweise nicht. Doch wenn wir heute die Landkarte von unserem Land betrachten, sehen wir, wie weit die Trockenheit der letzten Jahre unsere Böden ausgetrocknet hat. Der Regen benetzt nur die Oberfläche und kann gar nicht weit genug in die Böden eindringen, um wirklich die Grundwasserspeicher wieder aufzufüllen. Wasserwirtschaft ist angesagt, denn sauberes Trinkwasser ist lebensnotwendig. Glücklicherweise haben wir Wasserwirtschaftsämter, die sich bisher schon um unser Trinkwasser gekümmert haben. Denken Sie an die Trinkwasserschutzgebiete, wo Lastwagen mit Gefahrgut besonderen Restriktionen unterliegen. Die Ämter kümmern sich um die Reinhaltung unseres Grundwassers beobachten die Wasservorräte in Stau- und Speicherseen, damit sowohl wir als Bürger, die Landwirtschaft und die Industrie ausreichend mit Wasser versorgt werden. Daneben kümmern sie sich um die Wasserwege für die Schifffahrt. Aber ob das alles ausreicht, um die Zukunft zu sichern, ist ungewiss. Vor vielen Jahren war Privatisierung, auch der Wasserwerke, angesagt. Ein Irrsinn, wie man heute begreift. Sauberes Wasser allen Menschen auf der Welt zur Verfügung zu stellen, ist eine Notwendigkeit. Damit ist eine Privatisierung der Wasserversorgung, die Gewinne erzielen will und muss, nicht vereinbar.
Die bayerische Staatsregierung wollte einen neuen Landesentwicklungsplan aufstellen und darin den Grundwasserschutz nachrangig machen. Das Grundwasser nicht mehr „bevorzugt“ der Trinkwasserversorgung dienen soll, sondern nur noch „insbesondere“.
Eine Änderung eines kleinen Wortes kann große Auswirkungen haben. Das hätte auch das Tiefengrundwasser betroffen, auf das Lebensmittel – und Getränkekonzerne ein Auge geworfen haben. Dank starker Proteste sind diese Anträge vom Tisch und Ministerpräsident Söder hat angekündigt, mit dem Umweltministerium, den Wasserversorgern, Umweltverbänden und Verbrauchern einen runden Tisch zusammen zu rufen, um wegen der anhaltenden Trockenheit eine bayerische Wasserstrategie ins Leben zu rufen. Auch der Wasserpfennig soll dann in der neuen Legislaturperiode erhoben werden.
Es ist schon ein Unding: Wir als Verbraucher zahlen für jeden Liter Wasser viel Geld an unseren Wasserversorger, aber Mineralwasserkonzerne dürfen kostenlos Wasser aus der Tiefe pumpen und es uns dann für teures Geld verkaufen. Und durch zu hohe Entnahmen gefährden sie unter Umständen unseren Grundwasserspiegel.
Dies sind aber geringe Probleme, wenn wir die Wasserversorgung weltweit betrachten. Ganze Landstriche in Afrika sind bedroht durch akuten Wassermangel. Es regnet seit Jahren fast nicht und die Wüste vergrößert sich von Jahr zu Jahr. Landwirtschaft kann kaum noch betrieben werden und von sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen können die Menschen in Afrika und Asien zum Teil nur träumen. Der Weg zu den Brunnen wird immer weiter. Durch Bürgerkriege und Terrorismus wird die Versorgungslage in den Ländern schlechter, was aber auch mit den Verteilungskämpfen zu tun hat. Aber selbst in diesen katastrophalen Gegenden, wie wir sie häufig bezeichnen, gibt es Hoffnungsschimmer und Landstriche, wo eine neue Landwirtschaft versucht wird und Erfolge erzielt werden. Bäume werden gepflanzt, die Schatten spenden, Wasser im Boden halten und der Erosion entgegenwirken. Dank der erneuerbaren Energien, wie Solarzellen, die in südlichen Ländern noch effektiver arbeiten als bei uns, ist Strom verfügbar, um Pumpen zu betreiben. Durch Forschung hat man resistentes Saatgut entwickeln können, das mit viel weniger Wasser auskommt. Wir müssen in Trockengebieten keinen Mais und Avocados anbauen, die viel Wasser brauchen, sondern andere Getreide und Gemüsesorten, die sich an die Gegebenheiten anpassen. Wenn Entwicklungshilfe in solche Projekte fließt, dann können wir etwas bewirken. Dieser Teil der Erde bietet Perspektiven zum Leben, damit die Menschen nicht ihr Land verlassen müssen.
Wir in Europa müssen ebenfalls unsere Landwirtschaft und unsere Wälder neu aufstellen, damit wir auch in Zukunft genügend Getreide und Futter für die Tiere haben. Wir werden nicht alle Vegetarier oder Veganer werden, aber unseren Fleischkonsum reduzieren, damit auch den Wasserverbrauch vermindern, wäre keine schlechte Sache.
Wasser, der Ursprung des Lebens. Ohne Wasser gäbe es kein Leben auf der Erde. Die Bibel spricht vom „Lebendigem Wasser“, ohne das nichts ist und sein kann. Daher ist es gut, wenn wir achtsam damit umgehen.
Aber genießen Sie Ihren Osterbraten.in welcher Form auch immer, bunte Eier gehören für uns ins Osternest, vielleicht auch die aus Marzipan. Und frische grüne Triebe in einer Vase auf dem Ostertisch, die den Frühling sichtbar werden lassen. Aber auch sie gibt es nicht ohne Wasser.
Schauen Sie bei Ihrem Osterspaziergang, bei hoffentlich trockenem Wetter, wie weit die Bäume bereits austreiben und welche braun bleiben, weil sie nicht genug Wasser haben.
Früher freuten wir uns über Sonnenschein, jetzt wünschen wir uns die Regennächte!
Ihre
Inge Gehlert
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