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Von Abstand bis Zoom - Wie Corona unsere Sprache verändert

EAM |

Thema bei einem Zoom-Meeting des Medienkreises Bayreuth

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie halten wir uns nicht nur an viele neue Regeln, die unser Alltagsverhalten zum Teil stark verändern, sondern wir haben uns auch an viele neue Wörter und Begriffe gewöhnt.

„Im Moment ist nur Abstand Ausdruck für Fürsorge“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits im März 2020. Abstand halten oder Sozial Distancing ist nun plötzlich etwas Positives, im Sinne der christlichen Nächstenliebe sogar Wünschenswertes.

Über 1000 Wortneuschöpfungen, Begriffe, die vorher nur Spezialisten bekannt waren, oder auch Wörter, die ihre Bedeutung verändert haben, sind inzwischen in unseren allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen und wurden in das Corona-Lexikon aufgenommen. (siehe z. B. https://www.owid.de/docs/neo/listen/corona.jsp)

Einige Beispiele, die den Frauen vom Medienkreis Bayreuth auf Anhieb eingefallen sind:

Präsenz-, Wechsel-, Online- oder Hybridunterricht, Homeoffice, Herdenimmunität, systemrelevant, Risikogebiet, Hotspot, Faceshield, Impfpriorität, Überbrückungshilfe, Querdenker, Kontaktverfolgung …

Gar von Öffnungsdiskussionsorgien war schon die Rede oder vom sogenannten Wellenbrecher.

Jeder weiß neuerdings, was eine Triage ist, ein Superspreader oder eine Virusmutation, kennt sich aus bei der Aha-Regel und der Nies-Etikette oder vergleicht Inzidenzen oder den R-Wert.

Besonders kreative Wörter sind auch der Geistermeister oder der Knuffelkontakt.

Die Liste ließe sich fortsetzen und jede Woche kommen noch neue Begriffe dazu. Im Moment ist es der Impfneid, der sich bei einigen Zeitgenossen breit macht, oder der Vorwurf, ein Impfvordrängler zu sein. Auch die Notbremse findet in einem ganz neuen Kontext Verwendung.

Es bleibt abzuwarten, welche Begriffe nach der Pandemie bleiben werden oder hoffentlich (!) überflüssig werden. Bleiben wird aber sicherlich die Erfahrung, dass Online-Meetings, z.B. über MS-Teams, Zoom oder Jitsi interessante Alternativen sind, gerade wenn man sich nicht face to face treffen kann.

Bei unseren ersten Zoom-Versuchen beim Medienkreis haben sich fast alle unsere Frauen zugeschaltet oder wollen es das nächste Mal versuchen. Einige haben sich bei einer technikaffinen Freundin dazugesetzt, um sich das erst mal anzuschauen (Zwei Haushalte dürfen sich ja treffen!), bei anderen haben die Kinder, Enkel oder Nachbarn beim Einlocken geholfen.

Daher unsere Ermutigung an alle DEF-Kreise: Probiert es mal aus mit einer Zoom-Veranstaltung!

Auch die DEF-Geschäftsstelle hilft bei technischen Fragen gerne weiter. Und in der Digitalsprechstunde (Termine siehe Homepage) kann individuell beraten werden.

Es ist einfach schön, sich zumindest am Bildschirm zu sehen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Elke Thein, Leiterin des Medienkreises Bayreuth

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© Foto: pixabay.com

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