Verzerrte Wirklichkeit - Wo bleibt weibliche Lebenserfahrung in Film und Fernsehen?
Die Geschlechterdarstellungen in den erfolgreichsten YouTube-Kanälen basieren auf veraltet anmutenden Stereotypen - Landesfrauenrat findet zwei Studien erschreckend
2017 präsentierte die MaLisa Stiftung die Ergebnisse der bislang umfassendsten Studie zur Ermittlung von Geschlechterdarstellungen im deutschen Film und Fernsehen (Studie der Universität Rostock vom 12. Juli 2017).
Nun hat sie in einem nächsten Schritt untersucht, wie es um die Darstellung von Männern und Frauen auf den Plattformen YouTube und Instagram sowie in Musikvideos bestellt ist.
Diese Studie wurde am 28.01.2019 in Berlinpräsentiert.
Statistiken belegen: Die Geschlechterdarstellungen in den erfolgreichsten YouTube-Kanälen basieren auf veraltet anmutenden Stereotypen. Während Frauen sich überwiegend im privaten Raum zeigen, Schminktipps geben und ihre Hobbies präsentieren (Basteln, Nähen, Kochen), bedienen Männer deutlich mehr Themen: von Unterhaltung über Musik bis zu Games, Comedy und Politik.
Diese stereotypen Darstellungen sind allerdings nicht allein persönlichen Interessen geschuldet. Die befragten YouTuberinnen verweisen auf Hürden, die es erschweren aus dem Themenumfeld Beauty auszubrechen und sich neue Genres wie Comedy oder Politik zu erschließen. Sie berichten von engen Zuschauererwartungen und damit verbunden kritischen, mitunter bösartigen Kommentaren, sobald sie den normierten Erwartungen widersprechen.
Diese brandneue Studie ist abrufbar unter: https://malisastiftung.org/wp-content/uploads/YouTube-Studie.pdf
Eine Zusammenfassung beider Studien ist abrufbar unter: https://malisastiftung.org/wp-content/uploads/Selbstinzenierung-in-den-neuen-Medien.pdf
Die Ergebnisse beider Studien findet der Bayerische Landesfrauenrat erschreckend!
Er hat sich mit der Studie der Universität Rostock vom 12. Juli 2017 befasst und ist über die abgebildeten Tatsachen entsetzt.
Wo bleibt die weibliche Erfahrung in Film und Fernsehen? Alles Dargestellte ist eine verzerrte Wirklichkeit!
Frauen sind deutlich unterrepräsentiert. Während bis zu einem Alter von Mitte 30 Frauen und Männer in etwa gleich oft vorkommen, verändert sich das mit fortschreitendem Alter – auf zwei Männer kommt dann eine Frau. Ab 50 Jahren verschlechtert sich das Verhältnis sogar auf 3:1.
Auf den ersten Blick sind in den Programmen durchaus viele Frauen zu sehen, allerdings überwiegend in Telenovelas und Daily Soaps. Wenn es darum geht, die Welt zu erklären, dominieren Männer zwischen 40 und 60 Jahren. Sie werden als Experten, Gameshow-Moderatoren, Journalisten und Sprecher präsentiert. Nahezu ignoriert wird das Fachwissen von Frauen dieser Altersgruppe. Ihre Kompetenz wird nicht gezeigt.
Wir erwarten von den Verantwortlichen für Film und Fernsehen, die Realität abzubilden.
Dazu gehört,
- weibliche Lebenserfahrungen in all ihren Ausprägungen zu zeigen;
- Fachwissen und Expertise von Frauen zu nutzen und sichtbar zu machen;
- den Anteil von Frauen vor und hinter der Kamera deutlich zu erhöhen.
Das gesamte Forderungspapier ist anliegend, aber auch abrufbar unter: https://www.lfr.bayern.de/aktuelles/40892/index.php.
Pressemitteilung des Bayerischen Landesfrauenrates vom 29. Januar 2019
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