Unterstützung im Alltag
Ein Erfahrungsbericht von Gertraud Gräßel über die Qualifikation zur Alltagsbegleiter/in
Im September 2020 begann die Schulung von 40 Unterrichtseinheiten zur Alltagsbegleiterin / zum Alltagsbegleiter nach §45a SGB XI. Dann kam die lange Zeit des Verschiebens - durch Corona mit Lockdowns und Kontaktbeschränkungen. Ursprünglich sollte das Zertifikat Ende November 2020 überreicht werden, aber es wurde Mai, bis endlich alle Teilnehmerinnen den Kurs abschließen konnten. Der Schwerpunkt lag bei der Gewinnung von Ehrenamtlichen; aber auch Hauptamtliche, die Leistungen mit der Pflegekasse abrechnen wollen, brauchen diese Qualifikation.
Die Schulung umfasste jeweils 15 Unterrichtseinheiten „Betreuung Pflegebedürftiger“ und „Kommunikation und Begleitung“. Weitere 10 Unterrichtseinheiten deckten den hauswirtschaftlichen Part ab: „Unterstützung bei der Haushaltsführung“. Diesen letzten Teil musste ich als ausgebildete Fachkraft nicht absolvieren.
Erfahrungen als Teilnehmerin
Die ersten beiden Module waren meiner Meinung nach eher im Stil einer Vorlesung gehalten und für Laien sehr anspruchsvoll. Mir haben die Beispiele aus der Praxis gefehlt, die ich - Gott sei Dank - während meiner beruflichen Laufbahn sammeln und auch während der Schulung einbringen konnte.
Erfahrungen als Referentin
Diese Verknüpfung von Theorie und Praxis habe ich dann bei dem darauffolgenden Kurs gleich als Dozentin unter Beweis gestellt, indem ich den hauswirtschaftlichen Teil der Schulung übernommen habe.
In diesen 10 Unterrichtseinheiten werden Grundsätze der Hygiene, Reinigung und Pflege der Wohnung, Ernährung im Alter, Reinigung und Pflege des Wohnumfeldes, Unfallverhütung und Aktivierung bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten vermittelt.
Ich kann nur sagen: Es war eine lebhafte Schulung, in der auch die Teilnehmerinnen ihre Erfahrungen einbringen konnten. Trotzdem ist es schon sehr anspruchsvoll, in nur 10 Schulstunden diese Fülle von Themen zu vermitteln.
Sie werden gemerkt haben - ich habe immer von Teilnehmerinnen gesprochen. Es war auch so: Pflege und Ehrenamt ist überwiegend weiblich. Einen Satz, den ich meinen Teilnehmerinnen auch mitgegeben habe: „Sie werden gebraucht!“ Denn schon jetzt werden bei ambulanten Diensten, für haushaltsnahe Dienstleistungen – Alltagsbegleiter und Alltagsbegleiterinnen händeringend zur Unterstützung gesucht.
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