Zum Hauptinhalt springen

Sonntagsblatt: Mit Freude Gesellschaft und Kirche mitgestalten

Ortsverband: Rothenburg |

 

100 Jahre Deutscher Evangelischer Frauenbund Ortsverband Rothenburg ob der Tauber

Genau am einhundertsten Jahrestag der Gründung feierte der Ortsverband Rothenburg des Evangelischen Frauenbunds sein Jubiläum des 100-jährigen Bestehens. Ort des großen Festaktes war der prachtvoll geschmückte Theatersaal der Evangelischen Bildungsstätte Wildbad.

Rothenburg ob der Tauber. „Wir wollen als Frau und als Christin öffentliches sichtbares christliches Bekenntnis zeigen und Werte leben", formulierte Katharina Geiger, Geschäftsführerin im Landesverband Bayern des Deutschen Evangelischen Frauenbundes (DEF), die Motivation der Mitgliedschaft. Anfang Juni 1899 wurde der Deutsche Evangelische Frauenbund in Kassel gegründet, 1917 schlossen sich Frauen aus Rothenburg zu einem Ortsverband zusammen. Im Laufe der Zeiten haben sich immer wieder die Aufgaben verändert, so wie sich auch die lokalen, gesellschaftlichen, politischen oder kirchlichen Gege-benheiten verändert haben. Sie waren und sind an den Anforderungen der jeweiligen Zeit orientiert. Immer geleitet durch das Motto des DEF: „Verantwortung übernehmen für sich und andere".

Welche Motivationen, Perspektiven und Visionen heute in einem evangelischen Frauenverband wichtig sind, erläuterte Geiger am Beispiel von Umbrüchen, seien sie gesellschaftlich, in den digitalen Medien oder demographisch. Zunehmend leiden Menschen an Vereinsamung. Hierbei biete die Mitgliedschaft im Frauenbund eine sorgende Gemeinschaft, die Hilfe bei der Integration biete. Frauenpolitik müsse sich zu Wort melden, um frauenspezifische Interessen in Kirche und Gesellschaft eigenverantwortlich zu vertreten.

Für die Zukunft ermunterte Geiger, neugierig zu bleiben und sich den Herausforderungen zu stellen. Ihre Vision: als Christin übergemeindlich, überparteilich, eigenverantwortlich und unabhängig mit Freude freiwillig und ehrenamtlich unsere Gesellschaft und Kirche mitgestalten.

In ihrer Andacht stellte Regionalbischöfin Gisela Bornowski zwei biblische Frauengestalten heraus, die gekrümmte Frau, die von Jesus „aufgerichtet" wurde und die Purpurhändlerin Lydia, die Paulus unter-stützte und die erste christliche Gemeinde in Europa leitete und sozusagen die „Urmutter des Frauen-bundes" sei.

Gabriele Staudacher, die Vorsitzende, führte durchs Programm und freute sich, dass verschiedenste Ortsgruppen und Ehrengäste der Einladung gefolgt waren. Auf den Tag genau, am 10. Oktober 1917 gründete Charlotte Eichelroth, die Ehefrau des damaligen Dekans Simon Eichelroth, den Ortsverband mitten in den schweren Zeiten des ersten Weltkriegs. Der Anfang 1917 war nicht leicht und nach vier Jahren verabschiedete sich die Gründerin. Jedoch waren 1922 zwanzig Damen der „besseren Gesellschaft" im Ortsverband tätig. In der Zeit nach der Machtergreifung Adolf Hitlers 1933 verlagerte sich die Verbandsarbeit ins Private, denn die Bundesvorsitzende Meta Eyl musste sich vor Repressalien schützen. Sie war durch ihre Aussage ins Visier der Machthaber geraten: „Wir haben einen Führer, das ist Christus!"

In ihrem sozialen Engagement ließen die Mitglieder jedoch nicht nach und ab August 1948 gab es wieder schriftliche Aufzeichnungen. Dem Gründungsziel gemäß, soziale Brennpunkte zu erkennen und zu lindern und auch deren Ursachen zu beheben, arbeitet der Ortsverband auch heute. Erwachsenenbil-dung und soziales Engagement betrachtet er als Säulen des DEF.

1994 initiierte Else Trenkle einen Helferinnenkreis, der Patientinnen und Patienten im Krankenhaus zum wöchentlichen Gottesdienst bringt und Mesnerdienste leistet. Seit 1998 leitet Margot Schwob den Literaturkreis und Renate Schauer seit 2004 die „Medienarbeit vor Ort". Seit 2007 fertigt eine Kreativ-gruppe, unter der Leitung von Claudia Hintermeier und Gabriele Staudacher Handarbeiten an. Den Erlös spendet man gemeinnützigen Zwecken.

„Die Glamouretten" bildeten mit einem Musikkabarett den Abschluss der Jubiläumsveranstaltung. Sie boten Swing und Glamour aus „New York City" dar und bezogen beispielsweise den Song „Ain’t she sweet" mit „Angie Sweet" – süße Angela - auf die Bundeskanzlerin, was auch in der typischen Handhaltung zum Ausdruck kam.

Danach bezog sich auch Dekan Hans-Gerhard Gross in seinem Wort auf die „glamouröse Gestaltung" des Frauenbundes und bedankte sich für den Einsatz in den Kirchengemeinden und im Dekanat. Er sprach den Segen.

Sabine Baier

 

Gabriele Staudacher (links), die Vorsitzende des Evangelischen Frauenbundes in Rothenburg und Regionalbischöfin Gisela Bornowski beim Festakt im Wildbad. Mitte: Die Vorstandschaft des Rothenburger Frauenbundes. Unten: „Die Glamouretten" sangen Parodien. Fotos: Sabine Baier

Quelle: Sonntagsblatt, 22.10.2017

Mit freundlicher Genehmigung des Sonntagsblattes.

Zurück
© G.Staudacher
© G.Staudacher
© G.Staudacher
© G.Staudacher

Kontakt

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir sind für Sie da!

Deutscher Evangelischer Frauenbund Landesverband Bayern e. V.

Geschäftsstelle
Kufsteiner Platz 1
81679 München

Tel.: 089 /98 105 788
Fax: 089 /98 105 789

info(at)def-bayern.de

Bankverbindung: Evangelische Bank
IBAN: DE19 5206 0410 0003 5080 56
BIC:    GENODEF1EK1

Hausbüro (Vermietungen)
Termin vereinbaren: Tel. 0176 / 577 67 668

Bürozeiten:

Mo,Mitt.,Di:8.00 bis 16.00 Uhr
Do: 8.00 bis 12.00 Uhr
Fr.8.00 bis 13.00 Uhr

Geschäftsführende Vorständin: 
Katharina Geiger
katharina.geiger(at)def-bayern.de

Geschäftsstelle:
Büroleiterin Maren Puls
info(at)def-bayern.de

Hausbüro (Vermietungen)
Hausmutter Sigrid Fernando
hausbuero(at)def-bayern.de

Pflichtangaben

Seit 2009 ist der Landesverband nach dem Qualitätsmanagementsystem QVB zertifiziert. http://www.procum-cert.de/