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Schloss Schleißheim – Hohe Politik und hohe Kunst

Ortsverband: München || Dr. Bettina Marquis, Vorstandsmitglied EAM

Einige Damen des OV München machten sich trotz unsicheren Wetteraussichten auf zu einem Besuch der Schleißheimer Schlösser und der dortigen Porzellansammlung und wurden belohnt. Hier der Bericht.

Schleißheim ist in erster Linie bekannt für sein prachtvolles Schloss, das den europäischen Rang seines Bauherrn Max Emanuel unterstreichen sollte. Luftiger wirkt die Gartenseite, wo ein Kanal mit beiderseitigen Wegen gesäumt eine Sichtachse bildet. Das Ensemble umgibt ein Landschaftspark. Diesen durchquerten die Teilnehmerinnen zügig, denn Mittagessen und Besuch der Porzellansammlung standen auf der Seite von Lustheim am anderen Ende der Schlossanlage auf dem Programm.

Lustheim ist tatsächlich eine Insel, und mehr noch als aus dem Wasser ragt es aus den Sommerwiesen auf. Ein runder Kanal lässt das Schloss wie auf einem grünen Teller garniert erscheinen. Und es ist seinerseits, ein Glücksfall für München und Bayern, nun die Herberge für die Sammlung Ernst Schneider, eine hervorragende Sammlung frühen Meißner Porzellans. Was gibt es nicht alles für hervorragende Stücke zu bewundern, untergebracht in der Zimmerflucht des Erdgeschosses und im Keller von Lustheim!

Es beginnt mit dem kostspieligen Importgut chinesisches Porzellan und den Versuchen Friedrich August Böttgers in Sachsen, für seinen König Porzellan zu schaffen. Zunächst gelang das rote Böttger-Steinzeug, das schon zu einigen Hoffnungen Anlass gab. Dann der Meißner Durchbruch: der vollkommene Ausdruck des gehobenen Stils am sächsischen Königshof. Kaffee- und Jagdservice, mit jeweils nicht nur feinst gemalten, sondern auch figürlich gestalteten Tieren, Pflanzen, menschlichen Szenen. Sehr variantenreich auch die Gestaltung, die verwendeten Muster und Farben. Die Tierfiguren, seien es Hühner oder Affen, Eberköpfe, Vögel oder Schmetterlinge, sind so fein ausgeführt, dass sie Bewunderung erregen. Am meisten vielleicht sogar das berühmte Orchester der Affen, das dort Aufstellung gefunden hat.

Fein und bunt, weinlaubumrankt, girlandenverziert und blütenbestreut ist die Welt des Rokoko, die auf diesen kunstvollen Porzellanstücken verewigt ist, in Darstellungen, die vom ganz einfachen Burlesken über die ironische Verzerrung bis hin zum mythisch Durchdeklinierten reichen. Sie alle umspielen das Königtum und die höfische Gesellschaft, die diese Kunst bezahlt hat. So kostbar, ist sie stets phantasievoller und einfallsreicher als die Wirklichkeit.

Diese Sammlung höchster europäischer Porzellankunst passt, wenn auch erst vor wenigen Jahrzehnten in das Schleißheimer Ensemble eingefügt, ausgezeichnet zu Idee und Anspruch des Kurfürsten Max Emanuel, der sich und seinem Staat in Schleißheim den passenden Rahmen geben wollte. Seine hochfliegenden Pläne sind bei Weitem nicht zum Tragen gekommen. Aber Schleißheims Schlösser, die Gärten und der Kanal, auf dem eine venezianische Gondel träumt, erinnern auf das Eindrücklichste an Max Emanuel und seine Zeit.

Und schon musste die Gruppe den Park ein zweites Mal durcheilen: Im Süden zog das vorhergesagte Unwetter heran!

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© B.Marquis
Schloss Schleißheim – Hohe Politik und hohe Kunst
© B.Marquis
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