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Nachhaltiger Konsum – Wege aus der Wegwerfgesellschaft

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Deutschland ist Spitze in der Produktion von Verpackungsmüll

Seit 2016 bearbeiten die Mitglieder der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv e.V.) das Verbandsthema „Nachhaltiger Konsum“. Im Zeitraum 2017 bis 2018 wurden „Wege aus der Wegwerfgesellschaft“ thematisiert. Unterstützt wurden die aktiven Mitgliedsverbände und Verbraucherzentralen durch eine gleichnamige Netzwerkgruppe und einen Lenkungskreis; zu diesem gehört unser DEF Mitglied Sigrid Lewe-Esch. Materialien wurden erstellt, die zur Weiterarbeit am Thema anregen sollen. Am 30. August 2018 stellte der vzbv eine Stellungnahme zum „Vorschlag der Europäischen Kommission für eine Richtlinie des Europäischen Parlamentes und des Rates über die Verringerung der Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die Umwelt“ einschließlich Anhang vor (COM (2018) 340).

Verbraucher und Verbraucherinnen machen sich große Sorgen über Plastikmüll in der Umwelt. Nicht nur die Meere und die Binnengewässer werden verunreinigt, sondern auch der Boden und die Luft. An die Verschmutzung der Meere wird zuerst gedacht, aber auch die Binnengewässer sind betroffen. So wird das Trinkwasser aus Oberflächenwasser durch eingebrachte Kunststoffabfälle belastet. Vom „Strandmüllmonitoring“ wird häufig in der Presse berichtet, jedoch über die Verschmutzung von Flüssen und Bächen, die ihre Plastikfracht ins Meer einleiten, ist nur sehr wenig bekannt.

Am Samstag, 15.September 2018 wurde zu einer Großaktion aufgerufen, dem internationalen „Rhine Clean Up Day“. Von der Schweiz bis zur Mündung des Rheins in den Niederlanden war die grenzüberschreitende Säuberung des Rheinufers erfolgreich. So wurde zum Beispiel in Duisburg in wenigen Stunden von Nord bis Süd von 950 Ehrenamtlichen 54 Kubikmeter Müll eingesammelt.

Deutschland ist Spitze in der Produktion von Verpackungsmüll. Im letzten Jahr fielen laut Umweltbundesamt 18 Millionen Tonnen Verpackungsmüll an, pro Kopf 222 Kg. Verpackungen aus Kunststoff sind sehr beliebt und ihre Verwendung hat sich seit 1995 fast verdoppelt, z.B. Kaffee-to-go-Becher, Einwegwasserflaschen und die Verpackungen, die der Online- Handel verursacht. Der Online-Handel liefert jeden Gegenstand in einer jeweils individuellen Verpackung; bei hochwertigen Produkten darf es auch etwas üppiger ausfallen.

Im letzten Jahr haben 70 Prozent aller Deutschen mindestens einmal online eingekauft. Die Zustellung erfolgt per Lieferung an die Haustür und mit den damit verbunden Kohlendioxid- und Feinstaubbelastungen. DHL entwickelt bereits eine Elektroflotte, die jedoch zur Zeit nur 5000 StreetScooter umfasst. Die Online-Bestellung hat somit eine schlechte Ökobilanz. Neue Formen des Verpackungsmülls entstehen beim Versand von Lebensmitteln, die nicht nur gut verpackt sondern auch zusätzlich mit Kühlakkus ausgestattet sind. Kunststoffverpackungen sind leicht und für den Einweggebrauch sehr praktisch. Die bereits vorhandenen Recyclingmaßnahmen reichen nicht aus, da die Kunststoffe in der Regel nicht „sortenrein“ vorliegen. So landen die Verpackungen zum Schluss in der Müllverbrennung. Die überbordende Nutzung von Kunststoffen als Verpackungsmaterial muss mit verschiedenen Stellschrauben eingedämmt werden. Als Alternative zur Wegwerfverpackung können Mehrwegverpackungen dienen wie z.B. Kaffeebecher, Thermoskannen, waschbare Brotbeutel beim Bäcker, Netze für Obst und Gemüse. Mittlerweile gibt es auch „Unverpackt Läden“, wo die Einkäufe bedarfsgerecht abgefüllt und abgewogen werden. Die bequeme Nutzung von Mineralwasser in Einwegflaschen kann durch Leitungswasser in spülmaschinenfesten Flaschen ersetzt werden. Es gibt in Deutschland die Initiative „Refill“ in Läden, die für wiederbefüllbare Trinkwasserflaschen kostenlos Trinkwasser anbieten (www.refill-deutschland.de).

Eine Trendwende beim Vermeiden von Verpackungsmüll wird nur mit konkreten Zielvorgaben gelingen. Die Mehrheit der Verbraucher und Verbraucherinnen (79 Prozent) ist mit dem von der EU Kommission vorgeschlagenen Verbot von Strohhalmen, Wattestäbchen und Plastikbesteck einverstanden. 90 Prozent können beim Einkauf auf Verpackungen verzichten. Eine Trendwende wird nur mit konkreten Zielen gelingen, die im Richtlinienentwurf der EU Kommission abgebildet werden. Wir brauchen in Deutschland eine einheitliche Kennzeichnung von Mehrweg- und Einwegverpackungen, denn nur wenn der Kunde, die Kundin Bescheid weiß, können sie die richtige Entscheidung treffen. Mehr Verbraucherinformationen zum Thema sind auch unter www.verbraucherzentrale.de/Plastik zu finden.

Sigrid Lewe-Esch, Mitglied im DEF-Bundesvorstand

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