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Modulare (Teil)Qualifizierung. Innovation für haushaltsnahe Dienstleistungen und Hauswirtschaft

AEH |

Ein Tagungsbericht von Hannelore Täufer. Unter diesem Titel bot das Kompetenzzentrum „Professionalisierung und Qualitätssicherung haushaltsnaher Dienstleistungen“ kurz PQHD, angesiedelt an der Hochschule Fulda, zusammen mit dem Deutschen Hauswirtschaftsrat, in dem auch die AEH Mitglied ist, Ende Oktober eine Videokonferenz an.

122 Personen meldeten sich an. Die Teilnahme war über PC, Tablet, Smartphone oder einfach über Telefon möglich. Von 9.00 bis 14.00 Uhr wurde eine Fülle von Infos geliefert.

Die Referentinnen kamen aus unterschiedlichen Bereichen – der Universität Kassel, dem Diakonische Werk Württemberg und dem Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft. Daraus erkennt man, dass das Thema „Haushaltsnahe Dienstleistungen“ oder abgekürzt HDL auf Bundes- und Landesebene diskutiert wird, steht es doch auch im Koalitionsvertrag unserer derzeitigen Regierung. Warum Bund und Land? Nun, dies ist unserem Föderalstaatsprinzip geschuldet, Bildung ist Ländersache, Standards für Berufsbildung und Berufsförderung gelten bundesweit – schon wieder Ebenen, die gut miteinander verknüpft werden müssen, wenn ein erfolgreiches Ergebnis entstehen soll.

Worum geht es?

Hauswirtschaft wird gebraucht wie eh und je. Corona hat dies deutlich gezeigt. Hauswirtschaft ist systemrelevant!! Aber – Hauswirtschaft als Berufsfeld kommt einfach nicht gut an, ähnlich wie hauswirtschaftliches Wissen und Können im privaten Bereich verkümmert. Bleiben wir aber beim Berufsfeld Hauswirtschaft. Die oben genannte Veranstaltung soll ein Start für eine Bildungsinitiative werden, die die Hauswirtschaft als Berufsfeld bewusst werden lässt, interessanter macht – und Hauswirtschaft aus der Schwarzarbeit herausführt. Die Nachfrage zu haushaltsnahen Dienstleistungen ist enorm gestiegen, es fehlen aber die Menschen, die die Arbeit qualifiziert erbringen. Dazu müssen viele Ebenen miteinander verknüpft werden und ich bin doch guter Hoffnung, dass dies wirklich gelingen könnte.

In der unglaublich kurzen Zeit von März bis September 2020 haben Mitglieder einer Arbeitsgruppe einen Referenzrahmen erstellt, der gleiche Standards für Bildungseinrichtungen, Dienstleistungsunternehmen, den Zuständigen Stellen (Ausbildung Hauswirtschaft) und den Agenturen für Arbeit und Jobcenter aufzeigt. Aus Personen dieser vier Gruppen setzte sich die Arbeitsgruppe zusammen, heraus kam ein Referenzrahmen, mit dem gut gearbeitet werden kann.

Der Referenzrahmen schreibt fest, wer die (Teil)Qualifizierung erwerben kann, welche Kompetenzen die Person vorzeigen soll, bzw. zeigt Möglichkeiten auf, diese Kompetenzen zu erwerben, der Verfahrensverlauf hin zur (Teil)Qualifizierung wurde aufgezeigt und 6 Module erstellt, die Inhalte der (Teil)Qualifizierung beschreiben und viele weitere Eckpunkte. Ziel ist eine Qualifizierung im Berufsfeld Hauswirtschaft, dabei können alle 6 Module abgearbeitet werden, müssen aber nicht, je nach bereits gegebener Kompetenz der einzelnen Person. Ziel kann der externe Abschluss Hauswirtschafter/in sein, muss aber nicht. Nach jedem durchlaufenen Modul gibt es den Nachweis des Ablegens des jeweiligen Moduls. Der Referenzrahmen soll auf keinen Fall die seither bereits mögliche Vorbereitung zum externen Abschluss Hauswirtschafter/in verdrängen. Auch soll kein Berufsbild unterhalb des Abschlusses Hauswirtschafter/in entstehen. Mithilfe der Module kann eine Teilqualifizierung erworben werden, die bestimmte Fähigkeiten und Fertigkeiten nachweist und damit der Einsatz auf dem Arbeitsmarkt sichert.

Ein Überblick zu den Modulen:

 

Modul 1

 
  

Reinigen und Pflege von Wohn- und Funktionsbereichen

  
  

Modul 2

   

Alltägliche Versorgungsleistungen

  
  

Modul 3

   

Alltägliche Betreuungsleistungen

  
  

Modul 4

   

Personengruppen orientierte Versorgungsleistungen

  
  

Modul 5

   

Hauswirtschaftliche Leistungen für Personen in besonderen Lebensumständen

  
  

Modul 6

   

Marketing für hauswirtschaftliche Produkte und Dienstleistungen

  

Zurück zur Videokonferenz Ende Oktober. Nach den drei Grundsatzreferaten gab es vier Workshops zu: Agenturen für Arbeit und Jobcenter, Dienstleistungsunternehmen, Zuständige Stellen und Bildungseinrichtungen. In der anschließenden Zusammenfassung wurde wieder einmal klar, dass Hauswirtschaft als Berufsfeld alle diese Ebenen braucht, um als attraktives, zukunftssicheres, auch finanziell interessantes Berufsfeld wahrgenommen zu werden.

Beklagt wurde mehrmals, dass beispielsweise Berufsberater/innen der Agenturen für Arbeit und Jobcenter, die ja berufliche Maßnahmen fördern, über wenig Informationen zu dem Berufsfeld Hauswirtschaft verfügen. Da ist dringender Nachholbedarf, sonst laufen geplante Kurse der Bildungsträger ins Leere, weil das schlechte Image der Hauswirtschaft nicht dazu anregt, Kurse in diesem Bereich zu bewerben.

Abschließend, die Veranstaltung war ein guter Start für die Hauswirtschaft, jede und jeder von uns kann dazu helfen, dies mit Leben zu füllen. Der Referenzrahmen bietet eine Diskussions- und Handlungsgrundlage – nachzulesen auf der Website https://www.hs-fulda.de/fileadmin/user_upload/FB_Oe/PQHD/Referenzrahmen_Modulare__Teil_Qualifizierung_fuer_haushaltsnahe_Dienstleistungen_und_Hauswirtschaft.pdf Wenn Sie eine Printausgabe brauchen, dann schicken Sie dafür bitte eine E-Mail an Janina.Kuhn(at)oe.hs-fulda.de . Ich habe mir zum Beispiel vorgenommen, damit einen Termin beim hiesigen Arbeitsamt, beim Jobcenter und bei der VHS zu vereinbaren. Jede/r von uns hat Kontakte, die hier genützt werden sollten und müssen, damit Hauswirtschaft bewusster wahrgenommen wird.  

Hannelore Täufer

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© Quelle: pixabay.com

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