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Mein Beruf: Fachlehrerin für Ernährung & Gestaltung

AEH || Hannelore Täufer, Vorstandsmitglied AEH-Förderkreis

Es war im Jahr 1992, als ich in einem Volkshochschulkurs bei Johanna Ittner in Schwabach die Meisterprüfung der Städt. Hauswirtschaft ablegte. Für mich war damals schon klar, dass diese Prüfung nicht meine letzte sein würde. Mit 39 Jahren wollte ich mir meinen Berufswunsch aus Jugendtagen erfüllen – Handarbeitslehrerin.

Damals war die Meisterin der Hauswirtschaft oder auch der Abschluss der Fachakademie für Hauswirtschaft (Betriebsleiterin) der übliche Weg als Start in den angestrebten Berufswunsch.

Der weitere Verlauf war damals: Ein Jahr Besuch des Staatsinstitutes für Fachlehrer in Nürnberg, am Ende des Jahres Ablegung des 1. Staatsexamens. Es folgten zwei Jahre als Referendarin mit eigenem Unterricht, Seminartagen und Hospitationen. Nach der Gesamtausbildung von diesen drei Jahren legten wir das 2. Staatsexamen ab und waren – hoffentlich – Fachlehrerinnen für Handarbeit und Hauswirtschaft.

Im Rückblick waren es drei sehr anstrengende, aber auch bereichernde Jahre für mich. In den zwei Jahrzehnten meiner Tätigkeit hat sich viel bewegt. Die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schülerinnen und Schüler haben sich gewandelt. Auch das gesamte Berufsbild der Fachlehrerin unterlag vielen einschneidenden Veränderungen.

Die Schülerinnen und Schüler bringen von zuhause immer weniger „positive“ Voraussetzungen mit. Da könnte ich jetzt Seiten füllen. Drei Aspekte möchte ich nennen.

• Viele der Schülerinnen und Schüler beginnen den Schulalltag unter schwierigen Bedingungen – ohne Frühstück, nicht ausgeschlafen, ungepflegt.

• Die Messlatte der häuslichen Voraussetzungen ist massiv nach unten gerutscht. Kleine hauswirtschaftliche Tätigkeiten sind nicht mehr üblich. Pudding selbst kochen, Salat putzen oder gar ein Gericht selbst herstellen kann nicht mehr vorausgesetzt werden. Eine Ausnahme gibt es. Wie die Pizza oder ein anderes Fertiggericht in den Ofen/Mikrowelle wandert, ist bekannt.

• Die Kinder erleben zwar täglich eine Vielzahl von Aktivitäten (Tanz, Sport, Tennis, Kino, Spiel- und Vergnügungseinrichtung), aber Ausdauer und Konzentration sind keine angestrebten Werte.

So sind in den letzten Jahren die Anstrengungen für guten Unterricht von der fachlichen Seite mehr auf die erziehliche Schiene gerutscht. Trotzdem gehe ich – meistens – gerne „in die Schule“.

Die sinkenden Schülerzahlen brachten für uns - „Fachlehrerin E/G“ (Ernährung und Gestaltung) ist unsere derzeitige Berufsbezeichnung - einen einschneidenden Wandel. Die meisten Kolleginnen haben zwei oder drei Schulen, an denen sie tätig sind. Klassen werden zusammengelegt und gedrittelt, um Stunden einzusparen – und damit Geld. Das führt zu vielen Fahrten, viel Transport von Unterrichtsmaterial im Auto, wenig Kontakt zu den verschiedenen Kollegien bis hin zu längerer Dauer einer Höhergruppierung. „Aufgeteilt“ kann die Kollegin nicht an zwei oder drei Plätzen ständig präsent sein. Wird die Kollegin „nur in Teilen“ wahrgenommen, fällt sie bei einer möglichen Höhergruppierung immer hinter weg. Doch nun genug mit dem Klagelied. Ich für mich schließe die Klassenzimmertür hinter mir und versuche, den Schülerinnen und Schülern das auf den Weg mitzugeben, was diese für das Leben brauchen – viele kleine Techniken, wie zum Beispiel Knöpfe annähen, Stiche zum Verschließen von Löchern an Hosen, Jacken …, Farbgefühl, Ordnung am Arbeitsplatz, planvolles Handeln, das Wissen, dass Essen nicht nur zum Stillen von Hunger notwendig ist.

Einen einschneidenden Wandel gab es auch bei der Ausbildung zur Fachlehrerin für Ernährung und Gestaltung. Seit kurzem werden dort ganz neue Wege beschritten. Dauerte die Fachlehrerausbildung am Staatsinstitut seit 1997 bereits zwei Jahre plus die anschließende zweijährige Referendarzeit, gibt es seit diesem Jahr eine ganz neue Option. Mit der Mittleren Reife und einem Eignungstest kann die GEK-Klasse besucht werden (Gestaltung/ Ernährung/Kommunikationstechnik).

Ausbildungen in folgenden Fächerverbindungen sind derzeit möglich:

• Ernährung und Gestaltung

• NEU! Gestaltung/Ernährung/Kommunikationstechnik

• Musik und Kommunikationstechnik

• Englisch und Kommunikationstechnik

• Erweiterungsfach Kommunikationstechnik

Hier möchte ich auf die Seite des Staatinstitutes für Fachlehrerausbildung in Ansbach hinweisen: AbtIII@fachlehrerausbildung- ansbach.de

Ich hoffe, es kam in der kurzen Vorstellung meines Berufes rüber: Bei aller Anstrengung bin ich gerne Fachlehrerin für E/G.

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