Lieben Sie Brahms?
November, und wieder Lockdown! Dabei hat der Monat doch die Tristesse schon im Namen...
Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag, Buß- und Bettag und dann noch den Toten- oder Ewigkeitssonntag. Die Martinszüge und das gemeinsame Martinsgansessen fallen aus, die Gaststätten sind geschlossen und den Karneval oder Fasching dürfen wir auch nicht in der großen Menge mit Helau und Alaaf begrüßen.
Bonjour Tristesse!?
Da will man/frau sich doch am liebsten in eine warme Decke einwickeln, eine Tasse Tee daneben, ein gutes Buch in der Hand, dazu eine CD in den Recorder schieben und schon sieht die Welt wieder besser aus. Da kann ich Sie fragen, lieben Sie Brahms oder Beethoven? Oder wer ist Ihr bevorzugter Komponist oder Komponistin? Bei Komponistinnen haben wir es schon schwer. Da fallen mir Clara Schumann, Fanny Hensel-Mendelssohn und Annette von Droste-Hülshoff ein, wobei letztere aber vor allem als Dichterin bekannt ist. Frauen waren genauso begabt wie die Männer, aber es ziemte sich nicht, als Frau öffentlich aufzutreten und eigene Werke vorzuspielen. Wie schrieb Abraham Mendelssohn an seine Tochter Fanny: „Die Musik wird für ihn vielleicht Beruf, während sie für Dich stets nur Zierde, niemals Grundbass Deines Seins und Tuns werden kann und soll. Beharre in dieser Gesinnung. Sie ist weiblich und nur das Weibliche ziert die Frauen.“
Schade, wir hätten sonst vielleicht eine andere Musikgeschichte.
Denn Musik ist Leidenschaft. Musik ist Energie. Ist Leben. Aber nicht allen ist es vergönnt, ein Instrument spielen zu können oder im Chor mitzusingen. Manche(r) kann C-Dur nicht von H-Moll unterscheiden, aber kann trotzdem die Musik lieben und in Konzerte oder in die Oper gehen. Man versteht vielleicht nicht den künstlerischen Aufbau der Arien, kann keine Partitur lesen, aber dennoch transportiert die Musik Emotionen und trifft ganz andere Nerven als ein Buch.
Martin Luther war ein großer Freund der Musik. Er sorgte für den Gesang in den Gottesdiensten und hielt die Musik für ein Geschenk und eine Gabe Gottes, kein Menschengeschenk. „So vertreibt sie auch den Teufel und macht die Leute fröhlich; Ich gebe nach der Theologie der Musik die nächste Stelle und die höchste Ehre. Und man sieht, wie David und alle Heiligen ihre gottseligen Gedanken in Vers, Reim und Gesängen mitgeteilt haben, weil in einer Friedenszeit die Musik regiert.“ So Martin Luther in seinen Schriften. Und schauen Sie ins Gesangbuch, wie viele Lieder von ihm stammen. Es ist gar nicht so schwierig im Gesangbuch, für jede Stimmungslage die richtige Musik zu finden. Musik kann uns aus unserer Traurigkeit reißen, und uns helfen, die Welt in einem helleren Licht zu sehen.
Haben Sie noch einen Schallplattenspieler und alte Vinyl-Platten, die Sie manchmal auflegen? Vor vielen Jahren wurde der Tod der Schallplatte angekündigt, man räumte seinen Plattenspieler samt Schallplatten, in den Keller oder auf den Dachboden und vergaß ihn. Aber vor einigen Jahren hat die Schallplatte ihre Wiederauferstehung gefeiert und heute werden wieder Platten gepresst. Trotz Digitalisierung, Streamingdiensten, MP3 Player und wie sie alle heißen, haben sich viele Musikfans doch wieder auf die Schallplatte zurückbesonnen, weil dieser Klang einzigartig ist. Dazu gehört auch das Rauschen und „Kratzen“ der Nadel.
Doch diese Musik aus den „Konserven“ können ein Live-Konzert, eine Opern- oder Theaterauf-führung nicht ersetzen. Gerade im November freuen wir uns auf Konzerte, die uns den Alltag vergessen lassen. In Gemeinschaft mit anderen Menschen Kunst zu erleben, danach noch bei einem Glas Wein das Gehörte nach zu besprechen, das ist das, was uns lebendig und fröhlich macht und uns aus unserer Tristesse herausreißen kann.
Da dies derzeit nicht möglich ist, müssen wir uns umschauen, ob nicht in einer Kirchen-gemeinde ein musikalischer Gottesdienst stattfindet, der ein Gefühl von einem Live Konzert vermittelt. Gerade, da keine Kirchenkonzerte veranstaltet werden können, Gottesdienste aber doch, greifen einige Gemeinden diesen Weg auf, um uns Trost und Zuversicht zu geben.
Denn Zuversicht brauchen wir, wenn wir die Zahlen der Neuerkrankungen in den Medien hören und lesen. Zuversicht, dass wir in der (Groß)- Familie Weihnachten feiern können, das Weihnachtsoratorium, wenn auch in kleinerer Besetzung, hören können und mit Kindern, Enkeln Freunden, Freundinnen gemeinsam Weihnachtslieder, nicht schmettern, (wegen der Aerosole) aber leise, mit genügend Abstand, singen können.
Sagen Sie „Adieu, Tristesse, Bonjour, Hoffnung!
Bleiben Sie negativ getestet, aber positiv gestimmt,
Ihre
Inge Gehlert
Landesvorsitzende
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