Krisen, Kriege, Katastrophen: Stresstest für Lokale Sender, Schulen und (Groß-)Eltern.
Gemeinsamer Informationstag der Evangelischen Frauen in Bayern (EFB) und der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Frauen Bayerns (AG Kath). Zu diesem Thema trafen sich im November erstmals wieder in Präsenz die katholischen und evangelischen Frauen Bayerns bei der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) in München zu einem gemeinsamen Informationstag.
Bei dem einführenden Referat zu aktuellen Fragen der Medienpolitik erläuterte Dr. Thorsten Schmiege, Präsident der BLM, zunächst das um die Telemedien erweiterte Aufgabenfeld der BLM, die Veränderungen in der Medienlandschaft, die Individualisierung der Plattformen durch Algorithmen, das Engagement der BLM gegen Hatespeech und die Herausforderungen im Jugend- und Nutzerschutz. Er betonte dabei, dass die Arbeit der BLM eine wesentliche Bedeutung für die Gesellschaft habe, da sie werteorientiert sei. Die Landeszentrale sieht ihre Aufgabe darin, ein Wertegerüst in der Medienregulierung aufzubauen bzw. zu erhalten. Hier schlug er den Bogen zu den kirchlichen Organisationen und hier besonders den Frauenverbänden in ihrer Verantwortung bei Ethikfragen. Er betonte, dass deren Engagement in Wertefragen eine wertvolle Ergänzung zum Engagement der Landeszentrale bei Fragen der Medienregulierung darstellt.
Im Anschluss an Thorsten Schmiege richtete sich der Blick auf den privaten Rundfunk mit der Fragestellung, welchen besonderen Herausforderungen private Sender in Krisenzeiten ausgesetzt sind. Johannes Ott, Geschäftsführer des Münchner Radiosenders Radio Gong 96,3, zeigte mit der Darstellung seiner mitreißenden Programmaktion zur Ukrainekrise, worin die Chancen und Möglichkeiten eines lokalen Privatsenders liegen. Er betonte, dass ihre Stärke in ihrem Netzwerk und in ihrem direkten „Draht“ zur Zuhörerschaft liege. Auf vorbildliche Art und Weise vermittelte der Sender in den Anfangstagen des Ukrainekriegs den in München ankommenden Flüchtlingen eine Unterkunft und weitere Hilfen. Für dieses Engagement wurde der Radiosender im September 2022 auch mit dem wichtigsten Preis der Radiobranche, dem Deutschen Radiopreis, ausgezeichnet.
Der Nachmittag der Tagung war praktischen Beispielen aus der Arbeit der BLM gewidmet. Herr Vakili, Projektleiter des FLIMMO (Elternratgeber für TV; Streaming & YouTube), und Herr Gurt, Verantwortlicher Redakteur FLIMMO, zeigten anhand einer Vielzahl von Beispielen, was getan werden kann, wenn Bilder z.B. zum Krieg in Europa Kindern Angst machen. Herr Gurt betonte, dass für die Verarbeitung derartiger Bilder und Nachrichten, vor denen man Kinder kaum abschirmen könne, unbedingt beachtet werden solle, dass stabile Bezugspersonen auf die Ängste und Verunsicherungen eingehen und altersgemäß reagieren sollen, dass Kindernachrichten statt der Tagesschau gesehen werden sollen und dass man auf Details, dramatische Zuspitzung und Spekulationen unbedingt verzichten solle.
Im Anschluss daran gab uns Maria Berg, Projektleiterin der Stiftung Medienpädagogik der BLM, einen Einblick in die Werkstatt des Medienführerscheins und präsentierte ein noch im Entstehen befindliches Modul zum Thema, wie Kinder und Jugendliche glaubwürdige (Krisen-)Berichterstattung erkennen und reflektieren können. Diese Materialen werden im nächsten Jahr zur Verfügung stehen und können dann sowohl präventiv als Unterrichtseinheiten als auch spontan bei einer aktuellen Krise welcher Art auch immer mit Hilfe einer Checkliste und einem Gesprächsleitfaden von Lehrenden und Erziehenden eingesetzt werden.
Beide Präsentationen am Nachmittag gaben einen sehr guten Einblick in die Arbeit der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, die, wie Dr. Schmiege zu Beginn betont hatte, getragen wird von der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung und dem Bestreben, ein Wertegerüst zu stabilisieren.
Die beiden für die Tagung verantwortlichen Medienrätinnen Ulla Kriebel (AG Kath) und Katharina Geiger (EFB) dankten der BLM für einen derartig interessanten Tag in ihrem Haus.
Ulla Kriebel
Kontakt
Nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir sind für Sie da!
Deutscher Evangelischer Frauenbund Landesverband Bayern e. V.
Geschäftsstelle
Kufsteiner Platz 1
81679 München
Tel.: 089 /98 105 788
Fax: 089 /98 105 789
Bankverbindung: Evangelische Bank
IBAN: DE19 5206 0410 0003 5080 56
BIC: GENODEF1EK1
Hausbüro (Vermietungen)
Termin vereinbaren: Tel. 0176 / 577 67 668
Bürozeiten:
Mo,Mitt.,Di: | 8.00 bis 16.00 Uhr |
Do: | 8.00 bis 12.00 Uhr |
Fr. | 8.00 bis 13.00 Uhr |
Geschäftsführende Vorständin:
Katharina Geiger
katharina.geiger(at)def-bayern.de
Geschäftsstelle:
Büroleiterin Maren Puls
info(at)def-bayern.de
Hausbüro (Vermietungen)
Hausmutter Sigrid Fernando
hausbuero(at)def-bayern.de
Pflichtangaben
Seit 2009 ist der Landesverband nach dem Qualitätsmanagementsystem QVB zertifiziert. http://www.procum-cert.de/