Kleines Lexikon für journalistische Darstellungsformen
Täglich, 24 Stunden lang, begegnen uns in allen Medien, ob „alt“ (z. B. Zeitung, Fernsehen) oder „neu“ (Internet) die verschiedensten journalistischen Darstellungsformen.
Sie reichen von der Nachricht über Reportagen, Features, Kommentare, Interviews, Rezensionen, Infografiken und Servicetexte bis hin zu Karikaturen. Mindestens zwanzig solcher Formen werden unterschieden.
Irene Münch will mit diesem Lexikon helfen, die verschiedenen Formen sauber auseinanderzuhalten. Begonnen wird die Reihe mit der Nachricht.
Die Nachricht
Die Nachricht ist eine direkte, kompakte und objektive Mitteilung über ein neues Ereignis, das für die Öffentlichkeit wichtig und interessant ist. Als Elementarform der Berichterstattung vermittelt sie neue Informationen in möglichst knapper und unparteilicher Weise.
Wie ist eine Nachricht aufgebaut?
Das Wichtigste kommt zuerst. Es folgen unwichtigere Infos, die eventuell weggelassen werden können, und am Ende befindet sich dann das Unwichtigste.
Eingehende Meldungen werden in allen Nachrichtenredaktionen zunächst bearbeitet (redigiert), und oftmals muss so mancher Inhalt entfernt werden, weil entweder zu wenig Platz auf dem Papier oder zu wenig Zeit für alle Infos ist. Man kann sich die Nachricht wie eine umgekehrte Pyramide vorstellen, bei der von unten immer wieder etwas abgeschnitten werden kann, das dann im Papierkorb landet.
Zu den Bausteinen einer Nachricht gehören vier Teile:
- Der Kern mit dem Wichtigsten, dem Interessantesten und dem Neuesten,
- Einzelheiten mit näheren Informationen zum Kern sowie weitere Fakten,
- der Hintergrund: eine Vorgeschichte, ein Zusammenhang oder Zusatzinformationen für ein besseres Verständnis und
- die Quelle: Woher stammt die Nachricht?
Völlig unterschiedliche Quellen werden dabei genannt wie z. B. Presseagenturen, die Polizei und alle möglichen Institutionen, die die Redaktionen mit Pressemitteilungen beliefern.
Damit diese Pressemitteilungen auch wirklich beachtet werden, ist es ratsam, bei ihrer Erstellung die Regeln für das Schreiben einer Nachricht zu befolgen. Nur so kann davon ausgegangen werden, dass das Wichtigste auch in den Medien erscheint.
Bei der Formulierung einer Nachricht helfen die sogenannten W-Fragen:
- Was ist passiert?
- Wer ist beteiligt?
- Wo war es?
- Wann war es?
- Wie lief es ab?
- Warum geschah es?
- Woher wissen wir das?
Was wird von einer Nachricht erwartet?
Eine Nachricht muss
- aktuell,
- vollständig,
- genau formuliert,
- gründlich recherchiert,
- glaubwürdig und
- neutral sein.
Besonders die Neutralität spielt eine bedeutende Rolle. Eine Nachricht darf keine persönliche Meinung enthalten. Diese muss deutlich durch den Hinweis „Kommentar“ von der eigentlichen Nachricht abgetrennt sein. Aber dazu dann mehr beim nächsten Teil des „Kleinen Lexikons für journalistische Darstellungsformen“.
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