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Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen am 25. November 2020

DEF |

In diesem Jahr ist eine noch größere Aufmerksamkeit als in den früheren Jahren nötig! Es darf uns nicht gleichgültig sein, dass alle drei Tage eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordet wird, denn dies sind keine „Ehrenmorde“ oder „Beziehungstaten“, sondern Femizide...

Ganz zu schweigen von der physischen und psychischen Gewalt, denen Frauen und Mädchen gerade in den sozialen Medien ausgesetzt sind. Diese Hasstiraden, die anonym im Netz gegen Frauen und Mädchen losgelassen werden, müssen Staat und Gesellschaft aufwecken. Ein erster Schritt hierzu ist die Aktion "Justiz und Medien – konsequent gegen Hass" des bayerischen Justizministeriums und der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) zur Bekämpfung von Hasskriminalität im Internet, die es seit einem Jahr gibt. Denn es kann doch nicht sein, dass eine Frau und ihre Kinder im Netz mit rechtsradikalen Parolen, aber auch bis hin zum Mord bedroht werden, und der Staat angeblich die Täter nicht ausfindig machen kann.

Seit vielen Jahren beklagen die Frauenverbände die Gewalt, versuchen mit Frauenhäusern und Beratungsstellen Frauen und Mädchen Hilfe zu bieten, und sind dabei auch auf Spenden angewiesen, weil die staatliche Unterstützung viel zu gering ist.

Aber die Hilfe müsste viel früher ansetzen. Bei der Erziehung in Kindergarten und Schule, damit ein anderes Menschenbild in den Köpfen der Kinder existiert. Kinder müssen lernen gewaltfrei und gleichberechtigt – unabhängig vom Geschlecht - miteinander umzugehen. Aber dafür braucht es mehr pädagogisches Personal, das dafür sensibilisiert und qualifiziert ist. Aber leider fehlen uns diese Menschen.                                                                                                

So werden wir weiterhin mit Aktionen auf diese Missstände der Gewalt an Frauen und Mädchen aufmerksam machen, Hilfetelefone breit bekanntmachen und uns um Unterstützung für Beratungsstellen und Frauenhäuser stark machen. Eine hilfreiche Initiative ist auch die Aktion „Maske 19“ in Apotheken und bei Ärzten, wo Frauen sich mit diesem Stichwort Hilfe holen können.                                                                                                     

Wir werden weiterhin an die Zivilcourage jedes einzelnen Menschen appellieren, bei der häuslichen Gewalt in Nachbars Wohnung nicht mehr wegzuschauen, sondern den betroffenen Frauen und Kindern beizustehen. Wir können uns solidarisch mit den Frauen zeigen, wenn wir am 25. November 2020 ein Fenster in Orange gestalten, wie es Zonta empfiehlt. Ministerien und Rathäuser machen es uns vor.

Beim Equal Pay Day Mitte März gehen wir mit den roten Taschen auf die Straße, für den 25. November 2020 würde ich mir eine organge Tasche wünschen.                                                                                                 

Inge Gehlert
Landesvorsitzende
  

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© Quelle: pixabay.com

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