Himmlisches Licht – Mahbuba Maqsoodi und ihre Werke in der Abtei Tholey
Im Rahmen eines Online-Vortrags am 15. April 2025, organisiert durch den Deutschen Evangelischen Frauenbund, Landesverband Bayern und Ortsverband München, präsentierte die in München ansässige Künstlerin Mahbuba Maqsoodi ihre beeindruckenden Glasfenster aus der Abtei Tholey.
Diese kunstvollen Werke sind nicht nur ein Symbol für Hoffnung und Glauben, sondern auch für die außergewöhnliche Kraft einer Frau, die sich ihren Weg in der Kunstwelt erkämpft hat.
Eine besondere Würdigung erfuhr ihre Kunst mit dem Motiv der Weihnachtsbriefmarke 2024, die einen Ausschnitt aus dem ‚Weihnachtsfenster‘ der Abtei Tholey zeigt. Erstmals wurde die Kunst einer Frau auf einer solchen Marke gewürdigt. Dieses „Himmlische Licht“ symbolisiert nicht nur die Geburt Jesu, sondern auch die faszinierende Verbindung zwischen Glas und Licht, die Maqsoodi meisterhaft in ihrer Arbeit einfängt.
Die Künstlerin, 1957 in Herat, Afghanistan geboren, durchlebte schwere Zeiten, die ihre Lebensgeschichte prägten. Nach der russischen Besatzung und der tragischen Ermordung ihrer Schwester Afifa durch einen islamistischen Terroristen flüchtete sie über Russland nach Deutschland, wo sie 1994 politisches Asyl erhielt. Trotz ihrer muslimischen Wurzeln widmet sich Maqsoodi der Gestaltung christlicher Kirchenfenster. Dabei verbindet sie historische Architektur mit moderner Ästhetik und schafft beeindruckende Werke, wie die 29 Fenster der Abtei Tholey, die 144 Quadratmeter umfassen und in einer dreijährigen Schaffenszeit bis 2022 fertiggestellt wurden.
In ihrem Vortrag ermöglichte Mahbuba Maqsoodi den Teilnehmerinnen einen tiefen Einblick in ihre Welt der Glaskunst. Mit Respekt und ohne Furcht interpretiert sie vorgegebene Themen neu – aus „Adam und Eva“ wird „Liebe“, aus „Himmelfahrt“ wird „Hoffnung“ und aus der „Geburt Jesu“ das „himmlische Licht“. Ihre kreative Freiheit und Interpretation begeisterte auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), da sie Brücken zwischen biblischen und modernen Themen schlägt.
Doch Mahbuba Maqsoodi berichtete auch von den Herausforderungen, denen Frauen in der Kunstszene begegnen. Die mediale Aufmerksamkeit für die Fenster in der Abtei Tholey konzentrierte sich zunächst nur auf die wenigen (drei) Werke des renommierten Künstlers Gerhard Richter, während ihre umfangreiche Arbeit kaum Beachtung fand. Erst durch die Weihnachtsbriefmarke rückte ihre Kunst ins Rampenlicht und lockt nun Besucherinnen und Besucher zu Führungen.
Ungeachtet dieser Schwierigkeiten bleibt Mahbuba Maqsoodi entschlossen. Sie vergleicht sich nicht mit anderen Künstlern, sondern findet Inspiration in deren Werken. Ihre Stärke und ihr Selbstbewusstsein ermöglichen es ihr, ihre Kunst neben dem berühmten Gerhard Richter zu präsentieren und als inspirierende Persönlichkeit in der Kunstwelt zu bestehen.
Am Ende gab sie noch ein Tipp: Die Ausstellung „Zwischenwelten“ zeigt in Bamberg vom 10. Mai bis 29. Juni 2025 Originalentwürfe für ihre Glasfenster in der Pfarrkirche St. Josef in Cham. Dort hat sie sieben Fenster mit jeweils sieben Motiven aus dem Alten und neuen Testament gestaltet.
Katharina Geiger


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