Heimat – Auch ein Thema in den Medien
Der Begriff „Heimat“ – vom Dritten Reich her ideologisch vorbelastet und seit den 68ger Jahren als Synonym für Beschränktheit und Spießbürgertum verspottet – scheint in letzter Zeit wieder angesagt zu sein; zumindest begegnet der Begriff vermehrt in verschiedensten Zusammenhängen, auch in den Medien:
Eine ganze Themenwoche in der ARD beschäftigte sich im letzten Jahr damit; die Wochenzeitung „Die Zeit“ widmete der „Heimat“ in diesem Herbst einen Leitartikel in ihrem Magazin; auch der DEF wählte sich „Heimat“ als Jahresthema. Moderne „Heimatkrimis“ als Buch oder Film sind der große Renner. Dirndl und Tracht feiern ein fröhliches Comeback. In Bayern wurde extra ein „Heimatministerium“ geschaffen. Ein In-Cafe in Bayreuth, das vorwiegend von jüngeren Erwachsenen besucht wird, trägt den Namen „Heimathafen“ – um nur einige Beispiele zu nennen. Aber auch das rechte politische Spektrum bedient sich nach wie vor auf ihre Weise des Begriffs.
Besinnt man sich also wieder auf seine eigenen Wurzeln, auf seine Herkunft – gerade angesichts der vielen Asylsuchenden, die ihre alte Heimat verlassen mussten?
Oder ist unsere globalisierte Welt für manche zu unüberschaubar geworden, so dass man sich nach einer begrenzteren Umgebung sehnt, in der man sich auskennt und wohlfühlt?
Was ist „Heimat?“
Die meisten denken dabei an einen bestimmten Ort oder eine Gegend, dort, wo sie geboren und aufgewachsen sind, wo ein bestimmter Dialekt gesprochen wird, wo das Elternhaus steht. Etymologisch kommt „Heimat“ ja von dem althochdeutschen Wort „heimoti“ (mhd. heimuote), was so viel bedeutet wie Grundbesitz, Gut, Anwesen. Bei anderen ist „Heimat“ mit bestimmten Menschen verbunden, der eigenen Familie oder guten Freunden, von denen man sich angenommen weiß. Oder man bezeichnet Deutschland oder Europa als seine Heimat. Oder man spricht von „Heimatgefühlen“ und meint damit Vertrautheit, Sicherheit, Zugehörigkeit, Anerkennung, Geborgenheit.
„Heimat“ in der Literatur
In der Epoche der Romantik symbolisiert „Heimat“ den Ort der Verwurzelung, der Ruhe und Vertrautheit, oft im Gegensatz zur Ferne, die zwar lockt (Fernweh), aber auch als Identitätsverlust erfahren wird.
Eichendorff:“ Was wisset ihr, dunkle Wipfel, von der alten, schönen Zeit? Ach, die Heimat hinter den Gipfeln, wie liegt sie von hier so weit!
Im Poetischen Realismus steht die „Kleine Heimat“ vor allem für den Rückzug in die Innerlichkeit und das Beharren auf Altbewährtes; die Bindung an Haus und Familie oder an eine bestimmte Landschaft spielen eine große Rolle (Keller, Stifter, Raabe, Storm). Geradezu eine Verklärung der Heimat auf dem Lande finden wir in den Romanen von Gotthelf, Ganghofer, Rosegger oder später bei Hermann Löns.
Während und nach dem Zweiten Weltkrieg geht es dann in erster Linie um den Heimatverlust durch Exil, Vertreibung und Zerstörung ( Seghers, Domin, Böll, Lenz, Grass)
Böll: „Ich denke an Köln, an die Stadt, in der ich geboren bin und immer noch lebe. Aber wenn Sie mich nach Heimat fragen, denke ich an das Köln vor 33, das Köln meiner Kindheit und Jugend.“
Elke Thein, Bayreuth
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