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Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit geht nichts.

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In der Reihe "Gedanken und Forderungen zu den 17 Zielen der Nachhaltigkeit" beschäftigt sich Inge Gehlert im Mai mit dem UN-Ziel, ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters zu gewährleisten und ihr Wohlergehen zu fördern.

Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit geht nichts. Würden Sie diesen Satz so unterschreiben, oder müssen wir darüber nicht ganz anders nachdenken?

Bei den alten Lateinern war das Ideal „Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“. Aber gibt es nicht ganz fitte Geister, doch die Menschen mit diesem Geist haben körperliche Einschränkungen? Denken wir an Stephan Hawkins oder auch an Beethoven. Vielleicht fühlen sich diese Menschen manchmal gesünder als körperlich gesunde Menschen, die schon die kleinste körperliche Beeinträchtigung als eine persönliche Beleidigung betrachten.

Gesundheit unterliegt also einer sehr persönlichen Betrachtungsweise. In den Jahren der Pandemie konnten wir beobachten, wie unterschiedlich Menschen auf die Gefahren reagierten. Einige zogen sich völlig zurück, andere versuchten ihr normales Leben so weit wie möglich aufrecht zu erhalten, bis der allgemeine Lockdown sie ausbremste. Maskenpflicht, keine Veranstaltungen, Schulschließungen und sogar keine gemeinsamen Gottesdienste. Die Menschen in den Alten- und Pflegeheimen wurden aus Sorge um ihre Gesundheit abgeschottet, ohne Rücksicht auf die psychischen Probleme, die das allen Beteiligten bereitete. Erst jetzt sieht man die Folgen dieser Maßnahmen, sowohl bei den Kindern als auch bei den Älteren. Die psychische Gesundheit muss behandelt werden.

Und doch sind wir relativ glimpflich durch diese weltweite Pandemie gekommen. Auch dank der Wissenschaft, die mit großer finanzieller Unterstützung, in beeindruckend kurzer Zeit Impfstoffe entwickelte, die der Krankheit ihren Schrecken nahm und Menschen vor schweren Erkrankungen schützte.

Wir haben gesehen, wie verwundbar das Leben auf dem ganzen Planeten ist. Ein kleiner Virus, wahrscheinlich auf einem Markt in China, verbreitet sich in Windeseile auf der ganzen Welt. Trotz gesperrter Flughäfen, geringem Warenaustausch und menschlichen Kontaktbeschränkungen. Kein Land war auf einen solchen Krankheitsausbruch vorbereitet, weder in den Industrieländern noch in Afrika oder Asien.

Da haben wir gesehen, wie wichtig ein funktionierendes Gesundheitswesen ist. Genügend ärztliches Personal, Krankenhaus- und Intensivbetten, aber auch die Ausstattung mit Schutzanzügen, Masken, Einmal-Handschuhe und was alles gebraucht wird, um sich und andere vor Ansteckung zu schützen. Hier kam bei einigen eine richtige „Goldgräberstimmung“ auf, weil sie versuchten solche Schutzkleidung für immense Beträge zu verkaufen. Leider gelang es auch einigen.

Aber unsere Staaten konnten mit solchen Exzessen umgehen, natürlich ist Vieles zu teuer eingekauft worden, was man heute hoffentlich anders machen würde. Ob die Pläne für eine nächste Pandemie allerdings greifbar in einer Schublade liegen, da bin ich mir nicht so sicher.

Wir haben gesehen, dass alle Länder dieser Erde nur gemeinsam diese Probleme lösen können und dies auch müssen. Es reicht nicht, wenn wir in Europa geimpft sind und andere Länder sich den Impfstoff nicht leisten können. Gesundheit und Wohlergehen ist ein Menschenrecht und daher muss auch allen Menschen der Zugang zur medizinischen Versorgung möglich gemacht werden. Und nicht nur, weil die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ Medizinerinnen und Mediziner in entlegene Gegenden entsendet, sondern weil diese Staaten eine eigene medizinische Grundversorgung aufbauen und sich leisten können. Pharmafirmen müssen sich ganz anders in die Erforschung von Krankheiten wie Malaria, Gelbfieber oder Augenerkrankungen einbringen, damit hier wirkliche Heilungschancen bestehen. Aids ist eine Krankheit, die in Europa dank ausreichender Medikamente, unter Kontrolle gehalten werden kann, in Afrika ist sie tödlich, weil sich kaum einer die Medikamente leisten kann.

Gesundheitsfürsorge muss für die Menschen in aller Welt bezahlbar sein.

 Der Klimawandel trifft augenblicklich Afrika und Asien wesentlich stärker als uns in Europa oder Nordamerika. Dürre und Überschwemmungen führen zu Hungersnöten und Kindersterblichkeit. Die Bürgerkriege, die in einigen Ländern herrschen, machen die Probleme nicht geringer, aber teilweise resultieren sie auch aus der Klimakatastrophe. Wenn wenig da ist, sind die Verteilungskämpfe umso heftiger. Frauen und Kinder sind auf jeden Fall die Verlierer.

Aber Frauen organisieren sich. In Asien und in Afrika. Sie bilden Kooperativen, z. B. Angelique´s Finest, eine Frauen-Kaffee-Kooperative aus Ruanda, kämpfen für ihre Rechte, eigenes Land und Kapital zu besitzen, um so die Chancen für eine langfristige Entwicklung zu stärken. Sie lernen, ihre Produkte zu vermarkten. Sie schicken ihre Kinder in die Schule, bilden sich aber auch selbst weiter, und da gerade im Gesundheitswesen und in der Ernährung, um die mangelnde Gesundheitsfürsorge des Staates zu ergänzen. Damit wird sehr deutlich, dass die Nachhaltigkeitsziele ineinandergreifen. Bildung, Gleichberechtigung und Gesundheitsfürsorge sind nur zusammen möglich. Nur wenn die Menschen ihre Rechte kennen, können sie sie auch einfordern.

„Bleiben Sie gesund!“ So verabschiedeten wir uns während Covid-19.
Aber auch heute ist dieser Wunsch gern gehört und noch immer richtig und wichtig.

Ihre
Inge Gehlert
Verwaltungsratsvorsitzende

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© Foto: pixabay.com

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