Gefragtes Forum für den Verbraucherschutz
Verbraucherbildung Spezial am DEF-Stand auf der Messe "Die 66"
Die Messe „Die 66“ auf dem Messegelände in München-Riem ist die größte Seniorenmesse des Landes. Schon von der Öffnung um 10 Uhr an herrschte reges Treiben, alsbald auch am DEF-Stand. Dort standen die 2. Vorsitzende der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft Medien (EAM) und Medienbeauftragte des DEF-Bundesverbandes Luitgard Herrmann, die Verbraucherschutzexpertin des Bundesverbands Sigrid Lewe-Esch und Bildungsreferentin Dr. Bettina Marquis zur Verfügung. Hinzu kam Heidemarie Krause-Böhm von der Verbraucherzentrale Bayern. DEF und die Verbraucherzentrale Bayern arbeiteten an diesem Tag zusammen, ein Gewinn für alle Messegäste!
Leben ohne Plastik? Wege aus der Wegwerfgesellschaft
Einen Fachvortrag von anderthalb Stunden ohne Qualitätsverlust auf eine publikumswirksame halbe Stunde ‚einzudampfen‘ ist schon an sich eine Kunst. Heidemarie Krause-Böhm, die Referatsleiterin Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit der Verbraucherzentrale Bayern e.V., hatte den Vortrag „Leben ohne Plastik? Wege aus der Wegwerfgesellschaft“, den sie auf der Europäischen Woche der Abfallvermeidung gehalten hatte, für das Messepublikum extra neu aufbereitet. In einem analytischen Teil stellte sie vor, was Kunststoff eigentlich ist, was dessen Eigenschaften sind und dass seine Verwendung manchmal auch sinnvoll sein kann.
Die fünfstufige Abfall-Hierarchie
Gemäß der fünfstufigen Abfallhierarchie, einem Modell aus dem Kreislaufwirtschaftsgesetz, ist das beste Plastik das, was nicht verwendet wird. Vermeidung steht an erster Stelle. Dann geht es um eine Wiederverwendung, denn jedes Teil, das länger im Umlauf ist, und sei es eine zu einem zweiten Zweck verwendete Plastiktüte, ist erstmal kein Müll. Dann kämen das Recycling und die endgültige Beseitigung, z.B. durch Verbrennung. Zur allgegenwärtigen Vermüllung der Welt mit Plastikabfällen markierte Krause-Böhm einige Gegentrends, wie etwa die Unverpackt-Läden, das Mitbringen von eigenen Behältern in die Lebensmittelgeschäfte, die neuen Verbote der EU für eine Reihe von Plastik-Einwegartikeln. Plastikfrei und das Zero-Waste-Konzept entsprechen auch dem neuen Lifestyle, und schließlich wäre ein wichtiger Baustein auch ein Transportstopp von Abfallstoffen in andere Länder.
Das Vortragsthema wurde optimal und alltagstauglich ergänzt durch Luitgard Herrmann, die am Stand eine Versuchsanordnung zur Untersuchung von Kosmetika auf schädliche Inhaltsstoffe aufgebaut hatte. Mit Apps wie Codecheck kann eine Kosmetikverpackung per Strichcode gescannt werden, und es wird dann in einem Ringdiagramm die Verträglichkeit bzw. Schädlichkeit der Inhaltsstoffe des Produkts angezeigt. Alles konnte vor Ort ausprobiert werden. Einige Besucherinnen und Besucher waren so interessiert und begeistert, dass sie sich die App gleich selbst auf ihr eigenes Handy luden.
Lydia Klein, Leiterin der Arbeitsgruppe Verbraucherbildung in der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Haushaltsführungskräfte (AEH) und Vorsitzende des Verwaltungsrats der Verbraucherzentrale Bayern, verstärkte die Expertinnen am Infostand und führte eine Aufklärungsaktion durch. Die Vermeidung von Plastikabfall war auch ihr Thema und sie hatte dazu eine Liste mit einfachen Tipps zusammengestellt, mit denen jede einzelne Person etwas für den Klimaschutz und gegen die allgegenwärtige Vermüllung tun kann. Diese Informationen wurden gut nachgefragt und Lydia Klein führte viele Gespräche. Auch die Informationsbroschüren der Verbraucherzentrale, ihr Zimmerthermometer sowie die Schiebeuhr für Vitamine und Mineralstoffe in ganz normalen Nahrungsmitteln fanden guten Absatz.
Außerdem sind DEF und AEH sowie die Verbraucherzentrale in dem Programm „Verbraucherbildung Bayern“ des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Naturschutz verbunden.
Am Nachmittag kamen besuchsweise noch weitere Kolleginnen der Verbraucherzentrale Bayern e.V. zum DEF-Stand, angeführt von deren geschäftsführenden Vorständin Marion Zinkeler. Die Themen und Personen waren gefragt, denn Verbraucherschutz und Verbraucherbildung spielen in das Leben der Menschen unmittelbar hinein. Der DEF konnte mit seinem Stand dem Verbraucherschutz ein gutes Forum bieten.
Bettina Marquis
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