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Gedanken zum Monat Juli

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Sie werden es schon ahnen, aber auch der Monat Juli hat seinen Namen aus der römischen Zeit. Hier ist der Namensgeber niemand anderes als Julius Caesar, der am 22. Juli Geburtstag haben soll. Wer Latein gelernt hat, kennt Julius Caesar von der Lektüre; “De Bellum Gallicum“, was gerade für Mädchen nicht so spannend war.

Da sind die Geschichten von Asterix und Obelix schon unterhaltsamer, die mit großem Vergnügen die römischen Soldaten verprügeln und Julius Caesar immer wieder den großen Sieg vermasseln. Dabei geht es den Galliern nicht darum, die Besatzer zu töten, sondern hier herrscht die Lust zu Raufen und die Kräfte zu messen. Allerdings sind die Chancen ungleich verteilt, da die Gallier, dank des Zaubertranks, unbesiegbar sind. So wird den Römern unmissverständlich klar gemacht, dass sie als Besatzungsmacht nicht gern gesehen werden und sich besser nach Hause trollen sollen.

Wenn wir uns die Geschichte anschauen, so ist es das Schicksal aller Besatzungsmächte, dass sie irgendwann das besetzte Land mehr oder weniger freiwillig verlassen müssen. Nur, wenn die Besatzer nicht mehr als Feinde und Fremde wahrgenommen werden, sondern als Helfer und Unterstützer, dann kann sich ein positives Verhältnis aufbauen. Aber dazu gehört eine Politik mit Einfühlungsvermögen und beide Seiten müssen einander zuhören und Vertrauen ineinander aufbauen.

Aber eigentlich wollen wir im Juli von all diesen Querelen und Streit nichts hören. Der Juli ist der Sommermonat. Hier bietet uns die Natur Obst und Gemüse frisch auf den Tisch. Sommer, Sonne, Urlaub und Schwimmen gehören für viele von uns zusammen. Wir können sozusagen „aus dem Vollen schöpfen“. Wer denkt da nicht an den 23. Psalm, wo der Beter Gott als den erlebt, der mit seinen Gaben nicht knausert, sondern der„voll einschenkt.“ „Gutes und Barmherzigkeit“ werden reichlich ausgeteilt. So können wir unsere persönliche Batterie wieder auftanken. Gerade jetzt nach oder vielleicht eher zwischen Corona, ist das mehr als notwendig. Vieles an Lebensfreude und Lebensqualität ist auf der Strecke geblieben. Wir müssen wieder lernen, mit gutem Gewissen aus dem Haus zu gehen, in ein Restaurant, zu Konzerten, ins Kino oder ins Theater.  Nicht sorglos, sondern weiterhin achtsam, A-H-A!

Wer möchte kann am 9. Juli zum Tanzen gehen. Da ist nämlich der Tag des Rock`n Roll. Da kann man beim Tanzen auch gut auf Distanz gehen. Oder halten Sie es lieber mit etwas Süßem?  Wie wäre es dann mit dem Tag des Wackelpuddings. Welche Farbe bevorzugen Sie? Rot wie Himbeeren oder Kirschen, womit wir beim Tag des Kirschkernspuckens gelandet sind, oder doch lieber Waldmeistergrün? Dann feiern wir auch gleich den Tag des frischen Spinats. Durch die Comicfigur „Popeye“ allen Kindern wohlbekannt, denn Spinat verleiht Riesenkräfte. Fast wie bei Asterix und Obelix. Und dazu ist Spinat noch gesund. Ein Attribut, das bei Kindern nicht unbedingt Begeisterung erweckt, aber bei Erwachsenen eher Wirkung zeigt. Glücklicherweise gibt es noch andere gesunde Gemüsesorten.

Die Liste der skurrilen Gedenktage in jedem Monat ist lang. Aber es gibt dabei immer wieder Interessantes zu entdecken. So am 18. Juli den „Weltzuhörtag“. Hier geht es nicht darum, einander zuzuhören, sondern den Klang der Welt zu hören. Raymond Murray Schafer, geboren am 18. Juli 1935 hat als Komponist und Klangforscher ein Projekt gestartet zur bewussten akustischen Erfahrung der Umwelt. Auf Englisch „World soundscape project“. Hier betreibt er akustische, ökologische Feldforschung.

Es gibt eine Weltklangkarte, die man aufrufen kann und zum Beispiel die Geräusche der U-Bahn in Rom sich kurz anhören kann, oder das Brummen der Elefanten in Thailand. Die Geräusche eines Marktes in Teneriffa und ähnliche Hörerlebnisse. Aber wir sind gar nicht auf die elektronischen Geräusche angewiesen. Wir sollten ganz einfach in unserer Nachbarschaft auf die natürlichen und auch die menschengemachten Laute hören. Da ist der leise Regen, der auf die Wiese fällt, oder der Starkregen, der aufs Dach trommelt. Da sind die Vögel, die am Morgen und Abend zwitschern und die Tauben, die uns morgens den Schlaf rauben. Beim Spaziergang das Rascheln der Blätter und das Plätschern eines Baches, dazu der Jubel der Kinder auf dem Spielplatz, die mahnenden Stimmen der Erwachsenen, und das Fahrradklingeln der Radler. Im Haus die Geräusche der Mitbewohnerinnen und Mitbewohner, auf der Straße der Verkehrslärm und die Sirenen von Krankenwagen, Polizei und Feuerwehr. Im Supermarkt die Musik, die wir schon gar nicht mehr hören, und dann die Durchsagen, die uns zum Kauf animieren wollen. Unser Leben ist voller Geräusche, die wir, wenn sie leise sind, gar nicht mehr wahrnehmen, weil das laute Getöse vieles übertönt. Machen wir es doch mal umgekehrt; blenden wir die lauten Töne aus und horchen auf die leisen natürlichen und auch menschlichen Zwischentöne. Dann können wir entdecken, dass gerade das Leise, Unscheinbare seinen Reiz hat, einen Zauber entfalten kann.

Und bei uns Menschen ist es doch genauso. Die Lauten werden gehört, aber die Stillen, bleiben im Hintergrund, trauen sich nicht, ihre Stimme zu erheben, obwohl sie Wichtiges zu sagen hätten. Schauen wir uns doch einmal nach den leisen Menschen um, und machen ihnen Mut, sich zu Wort zu melden, ihre Sicht der Dinge darzustellen. Das könnte unsere Welt und unseren Blick auf die Welt verändern.  

Ich wünsche Ihnen, dass Sie im Juli, die Hektik des Alltags vergessen können, zur Ruhe kommen und alle störenden Geräusche ausblenden können. Sich dann in einen guten Roman hineinsinken lassen und die Umwelt einfach Umwelt sein lassen. Wenn der Roman ausgelesen ist, tauchen wir, um neue Erfahrungen reicher, wieder auf. Dann können wir uns den Anforderungen unseres Alltags wieder widmen.

Aber diese Auszeit gönn ich mir!

Mit freundlichen Grüßen

Ihre
Inge Gehlert
Verwaltungsratsvorsitzende

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© Foto: pixabay.com

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