Gedanken zum Monat August
Natürlich ist der Monat August nach dem römischen Kaiser Augustus benannt - uns allen aus der Weihnachtsgeschichte des Lukas wohlbekannt. Er veranstaltete eine Volkszählung, weil er wissen wollte, wieviel Menschen in seinem Reich leben.
Können Sie sich noch daran erinnern, welche Aufregung herrschte, als die Bundesregierung 1983 eine Volkszählung durchführen wollte? Hier hat das Bundesverfassungsgericht damals die Zählung gestoppt und erste Leitsätze für den Datenschutz verabschiedet. Die Bürgerinnen und Bürger fürchteten den „Gläsernen Menschen“ durch diese Datenerhebung, die erstmals auch digital gespeichert werden sollte. 1987 wurde die Zählung durchgeführt und seitdem gibt es weitere Zählungen in festgelegten Zeiträumen, die aber inzwischen keine Proteste mehr hervorrufen.
Für jeden Staat ist es natürlich wichtig zu wissen, wie groß seine Bevölkerung ist, aus welchen Altersgruppen sie sich zusammensetzt, wie die Wohnungslage ist, die Berufstätigkeit der Menschen, denn dadurch muss der Staat Rückschlüsse ziehen, welche Angebote er zur Daseinsvorsorge treffen muss. Und es ist wichtig für die Steuerschätzung. Schon zu Zeiten des Kaisers Augustus war die Steuerschätzung eine Sache, die für die Aufgaben des Staates unabdingbar war.
Jeder Staat braucht Steuern, ob Diktatur, Republik, Demokratie oder welche Staatsform auch immer. Steuern waren und sind wichtig, damit der Staat seine Aufgaben erledigen kann. Auch im römischen Reich gab es sinnvolle Aufgaben, für die der Kaiser Geld brauchte, so für den Straßenbau und die Wasserversorgung. Die Römer waren exzellente Baumeister und ihre Straßenführung und ihre Aquädukte verdienen noch heute unsere Bewunderung. Aber viel Geld ging damals wie heute in das Militär. Die Soldaten, aber auch die Beamten, die in ihrem Gefolge durch das Reich geschickt wurden, brauchten gute Straßen, damit sie das ganze Reich auch verwalten konnten.
Und so kam auch das Edikt zustande, das unter Kaiser Konstantin auch jüdischen Bürgern gestattete, Verwaltungsaufgaben im Römischen Reich zu übernehmen. Wie auch das Gebot der Sonntagsruhe. Solche Erlasse wurden in Windeseile im ganzen Reich verbreitet - dank des weit verzweigten Straßenausbaus. Unsere Verkehrsminister sollten vielleicht mal in diese Zeit schauen, was gute Verkehrsplanung bedeutet.
Die Römer waren Freunde warmer Quellen und Heilbäder und kannten sich in der Eifel gut aus. Trier und Köln waren damals wichtige Städte und man erholte sich gerne an der Ahr oder in der Gegend von Maria Laach. Bei unserer DEF- Studienreise vor ein paar Jahren haben wir in Bad Neuenahr, direkt an der Ahr übernachtet, wir sind durch Ahrweiler spaziert und haben die Zeugnisse der Vergangenheit bewundert. In Bad Münstereifel konnten wir sehen, wie ein Outlet Angebot, einen historischen Ortskern lebendig erhalten kann. Nun, alles voller Trümmer und Geröll. Wenn wir jetzt im Juli die Bilder der Verwüstung gesehen haben, die die riesigen Wassermassen geschlagen haben, können wir uns kaum vorstellen, wie die Menschen, die alles verloren haben, wieder Mut schöpfen, neu anzufangen. Hoffen wir, dass die Hilfsbereitschaft weiter anhält und auch die Politik zu ihrem Wort der finanziellen Unterstützung steht. Welche Folgerungen aus dieser Katastrophe, die gerade in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz auch viele Todesopfer gefordert hat, zu ziehen sind, wird die notwendige Aufarbeitung zeigen.
Wir können nur beten, dass die Wetterlage sich ändert, und die Sonne die Aufräumarbeiten und das Austrocknen der Häuser unterstützt.
Wahrscheinlich werden wir immer wieder in den Himmel schauen, um zu sehen, welche Wolken sich wieder bilden. Sind es harmlose Schäfchenwolken oder ballen sich wieder drohende dunkle Wolken am Himmel zusammen. Ich finde es immer noch faszinierend, wenn die Wolken über den Himmel ziehen und immer wieder andere Formen und Farben annehmen. Was hat man nicht alles in diesen Wolkengebilden entdeckt: verschiedene Tiere, Bäume und auch Gesichter.
Wir wissen, dass Reisen bildet. So habe ich bei meiner letzten Fahrt mit der Bahn einen Artikel gelesen, wo das Gesichter-Erkennen einen Namen bekommen hat. In der Süddeutschen Zeitung hatten sie auf der Kinderseite am Wochenende immer wieder Fotos von Gesichtern, die in einer Baumrinde entdeckt werden, in einer Wurzel, im Faltenwurf eines Kleidungsstücks, das Gesicht in der Cappuccino Tasse und noch viel mehr. Das Erkennen von Gesichtern hat einen wissenschaftlich griechischen Namen „Pareidolie“. Ein Wort, das ich bisher nicht kannte. Sie kennen das Spiel: „Punkt, Punkt, Komma, Strich - fertig ist das Mondgesicht“? Das ist sozusagen das Piktogramm für ein Gesicht. Auch in der Kunst ist es von Urzeiten her weit verbreitet, die Unebenheiten einer Mauer, in den Höhlen dafür zu nutzen, die Gesichter von Tieren plastisch hervorzuheben. Schauen Sie sich die Malereien von Lascaux oder anderen Höhlen an. Da kann man es sehr schön sehen. Oder haben Sie einmal Bilder des Renaissancemalers Guiseppe Arcimboldo gesehen, der in seinen Stillleben mit Obst und Gemüse Gesichter komponiert hat. Mehr in der Gegenwart können wir Gemälde von Salvador Dali betrachten, der auch immer wieder Gesichter in seinen Bildern verborgen hat.
Der August ist auch der Monat der Sternschnuppen. Wenn man eine Sternschnuppe sieht, soll man sich etwas wünschen. Wir dürfen es aber nicht verraten, denn sonst geht der Wunsch nicht in Erfüllung. Leider müssen wir lange wach bleiben, um Sternschnuppen zu entdecken. Aber es ist Urlaubszeit. Und auch wenn wir nicht abergläubisch sind, ist es doch ein faszinierendes Naturschauspiel.
Von einem wunderbaren Naturschauspiel berichtet Rosa Luxemburg 1917 ihrer Freundin Sophie Liebknecht: „Gestern Abend, so um neun, habe ich noch ein herrliches Schauspiel gehabt. Ich bemerkte von meinem Sofa aus in der Fensterscheibe den leuchtenden Reflex einer Rosafarbe, die mich überraschte, da der Himmel ganz grau war. Ich lief zum Fenster und blieb wie gebannt stehen. Auf dem völlig grauen Einerlei des Himmels türmte sich im Osten eine große Wolke von so überirdisch schöner rosa Farbe, so allein für sich losgelöst von allem, dass sie wie ein Lächeln aussah, wie ein Gruß aus unbekannter Ferne.“
Die Natur kann wunderbar und gleichzeitig grausam sein. Wir erleben es täglich weltweit und müssen begreifen, dass nicht wir die Natur beherrschen, sondern die Natur ihre Regeln hat, die wir nicht außer Kraft setzen können.
Lernen wir auf die Natur zu hören?
Es grüßt Sie herzlich,
mit freundlichen Grüßen
Ihre
Inge Gehlert
Verwaltungsratsvorsitzende
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