Für Sie gelesen: Artikel rund um Alltagsfragen
Für Sie gelesen: Artikel rund um Alltagsfragen von Hannelore Täufer, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Haushaltsführungskräfte (AEH). In loser Folge möchte ich Ihnen gerne kommentiert Informationen weitergeben, die mir beim Lesen der Tages- oder Wochenzeitung und verschiedener Newsletter auffallen.
Gelesen in den Nürnberger Nachrichten, 13.02.2021 – aber weiter aktuell
Das Lieferkettengesetz kommt – von Gregor Le Claire
„Deutsche Unternehmen stehen künftig stärker in der Verantwortung für Vergehen an Mensch und Umwelt in ihrer Produktion – und das nicht nur an den eigenen Standorten, sondern prinzipiell auch bei ihren Zulieferern weltweit…. Der öffentliche Druck war zuletzt aber immer größer geworden, da andere Länder entsprechende Vorhaben mittlerweile verabschiedet haben. Gleichzeitig haben Studien gezeigt, dass freiwillige Selbstverpflichtungen der Unternehmen im Kampf beispielsweise gegen die Kinderarbeit im Bergbau und der Landwirtschaft bestenfalls geringen Nutzen entfalten.
Seine jetzige Zustimmung hat sich Altmaier allerdings mit diversen Zugeständnissen zugunsten der Unternehmen abkaufen lassen. So soll das Gesetz ab Anfang 2023 gelten, zunächst aber nur für Unternehmen mit mehr als 3000 Mitarbeitern – davon gibt es in Deutschland etwa 600. Ab 2024 greift es dann auch für Unternehmen ab 1000 Mitarbeitern. Noch kleinere Betriebe bleiben komplett ausgenommen.
Die Sorgfaltspflicht greift den Plänen zufolge uneingeschränkt zudem nur für direkte Zulieferer. Bei Verstößen etwa gegen die Menschenrechte bei allen Produktionsstufen davor bis hinunter zum Rohstofflieferanten müssen deutsche Unternehmen erst aktiv werden, wenn sie von dort Beschwerden erreichen…“
Mein persönlicher Kommentar: Seit Jahren wird um dieses Gesetz gestritten. Politiker und Wirtschaftsverbände wehren sich vehement dagegen. Dabei geht es wieder mal ums Geld, um eventuell weniger Gewinn. Das wird mit dem Hinweis auf Nachteile im weltweiten Wettbewerb umschrieben. Doch wir sind, trotz Corona, ein reiches Land. 2020 lautete das Jahresthema des DEF: kreativ nachhaltig. Dabei wurden die 17 Ziele der Vereinten Nationen mehr unter die Lupe genommen. Bei mehr als 10 Zielen trifft das nun sehr mühsam ausgehandelte Lieferkettengesetz voll ins Schwarze.
Gelesen in „Die Zeit“ vom 20.05.2021:
„Hier schmeißt Amazon neue Ware auf den Müll“
Vielleicht haben Sie darüber einen Bericht im Fernsehen gesehen oder ähnliche Artikel in anderen Zeitungen gelesen? Der Online-Großhändler Amazon vernichtet systematisch unverkaufte Produkte. Seit 2020 gilt zwar ein Gesetz, dass vermeiden soll, dass neuwertige Produkte im Abfall landen. Allerdings fehlen zu dem Gesetz die notwendigen Verordnungen – so geschieht nichts. Schade.
Amazon ist nicht zum ersten Mal mit seiner Praxis in Verruf geraten. Aufgedeckt wurde das erneute Entsorgen von Neuwaren durch einen Rechercheur von Greenpeace, der in das Logistikzentrum in Winsen eingeschleust. Hut ab, kann ich da nur sagen. Dazu braucht es Mut und die Überzeugung, dass wir mit dem Schutz unserer Erde nicht weiterkommen, wenn solche Zustände nicht abgestellt werden können. Amazon meinte zu dem erneuten Vorwurf: Es sei nur ein sehr kleiner Teil der Waren, der tatsächlich vernichtet werde. Amazon hält seine Obhutspflichten ein. „Wir haben Maßnahmen implementiert, um die Warenvernichtung so weit wie möglich zu vermeiden.“
Es scheint eines der großen Probleme zu sein. Es wird zu viel produziert! Warum ist das so? Der Kunde oder die Kundin will immer alles sofort zugesandt bekommen – heißt eine Begründung. Nochmals die Frage: Ist das so? Sind wir Verbraucherinnen und Verbraucher an der Überproduktion schuld – ähnlich der Geschichte beim Bäcker, wo am Abend um 18.00 Uhr noch eine reiche Brotauswahl „vom Kunden/der Kundin“ erwartet wird? Ist das so? Im Umkehrschluss würde das heißen, dass wir mit weniger Angebot oder längeren Lieferzeiten zurechtkommen müssten. Oder – jetzt konkret auf Amazon bezogen, eben weitere Dienste dieses Unternehmens verweigern sollten.
Wenn Sie den Artikel beendet haben, überfliegen sie diesen bitte nochmals. Das Wort Nachhaltigkeit kommt nicht darin vor – aber die Sache, um die es hier geht – ist Nachhaltigkeit pur.
Ebenfalls gelesen in „Die Zeit“ vom 20.05.2021
„Wie sehr schadet der Bitcoin dem Klima?“
Gerne gebe ich Teile des Artikels an Sie weiter.
„…. Bitcoins werden nicht zentral von einer Bank, sondern dezentral von unzähligen Computern in aller Welt verwaltet. Es lässt sich nur schätzen, wie viel Energie die Digitalwährung verbraucht und wie viel Kohlendioxid sie erzeugt. Dass der Energieverbrauch erheblich ist, ist aber unumstritten. Das liegt daran, wie der Bitcoin funktioniert. Die dezentralen Rechner notieren permanent alle Transaktionen in einer Datenbank, der sogenannten Blockchain. Sie gleicht einem gigantischen Kassenbuch, in dem alle bisherigen 642 Millionen Transaktionen einsehbar sind. Für ihre Arbeit benötigen die Rechner permanent Energie und werden für deren Einsatz mit neuen Bitcoin belohnt, weswegen ihr Hob auch „Mining“ genannt wird: schürfen. Je mehr Dollar oder Euro ein Bitcoin wert ist, desto mehr lässt sich mit dem Schürfen verdienen. Und desto größer wird der Anreiz für Menschen, sich leistungsfähige Computer zu kaufen und sie zu Schürfern zu machen. Steigende Kurse sorgen also stets auch für einen wachsenden Energieverbrauch.
Allerdings gibt es einen Posten, der den Gewinn schmälert: die Stromkosten. Je höher die sind, desto weniger lohnt sich das Mining. Deshalb wird vor allem dort geschürft, wo Stromkosten niedrig sind, etwa in China. Und dort, wo der Strom aus fossilen Energiequellen wie Kohle stammt.
Das Cambridge Centre for Alternative Finance versucht seit 2019 den Stromverbrauch der Währung zu ermitteln. Dafür beziehen die Forscher eine Reihe von Parametern in ihre Rechnung mit ein. Zum Beispiel die Energieeffizienz der Rechner und den Aufwand, der nötig ist, um die Blockchain fortzuschreiben. Das alles fließt in ein Diagramm auf der Website des Centre, und seit einigen Monaten zeigen die Kurven, die den Energieverbrauch des Bitcoin-Netzwerks darstellen, steil nach oben. Auf das Jahr hochgerechnet, verbrauchen die Rechner den Forschern zufolge aktuell etwa 140 Terawattstunden Strom – etwa ein Viertel des deutschen Stromverbrauches.
Das ist plausibel, der IT-Experte Alex de Vries kommt auf ähnliche Werte. Der Niederländer wertet auf seiner Website www.digiconomist.net aus, wo die meisten Rechenzentren stehen, die Bitcoin schürfen. Anhand des mittleren örtlichen CO2-Ausstoßes ermittelt er, welche Emissionen anfallen dürften. Seiner Rechnung zufolge ist das Bitcoin-Netzwerk für den Ausstoß von etwa 56 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr verantwortlich. Das ist vergleichbar mit dem CO2-Ausstoß von Peru. ‚Es ist also absurd, dass Elon Musk auf der einen Seite Elektroautos verkauft und Tesla sogar am Verkauf von CO2-Zertifikaten verdient, während er auf der anderen Seite Kryptowährungen handelt, die dem Klima extrem schaden‘, sagt de Vries. …“
Der Artikel geht noch weiter – bereits dieser Ausschnitt deckt auf, warum schon mehrmals gefordert wurde, die Kryptowährungen allgemein zu verbieten. Andere heißen Cardano, Polkadot oder Ethereum. Ich bin gespannt, wie es weiter geht
Und ein 3. Artikel aus „Die Zeit“ vom 20.05.2021
Die Energiewendebremser
In dem oben genannten Artikel geht es um eine Gruppe von CDU-Politikern, Unternehmern, Beamte und Lobbyisten, die den Kampf gegen die Klimakrise immer wieder blockieren. Es ist ein sehr umfangreicher Artikel. Davon will ich Ihnen allerdings nur einen Aspekt, die EEG-Abgabe wiedergeben.
„...Im Dezember 2020, am dritten Adventswochenende, schalten sich sechs Politiker digital zusammen. Dabei sind zwei Bundestagsabgeordnete der CDU, einer von der CSU und drei Sozialdemokraten, im Hintergrund hören Staatssekretäre und Mitarbeiter zu. Es wird ein langes Gespräch. Wieder einmal soll das EEG, das Erneuerbare-Energien-Gesetz, reformiert werden. Seit seiner Einführung im Jahr 2000 ist es von fünf auf 154 Seiten angewachsen. Es ist heute eine verwirrende Sammlung von Sonderregelungen für alle möglichen Spezialinteressen. Eigentlich soll es in diesem Dezember darum gehen, die Ziele für den Ausbau von Solar- und Windstrom zu steigern. Die SPD-Vertreter drängen, doch die CDU blockiert. Dafür kommen Vorschläge, von denen Unternehmen profitieren – auf Kosten der Steuerzahler.
Joachim Pfeiffer, damals noch energiepolitischer Sprecher der CDU, bringt eine Idee vor, zum „Scheibenpachtmodell“. Teilnehmer der Runde berichten, dass der Mann bei den Verhandlungen eher lustlos war, sich bei dieser Sache aber stark engagiert: Es ging darum, Unternehmen vor Nachzahlungen in Milliardenhöhe zu schützen. Jahrelang hatten sich eine ganze Reihe von Unternehmen durch dieses spezielle Steuermodell vor der EEG-Umlage gedrückt: Sie pachteten einfach einen Teil eines Kraftwerks und wurden so – rein fiktiv – zu Selbstversorgern. Dadurch mussten sie die Umlage nicht zahlen, die für Privathaushalte oder Gewerbetreibende mit der Stromrechnung anfällt. Es geht dabei nicht um Peanuts. Die Einsparungen durch den sogenannten Eigenverbrauch betragen laut Schätzungen rund fünf Milliarden Euro.
Eigentlich hatte die Regierung bereits 2017 das Gesetz geändert, um die Vorzugsbehandlungen zu stoppen. Viele Unternehmen zahlten daraufhin, einige aber nicht, sie hofften auf die Großzügigkeit der Politik. Zu Recht, wie sich an diesem Dezemberwochenende zeigen sollte. Denn da rutscht in Paragraf 104 ein neuer Passus ins EEG. Unter „Weitere Übergangsbestimmungen“ steht dort nun zusammengefasst: Statt nachzuzahlen, können die Unternehmen einen Vergleich schließen. Faktisch ist das eine Amnestie für Steuersünder.
Pfeiffer schreibt dazu auf Anfrage, dass eine „Gesetzesänderung zum Scheibenpachtmodell auch vom Bundesrat gefordert wurde und auch auf Betreiben der SPD erfolgt sei. Mit der Änderung sei ‚als Kompromiss eine verträgliche Lösung für die Unsicherheiten der Vergangenheit gefunden‘ worden. Doch hätte man die Sache nicht weniger kostspielig gestalten können?“
Wie schon geschrieben, das kursiv geschriebene Teilstück des Artikels zeigt nur den EEG-Aspekt auf. Da wären noch andere Informationen zu lesen. Warum Unternehmer die Energiewende verhindern wollen, weil sie sich beim Bau von Gaspipelines eine goldene Nase verdienen – und Windkraftstrom würde dem Gasausbau ja entgegenstehen.
Wie sollen wir die Klimaneutralität schaffen, wenn einzelne ausschließlich die Gier nach Geld antreibt, alle Kraft darauf zu verwenden, das eigene Schäfchen „ins Trockene“ zu bringen. Ich überlege dann immer: Haben diese Menschen keine Kinder, keine Angehörigen, die auch gut hier auf der Erde leben wollen?
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