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Führung durch das "Jüdische Rothenburg"

Ortsverband: Rothenburg |

Schon seit der Mitte des 11. Jahrhunderts eine jüdische Gemeinde in der Stadt

Unter Einhaltung der vorgeschriebenen Pandemie-Richtlinien traf sich ein Kreis von über 30 Mitgliedern des DEF am Mittwoch 07. Juli 2021 um 16.00 Uhr vor der Jakobskirche zu einer Führung mit Pfarrer Dr. Oliver Gußmann durch das „Jüdische Rothenburg".

Wir erfuhren, dass schon um die Mitte des 12. Jh. eine jüdische Gemeinde in der Stadt existierte. Die Hochblüte jüdischer Kultur entstand aber erst in der Mitte des 13. Jh., als sich um den bekannten Talmud-Gelehrten Rabbi Meir ben Baruch zahlreiche Schüler scharten. Sein Wirken förderte die Entwicklung der Jüdischen Gemeinde im 13/14. Jh.. Durch das Zinsverbot für Christen lag ein großer Teil der Geldwirtschaft in jüdischer Hand, was oftmals in der Bevölkerung zu Missgunst führte.

Die Führung begann im Burggarten vor dem Denkmal an der Außenwand der Blasiuskapelle, das an das sogenannte Rintfleisch-Pogrom von 1298 erinnert. Damals flohen etwa 450 jüdische Einwohner auf die ehem. Stauferburg und hofften auf den Schutz des Königs. Vergebens. Die Inschrift des Gedenksteins von 1998 gibt Aufschluss darüber, wie schonungslos alle Juden, auch 178 Kinder, ermordet und verbrannt wurden.

Die zweite Station lag in der Herrngasse/Ecke Heringsbronnengäßchen. Bis vor kurzem befand sich in diesem Haus die Firma ANRA. Sie hatte im ehem. Betsaal der Israelit. Cultusgemeinde von 1888 ihren Verkaufsraum. Eine behauene alte Steinsäule existiert noch vom alten Betraum.

Die Judengasse gilt in Fachkreisen als die einzige komplett erhaltene spätmittelalterliche Judengasse. Hier wohnten Christen und Juden eng nebeneinander. Die Judengasse war kein Ghetto. Im Keller des Hauses Nr.10 befindet sich eine Mikwe aus dem frühen 15. Jh..

Auf dem heutigen Schrannenplatz entstand 1407 die neue Synagoge des zweiten jüdischen Viertels. Schräg gegenüber des Hotels „Schranne" befindet sich in etwa 3 m Höhe in Stein gemeißelt die Inschrift „Judenkirchhof". Das war eine früher von Christen oft verwendete Bezeichnung für einen jüdischen Friedhof. 1520 entstand aus der Synagoge die „Kapelle zur reinen Maria". 1561 abgerissen und als Baumaterial für die neue Friedhofskirche vor dem Rödertor verwandt. 1958 wurde dieser Platz in „Schrannenplatz" umbenannt.

Der zweistündigen Führung folgte in der „Schranne" ein gemütliches Beisammensein mit wahlweisem Abendessen, was alle Beteiligten zu schätzen wussten.

A. Heinitz

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© G.Staudacher

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