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Frauen und ihr Körper

DEF |

Themenabend rund um den weiblichen Körper

Inmitten antiker Schönheiten im Münchner Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke hatten über 100 Frauen an einem Themenabend rund um den weib­lichen Körper Gelegenheit, an kurzen Führungen teil­zunehmen, sich an verschiedenen Ständen über religionsgeschichtliche, künstlerische, medizinische und gesellschaftspolitische Entwicklungen zu infor­mieren und bei einem kleinen Imbiss mit Frauen verschiedenster Fachrichtungen ins Gespräch zu kommen. Durch den Abend führte die Organisatorin und Ideengeberin, Dekanatsfrauenbeauftragte und Archäologin Dr. Susanne Pfisterer-Haas. Mit dabei war auch Katharina Geiger, Geschäftsführerin des Deutschen Evangelischen Frauenbundes, Landesver­band Bayern e.V., die wie vier weitere Referentinnen ein kurzes Statement abgab, das dann später in einem Worldcafé vertieft wurde. Ihr Thema lautete: „Frauenkörper – Verzerrte Wirklichkeit in den Medien“.

Ausgangspunkt ihres Impulses war die Tatsache, dass man immer und überall von Frauenbildern umgeben ist – sei es in Magazinen, auf Werbeplakaten, im Fern­sehen oder Internet. Dabei sendet die verwendete Bildsprache auch immer bestimmte Botschaften aus. Aber was ist dabei ein Abbild, ein Zerrbild oder ein Wunschbild des weiblichen Körpers, fragte sie die Zuhörerinnen.

Denn schon Kinder erlernen durch Medien bestimmte Geschlechterrollen und wie sie auszusehen hätten. Ein Großteil der weiblichen Figuren in Kinderbüchern und -serien haben auch heute noch attraktive Körper, und selbstbewusste Mädchen haben fast immer rote Haare! Frauen- und Mädchengestalten werden in den Medien häufig auf ihre Weiblichkeit und ihren Körper reduziert.  Aber nicht nur das Kinderfernsehen gibt vor, „wie Frau“ auszusehen habe, sondern auch Cas­ting-Shows wie "Germany´s Next Top Model" prägen das Idealbild der Frau. Wobei dieses Idealbild rein anatomisch nur von jeder 10.000. Frau zu erreichen ist und damit eindeutig kein Abbild des weiblichen Körpers ist.

Und wo bleiben die „reifen“ Frauen mit ihren Lebens­erfahrungen, fragte Geiger weiter. Wenn ältere Schau­spielerinnen oder Moderatorinnen vorkommen, ver­suchen sie ihre Falten möglichst zu kaschieren - und das in Kleidergröße 36. Dennoch stirbt die Hoffnung zuletzt – es tut sich was!  Denn es gibt immer mehr Rollen für Frauen, die dem vermeintlichen Idealbild nicht entsprechen. Auch in der Werbung, die immer auf Klischees angewiesen ist, hat sich zwar das Frauen­bild stark gewandelt. Dennoch zählt hier wie eh und je: Sex sells!

Aber wie sieht es in den sozialen Medien aus, die vor allem von jüngeren Menschen genutzt werden, wollte Geiger weiter wissen. Eine Studie der MaLisa-Stiftung von Maria und Lisa Furtwängler untersuchte 2018 die Darstellung von Frauen bei YouTube und Instagram sowie in Musikvideos mit einem erschreckenden Ergebnis: Frauen kommen in den erfolgreichsten An­geboten auf Instagram und YouTube besonders häu­fig in den Bereichen Beauty, Schminktipps, Basteln, Kochen, Dating-Tipps vor. Die ausschließlich jungen und hübschen Frauen reduzierten sich aufs Äußere. Männer dagegen können dünn sein, dick sein, lustig sein, klug sein, sie können Entertainment machen, sie können Beauty machen, sie können aber auch Politik und Comedy machen. Wenn man das so anschaut, hat man ein bisschen das Gefühl, es sei das Frauen­bild der 50er Jahre, das wieder Einzug hält, resümierte Geiger. Ganz zu schweigen, wie sich junge Mädchen in sozialen Medien selbst darstellen – siehe die vielen bearbeiteten Bilder auf Instagram und Co. Am Ende stellte sie klar, dass alle als Mediennutzerinnen ge­fragt sind, aber auch die Medienschaffenden sind in der Pflicht: Es gelte ein Bewusstsein zu schaffen, dass jede Frau – egal welchen Alters – mit all ihren Ecken, Kanten, Falten, Pfunden und vermeintlichen Makeln ein Ebenbild Gottes ist: Sie ist schön – sie ist stark – sie ist gut!

Dieser Impulsvortrag wurde dann von den Teilneh­merinnen in einem Worldcafé vertieft, ebenso wie die Statements der Gynäkologinnen Dr. Solveig Groß und Dr. Eiman Tahir, der Referentin für Frauenseelsorge Irmgard Huber und einer Vertreterin des Frauenge­sundheitszentrums. Ein Dank geht an Dr. Susanne Pfisterer-Haas, die den Themenabend in beeindru­ckendem Rahmen und die vielen Stand- und Tisch­gespräche ermöglicht hat.

Katharina Geiger

Bildquelle: Walter Korn

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© W. Korn

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