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Fisch - vom Wasser auf den Tisch: AEH-Seminar in Pappenheim

AEH |

Nach zweijähriger Abstinenz fand Ende Mai wieder ein AEH-Seminar in Präsenz in Pappenheim statt. Es war als Partnerseminar ausgeschrieben - und wurde erfreulicherweise auch von einem Paar wahrgenommen.

Im Gegensatz zu früheren Jahren war das Seminar nur über 1 ½ Tage geplant und begann am Freitag mit dem Mittagessen. Diese Planung deshalb, um auch berufstätigen Personen die Möglichkeit der Teilnahme zu geben – was auch genutzt wurde.

Hier gleich zu Beginn ein großes Lob an das Team in Pappenheim für die gute Verpflegung, allzeitige Unterstützung bei Bedarf für den Ablauf (Technik, Utensilien für die verschiedenen Kostproben, Deko des Veranstaltungsraumes…). Reibungslose Abläufe bringen bereits zu Beginn eine gelockerte Atmosphäre für die ganze Veranstaltung.

Nach der üblichen Begrüßungsrunde spannte der Referent des Nachmittags, Dr. Thomas Vordermeier, Fischerei-Fachberater des Bezirkes Mittelfranken, den Bogen vom Süßwasser- und Salzwasserfisch zum heimischen Fisch, von den Berufsfischern zu den Hobbyfischern und den Fischereivereinen, von Einkaufshilfen für Fisch bis hin zu Nährwertvergleichen von heimischen Karpfen zu Leberkäse, von der ökologisch verträglichen Fischerei bis hin zu Microplastik und giftigen Einleitungen in die Gewässer.

Dr. Vordermeier informierte zu Fischbeständen, die sich langsam wieder erholen, und Maßnahmen, damit sie sich wieder erholen. Er sprach über regenerative Stromgewinnung durch Wasserkraft, aber auch, dass die Turbinen Fische regelrecht zerfetzen und die Fische nicht mehr zu den Laichgründen kommen. Er wusste, dass Seefisch mit Phosphaten bespritzt werden, damit mehr Wasser eingelagert werden kann. So haben die Fische mehr Gewicht, das die Käuferin, der Käufer bezahlt.

Er meinte, Aquakulturen sind eigentlich keine Alternative zu Fleisch, da die Fische, z. B. Lachs, ja weiter mit Fischen gefüttert werden müssen. Auch der vorsorgliche Einsatz von Antibiotika in sehr vielen Aquakulturen sei sehr kritisch zu bewerten. Die Verbraucherin, der Verbraucher sollten beim Kauf von Fisch fast detektivisch vorgehen. Notwendig sind die Nachfragen, wo kommt der Fisch her, ist der Fisch derzeit überfischt, wie ist die Art des Fischfangs geschehen?

Die gängigen Siegel helfen leider sehr selten beim Beantworten dieser wichtigen Fragen. Als Beispiel ist der beliebte Alaska-Seelachs einerseits eben der meistgekaufte Fisch, andererseits eben auch hoffnungslos überfischt. Heimischer Fisch mit dem Wissen, wo der Fisch groß geworden ist, sei eine echte Alternative beim Einkauf von Fisch. Der weitere Rat von Dr. Vordermeier: Fisch als Genuss wahrnehmen, seltener verzehren, aber dafür auf Bioqualität achten, die klar auch ihren Preis hat.

Der Referent hatte natürlich Kostproben dabei. Gespannt waren alle Teilnehmende auf den veganen Fischersatz. Dieser besteht aus Karotten, fein in längliche Scheiben geschnitten, mehrere Tage mariniert. Credo der Anwesenden – als Karotte sehr schmackhaft, aber kein Fischersatz.

Am Abend ging es mit den „Magenkitzlern“ weiter. Dreierlei vom Fisch – Lachscreme, Forellenmousse und Fischaufstrich, wahlweise mit Thunfisch oder Ölsardinen – wartete auf die Seminargäste. Gertraud Gräßel, stellvertretende AEH-Vorsitzende, hatte die Lebensmittel für drei Fischcremes mitgebracht und bereitete die Aufstriche vor den Anwesenden zu, gab Hinweise zu möglichen Variationen und Infos zu gesunden Inhaltsstoffen. Sehr lecker, recht schnell zubereitet – mmmhh.

Der Samstagmorgen begann mit Fisch in der Bibel. Wer jetzt auf eine Andacht vorbereitet war, stellte schnell fest, Gespräche zu und über Glauben gehen auch ganz anders. Christa Riedel hatte sich viele Gedanken zu diesem Thema gemacht und sie wirklich meisterhaft präsentiert. Die Seminarteilnehmenden hörten, warum der Fisch als Erkennungszeichen in der Zeit der Christenverfolgung galt und wie es vermutlich entstanden ist. Christa Riedel fand 17 Stellen in der Bibel zu Fisch. Näher brachte sie diese 17 Stellen über Bilder und den Perlenfisch, bestehend aus einem Pfeifenputzer/Biegeplüsch mit aufgefädelten 17 Perlen (siehe Seite 24). Alle waren von dieser symbolträchtigen und inhaltsvollen Darbietung tief bewegt.
Nochmals herzlichen Dank an Christa Riedel, der Vorsitzenden des Evangelischen Frauenbundes in Floß.

Es folgte knapp zwei Stunden eine Vertiefung der vielen Informationen des Vortages-Vortrages von Dr. Vordermeier. Hannelore Täufer hatte dazu fünf Stationen vorbereitet mit den Schwerpunkten: Beifang, Überfischung, Einkaufshilfe Fischsiegel, Nahrung der Zukunft aus dem Meer und „Wie wird gefischt?“. Weitergeleitet wurden die Kleingruppen jeweils mit Musikstücken aus „Die launige Forelle“.

Sowohl am Freitag als am Samstag lockerte Inge Vogel das gesamte Programm auf durch wirklich gekonnt präsentierte Anregungen zu Bewegung, teils mit Gesang. Alle Teilnehmenden ließen sich gerne darauf ein und sangen und bewegten sich mit. Sehr stimmungsvoll wurde auch der „Moldau-Abschluss“ von Smetana am Freitagabend von allen empfunden. Ein herzliches Dankeschön geht nochmals an Inge Vogel.

Nach einer kurzen Schlussrunde fuhren alle Teilnehmenden nach Wettelsheim, wo der örtliche Fischereivorsitzende, Herr Otter, mit seinen Mitstreitern die Seminarteilnehmenden erwartete und zu Fischzucht, Fütterung, Problemen mit Biber, Fischotter und Kormoran, zu amtlichen Auflagen und mehr „vor Ort“ informiert wurden und viele Fragen gestellt werden konnten. Es gab auch die Möglichkeit, Forellen frisch geschlachtet oder geräuchert zu kaufen, was die Teilnehmenden gerne wahrnahmen.

Hannelore Täufer
Vorsitzende AEH

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Foto: privat

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