Es krabbelt auf dem Hof... Gedanken von Hannelore Täufer
Es ist schon ein paar Jahre her, da hatte ein großer Discounter Mehl aus Mehlwürmern im Angebot.
Das war ein Versuchsballon, der nicht ankam. Da half auch die Tatsache, dass dies ein nachhaltiges und gesundes Angebot war, nichts.
Andererseits wissen wir, dass auf mehr als 60 % der Ackerfläche Tiernahrung angebaut wird. Es müsste auch weniger Getreide eingeführt werden. Generell etwas weniger Fleisch und Wurst zu verzehren, wäre ein großer Schritt zu mehr Nachhaltigkeit.
Mitte August las ich in meiner Tageszeitung, den Nürnberger Nachrichten (NN), einen interessanten Artikel. Ein Schweinemastbetrieb im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen setzt bei der Ernährung der 2000 Schweine auf Technik und auf Nachhaltigkeit in Form von Larven der Soldatenfliege. Zweimal wöchentlich fährt ein LKW auf den Hof des Schweinemastbetriebs – Anlieferung der noch sehr jungen Larven der Soldatenfliege in Schalen. In zwei Kammern wachsen diese bei 30 Grad Wärme (aus der eigenen Biogasanlage), hoher Luftfeuchtigkeit und mit Nahrung wie Weizenkleie, Kartoffeldampfschalen (Abfallprodukten aus Lebensmittelherstellungsfirmen aus der Umgebung) und Mineralfutter innerhalb einer Woche zu sechs Tonnen Schweinefutter. Früher wurde in diesem Betrieb vor allem Soja an die Schweine verfüttert. Nun laben sich die Schweine an den „aufbereiteten“ Larven – derzeit an zwei Tagen. Die Geschäftsführerin des Betriebes, Ina Färber, will die Nahrungsquelle ausweiten. Zum einen ist die Produktionskette ein echtes Kreislaufsystem, damit kostengünstig und nachhaltig, weil alles weiterverwendet werden kann. Zum anderen hat Ina Färber auch festgestellt, dass die Schweine positiv auf die neue Nahrungsquelle reagieren. „Die Schweine sind viel ruhiger seit der Umstellung und die Verluste sind zurückgegangen. Die Insekten produzieren tierisches Eiweiß, das die Schweine besser aufnehmen können. Auch das gegenseitige Anknabbern der Schwänze ist zurückgegangen.“ Unterstützt wird Ina Färber bei der Aufzucht der Larven übrigens von einem Roboter. Besonders gekennzeichnet muss das Schweinefleisch im Verkauf nicht werden. Dazu Ina Färber: „Manche Menschen könnte es ekeln“.
Da musste ich persönlich dann beim Lesen laut lachen. Schweinefleisch essen ja – aber mit tierischem Eiweiß ernährte Schweine ablehnen – das geht ja gar nicht. Eine Ablehnung dieser Schweine würde offen zeigen, dass wir den Bezug zu unserer Nahrung wirklich verloren haben.
Insgesamt war ich von der Reportage begeistert. Innovatives Handeln – dabei Technik, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit im Blick – braucht den Mut des Beginns, das Durchhaltevermögen bei Rückschlägen und, wie im Falle des Schweinemastbetriebes, den Rückhalt der Familie. Weiter hat mir der neue Ansatz für die Schweinefütterung, weg von Soja, sehr gut gefallen. Als bewusste Flexitarierin kommt mir diese Möglichkeit der regionalen Kreislaufwirtschaft sehr entgegen.
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