Vohenstrauß: Eine Woche ohne Plastik - ein Selbstversuch
Plastikmüll überschwemmt förmlich die Erde. Das bedroht die Lebenswelt von Tieren und Pflanzen und letztendlich auch von uns Menschen massiv.
In Deutschland werden jährlich ca. 3 Mio Tonnen Plastikmüll produziert, fast ein Drittel wird v.a. in Länder des Globalen Südens exportiert. Damit gehört Deutschland nach Japan und den USA weltweit zu den größten Plastikmüllexporteuren. Daran sollten wir dringend in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft etwas ändern. Deshalb hat Mission EineWelt im März 2023 dazu aufgerufen, eine Woche lang den Verbrauch von Plastik so weit wie möglich zu reduzieren.
Für Karin Wappmann vom DEF Ortsverband Vohenstrauß war ein Flyer zum Thema so etwas wie die Initialzündung, in einem Selbstversuch an dieser Aktion teilzunehmen, und sie fand auch schnell Gleichgesinnte. Der Frauenbund mit Vorsitzender Lydia Gajan war interessiert und so konnte das Vohenstraußer Projekt starten. Mission EineWelt aus Neuendettelsau stellte Plakate und Arbeitsmaterial zur Verfügung, Ideen begannen Form anzunehmen.
Das Haus von Familie Wappmann, früher eine Konditorei mit Ladengeschäft, hat drei Schaufenster, die nun für die Aktion umgestaltet wurden. Ein Fenster informierte mit Plakaten über die Aktion, in einem fanden die DEF-Stofftaschen ihren Platz, die mit dem DEF-Leitsatz „Verantwortung übernehmen für sich und andere“ zu diesem Thema wunderbar passten. Die örtliche Buchhandlung Rupprecht füllte das letzte Fenster mit einer interessanten Auswahl von Büchern zum Thema.
In einer WhatsApp Runde tauschten sich die Teilnehmenden über Läden aus, die auch Mehrwegverpackung akzeptieren, und es war schon ein kleiner Erfolg, beim Metzger die eigene Dose auf die Theke zu stellen. Die Verwendung der Stofftaschen beim Bäcker war selbstverständlich angesagt. Begeistert war Karin Wappmann vom Unverpackt Laden mit dem schönen Namen „Hamsterbacke“ in Bayreuth und seinem Konzept oder von Filmvorführungen der Vohenstraußer Förderschule zum Thema Müll und schwimmende Plastikmüll-Inseln. Die Kinder fuhren hierbei extra mit ihrem Lehrer nach Weiden ins Kino.
Die örtliche Presse kam zum Fototermin und berichtete ausführlich. Das sorgte für Gesprächsstoff an den Stammtischen, bei Geburtstags- und Arztbesuchen. Diskutiert wurde eifrig.
Nachfolgendes Resümee zieht Karin Wappmann aus der gelebten Woche ohne Plastik:
Die Vermeidung von Umverpackungen ist beim Metzger, Bäcker und beim Einkauf noch relativ einfach zu handhaben. Behälter, Taschen und Boxen helfen uns dabei. Schwieriger wird das Thema bei Hygieneartikeln, Medikamenten, Kosmetik und der Babyversorgung. Hier sind umweltfreundliche, flächendeckende und bezahlbare Lösungen noch in der Findungsphase.
Finanziell ist natürlich zurzeit Vieles zu bedenken und die meisten von uns müssen rechnen. Natürlich sind hochwertige Produkte mit wenig Verpackung oft teurer, aber geschmacklich auch meist besser. Ist da weniger nicht mehr? Fakt ist auch, dass oft billige Lebensmittel und Fertigprodukte letztendlich nicht verwendet werden und dann meist nur den Weg in die Mülltonne finden. Viele Studien belegen das.
Unsere Vorratsschubladen sind oftmals so voll, dass kaum noch ein Überblick da ist. Vielleicht weniger und dafür gezielt einkaufen und manchmal auch auf was verzichten? Kühlschrank und Gefrierfach mal „leerkochen“? Speiseplan erstellen? Foodwatching mit Lebensmitteln in der eigenen Familie? Upcycling von Kleidungsstücken? Kochkurse für Kinder und Jugendliche? Und und und … Es gibt viel zu tun, machen Sie doch mit. In kleinen Schritten und mit bewusstem Handeln. Ich jedenfalls möchte es gerne versuchen – und meine Mitstreiterinnen sicher auch.
Der Gedanke zum Schutz unserer Umwelt geht sicherlich einher mit guter Bildung und finanziell größerem Budget. Daher sehe ich es als absolut wichtig und richtig an, dass sich der Deutsche Evangelische Frauenbund mit seiner Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Haushaltsführungskräfte (AEH) und seiner Evangelischen Arbeitsgemeinschaft Medien (EAM) für Fort- und Weiterbildung einsetzt, Themen anbietet und diese im ‚def aktuell‘ und auf der DEF-Homepage veröffentlicht. Mit dem AEH-Seminar „Kleidung und Textiles: nachhaltig.fair.sozial“ sind wir auf dem richtigen Weg! Auch die Ortsverbände sollten sich mit diesen Themen beschäftigen, neue Ideen und Gedanken in ihren Jahresplan einbauen. Und ganz wichtig hierbei ist auch „tut Gutes und redet davon“: Nutzt jede Möglichkeit an die Öffentlichkeit zu gehen und teilt eure Ideen in Zeitung, Gemeindebrief, Homepage, Landesverband usw.
Karin Wappmann, Vohenstrauß
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