Die Welt als Frau verändern
"Café Argula" in München uraufgeführt
Zum Münchner Stiftungsfrühling 2019 schrieb die Bildungsreferentin des DEF Bettina Marquis eine Lesung für drei Frauen, das „Café Argula“. Für die Uraufführung im März im Saal des DEF im Haus am Kufsteiner Platz in München konnte schon im Messeprogramm und am gut besuchten Infostand der Argula-von-Grumbach-Stiftung auf der Hausmesse des Münchner Stiftungsfrühlings in der BMW-Welt geworben werden. Ein echter Eyecatcher ist stets das wunderbare Gewand der Argula, wie es von ihrer Darstellung auf dem Titelholzschnitt ihrer Schrift übernommen und geschneidert worden ist. Besonders häufig wird Argula von Grumbach von Dorothee Burkhardt verkörpert, die mit dem Gewand in die Haut der Reformatorin schlüpft. So lag es nahe, dass sie auch die Figur der Argula im „Café Argula“ lesen würde.
Im „Café Argula“ begegnen sich in der Atmosphäre eines Cafés drei Frauen und erzählen über ihr Leben, ihre Zeit und was sie darin so mutig vertreten haben. Anders als im „Café Käthe“ zum Reformationsjubiläumsjahr 2017 handelt es sich dabei nicht um drei aufeinanderfolgende Innere Monologe, sondern die Erzählungen der drei Frauen sind miteinander verwoben und sie beziehen sich im Dialog aufeinander und wechseln sich im Erzählen ab. Auch sind es diesmal nicht drei Frauen der Reformation, sondern nur eine, Argula von Grumbach, ist eine Reformatorin. Ihre spannende Geschichte, wie sie sich mit Briefen und in Flugschriften, die sehr bekannt wurden, an die mächtigen Herren wandte, ist zugleich auch die Geschichte der Reformation und des Kampfes nicht nur um die Freiheit der Religion und der Gedanken, sondern auch der Freiheit einer mutigen und hochgestellten Frau. Die Welt war in Bewegung geraten, auch für die Frauen, aber eine weitergehende Teilhabe an den Entscheidungsprozessen in Reformation und Politik war auch herausragenden Persönlichkeiten wie Argula von Grumbach nur zum Teil möglich.
Argula von Grumbach trifft im Café-Format auf eine ganz besondere Frau der Französischen Revolution: Olympe de Gouges, die als Schriftstellerin und Gastgeberin eines literarischen Salons in Paris auf die Erklärung der Menschenrechte der Revolutionäre, in denen Frauen keine Rolle spielten, eine eigene revolutionäre „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ folgen ließ. Und heißt es dort „Die Frau hat das Recht, das Schafott zu besteigen; sie muss also auch das Recht haben, die Rednertribüne zu besteigen“, so erfüllte sich das für sie selbst auf sehr bittere Weise. Da sie durch ihr mutiges Wort mit Robespierre in Konflikt geraten war, wurde sie selbst ins Gefängnis geworfen und im November 1793 enthauptet. Ihr scharfer Sinn und ihre scharfe Zunge bereichern auch das „Café Argula“. In der Uraufführung wurde diese Rolle von Simone Marquis gesprochen, die mit ihrer reichen Theatererfahrung die Figur mit Temperament zum Leben erweckte.
Die Dritte im Bunde ist schließlich die Westfälin Mathilde Franziska Anneke, die als Literatin und eine der ersten deutschen Journalistinnen lebte. An der Seite ihres zweiten Mannes wurde sie zur Revolutionärin. Sie wanderte mit ihrer Familie nach Amerika aus und hatte dort als Ausländerin dennoch die Chance, an der Sklavenbefreiung und an der Frauenbewegung teilzuhaben. Ihr interessantes Leben, ihr Ausbruch aus der biedermeierlichen Enge in die Moderne bis in die neue Welt bildet den dritten Erzählstrang im „Café Argula“. Sie wurde gelesen von Bettina Marquis.
Alle drei Frauen sind schreibend tätig geworden und haben in die Kämpfe ihrer Zeit eingegriffen. Sie hatten ein sehr spannendes Leben, von dem man in dieser Lesung viel Interessantes dargeboten bekommt. Die Besucherinnen und Besucher der Münchner Premiere waren jedenfalls begeistert.
Wenn das „Café Argula“ auch bei Ihnen stattfinden soll, nehmen Sie bitte mit der DEF-Geschäftsstelle Kontakt auf.
Bettina Marquis
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