Die Malerfamilie Cranach im Dienste der Reformation
Vortrag im DEF Puchheim
Im letzten Jahr haben die großen Kunstausstellungen in Sachsen-Anhalt, Thüringen und in Gotha ein Millionenpublikum gelockt. Die Malerdynastie der Cranach - Lucas der Ältere und der Jüngere - wurde gewürdigt und einer breiten Menge Interessierter deren über ganz Europa verstreuten Werke in großen Schauen nahegebracht. Den Anlass boten der 500. Geburtstag von Lucas Cranach dem Jüngeren und das Themenjahr "Bild und Bibel" der Reformationsdekade zur Vorbereitung auf das 500-jährige Jubiläum der Reformation.
Das ganze Zeitalter der Reformation und der Renaissance in Deutschland und Europa war eine Zeit des Umbruchs und des Aufbruchs. So zeigt sich auch in der Kunst der Cranachs und ihrer Werkstatt die Überwindung des so lange maßgeblichen Alten ebenso wie das Revolutionär-Neue. Fürstliche und geistliche Auftraggeber für Sujets aus der Heiligen Schrift zu haben ist sicher traditionell - was aber daraus entstand, ist durchaus modern und neu. Neu sind auch prächtige Renaissanceporträts von bürgerlichen Auftraggebern - Gemälde von Leuten, die es geschafft hatten wie Cranach der Ältere selbst. Diese aufstrebenden bürgerlichen Schichten in den Städten, auf Lateinschulen gebildete und teils schon studierte Männer und auch Frauen, die lesen und an den vielfältigen Debatten der Zeit teilnehmen konnten, sie waren die Träger der Reformation. Sie waren das Publikum und der Nährboden für die große Freiheitsbewegung, die die Reformation war. Sie lebten die neuen Vorstellungen und das andere Frömmigkeitsgefühl. Der wesentliche Unterschied: Die für jeden und jede mögliche direkte und unverstellte Verbindung zu Gott, und sein liebendes Verstehen. Dieses musste auch nicht mehr durch Spenden und brandaktuell den Ablass erworben werden, sondern war durch Luthers Arbeit und geteilte Erkenntnis möglich als ein Gnadengeschenk zu verstehen.
Cranachs selbst und ihre Werkstatt drückten in ihren Werken genau das wunderbar geänderte Verständnis der Welt und der Menschen in ihrer Beziehung zu Gott aus. Vielleicht am unmittelbarsten als reformatorisches Bildprogramm zu begreifen ist der Altar Cranachs d. Ä. in der Wittenberger Schlosskirche. Bekannte Persönlichkeiten der Reformation sitzen als Jünger Christi am Abendmahlstisch, der nicht eine lange Tafel mit christuszentrierter Sitzordnung ist wie bei Leonarda da Vincis berühmtem Bild, sondern ein runder Tisch, an dem Ebenbürtige sitzen. Meister Cranach selbst ist auch mit dabei;er reicht Luther, der als Jünger mit in der Runde dargestellt ist, als Mundschenk den Becher. Oder der bedeutende Reformator und Vertraute Luthers, Philipp Melanchthon, ist zu sehen als taufender Priester. Die direkte Beziehung zu Gott zeigt sich auch in dem Bildnis Luthers als Prediger in der Predella, wo sich feine rote Blutlinien vom Gekreuzigten über den Prediger und hin zu den Gläubigen ziehen.
Sehr viel mehr über die Bedeutung der Malerfamilie Cranach ist zu erfahren beim DEF Puchheim,
wo am 27. Januar 2016 die Kunsthistorikerin Ursula Mosebach Vortrag hält.
Die Veranstaltung findet statt im Evangelischen Gemeindezentrum, Allinger Str. 24 in Puchheim.
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