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Die faszinierende und stark bedrohte Welt der Ozeane

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In der Reihe "Gedanken und Forderungen zu den 17 Zielen der Nachhaltigkeit" beschäftigt sich Inge Gehlert im November mit dem UN-Ziel, "Leben unter Wasser", d.h. Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinn nachhaltiger Entwicklung zu erhalten und nachhaltig zu nutzen.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

es gibt zwei Regionen, deren Dimensionen wir uns kaum vorstellen können: Da ist zunächst der Weltraum, oder besser das All. Wer einmal in einer Sternwarte war und den Sternenhimmel betrachtet hat, der ist erstaunt über die Weite und die riesige Ausdehnung des Himmels, obwohl wir nur einen kleinen Teil sehen können. Die Lichtgeschwindigkeit können wir uns gar nicht vorstellen. Dass die Sterne, die wir sehen, schon längst verglüht sind, ist nicht leicht zu begreifen. Aber die Astronomen versichern es uns und wir glauben ihnen.

Die andere Region sind die Meere und Ozeane. Die Ozeane nehmen etwa 70% der Erdoberfläche ein. Vom Meeresboden ist aber nicht einmal ein Fünftel vermessen. So die Forscherin Antje Boetius in einem Interview im Magazin der SZ. Sie schwärmt davon, was man alles neues in der Tiefsee entdecken kann.

Sicher waren Sie auch schon einmal in einem Meeresaquarium. Die Vielfalt allein der Fische ist überwältigend, die Farbenpracht, die unter Wasser herrscht, davon sind die Tiere auf dem Land weit entfernt, abgesehen von wenigen bunten Vögeln. Aber je tiefer man forscht, desto dunkler wird es dort, und dann gibt es auf einmal Fische, die leuchten. Die Forscherin vergleicht dies mit einem Unterwassersternenhimmel.

Können Sie sich vorstellen, dass es im Meer Salzseen gibt? Vor der Küste Ägyptens gibt es in 3400 m Tiefe Schlammvulkane, die immer wieder ausbrechen. In dem Vulkankrater bildet sich dann ein Salzsee, der wesentlich salzhaltiger ist, als das Wasser des Meeres außen herum. Da das Wasser schwerer ist verbindet es sich nicht mit dem Meereswasser.

Alle diese Dinge wollen die Meeresforscher verstehen, denn ihre Erkenntnisse können auch helfen, den Klimawandel zu verstehen und Maßnahmen dagegen zu ergreifen. Hier werden neue Landschaften in der Tiefsee entdeckt, aber auch neue Organismen, an Orten, von denen man angenommen hat, dass dort kein Leben möglich sei. So in der Tiefsee der Arktis, wo Riesenschwämme entdeckt wurden, die Hunderte von Jahren alt sind.

Aber neben diesen positiven Entdeckungen, gibt es immer wieder die Schäden, die menschliches Eingreifen in die Meere verursacht. Wir denken an die vielen Ölbohrtürme, die weit im Meer stehen und natürlich durch austretendes Öl Verschmutzungen auslösen, die der Natur Schaden zufügen. Es gibt und gab schon lange auch Bergbauarbeiten im Meer, wo wir auch nach mehr als 20 Jahren noch ökologische Schäden finden können. Die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll, die zu Fisch- und Vogelsterben führt. Das Auftauen des arktischen und antarktischen Eises, was die Lebensbedingungen der Eisbären und der Pinguine bedroht. Vieles ist unumkehrbar, aber dank der Forschung werden auch Lösungsansätze geboten, damit wir es in Zukunft besser machen können. Doch dafür ist eine Zusammenarbeit der Staaten notwendig. Nur gemeinsam können wir unser Ökosystem schützen. Ausbeutung der Bodenschätze in der Tiefsee würde neue Gefahren hervorbringen, da wir die Reaktionen auf dem Meeresboden nicht vorhersagen können. Es müssen wirksame Methoden gefunden werden, die eine weitere Vermüllung der Ozeane verhindern und die großen Müllinseln, die sich in den Ozeanen gebildet haben, müssen abtransportiert werden. Das ist eine Immense Aufgabe für die Forschung, aber eine, die sich für die ganze Menschheit lohnen würde.

Die ganze Natur ist miteinander verbunden. Die Meere und die Landmassen der Kontinente sind aufeinander angewiesen. Die Erwärmung des Wassers beeinflusst unser Wetter. Stürme und Trockenheit bedingen einander. Der Mensch und die Natur agieren miteinander. Wenn wir auch einige Zeit gedacht haben, dass wir auf die Natur verzichten und uns mit Technik unabhängig machen können.

Inzwischen haben die meisten Menschen, auch die Staaten und ihre Regierungen erkannt, dass die Natur sich nicht bezwingen lässt, sondern reagiert. Anders, als man es sich vorgestellt hat. Noch haben wir die Chance, den Klimawandel zu begrenzen, um weiter erträglich auf der Erde leben zu können, denn wir haben nur diese eine Erde. Ein Auswandern in die Tiefsee mit U- Booten ist nicht machbar, aber auch das Weltall ist für uns keine Alternative.

Bisher ist nicht die eine Idee für die Lösung all unserer Fragen und Probleme gefunden worden, aber die Diskussion über den richtigen Weg, muss geführt werden. Dabei steht an vorderster Stelle; wie kann ich die Menschen überzeugen und auf dem Weg mitnehmen, wo kann man noch entgegenkommen, wo muss das absolute Stoppschild aufgerichtet werden? Es darf nicht darum gehen, den Menschen Angst zu machen, sondern die Liebe für die Schönheit der Natur, unserer Umwelt muss geweckt werden, damit alle dazu beitragen wollen, diese Welt zu erhalten. Denn ohne eine intakte Umwelt verändert sich unser Leben, aber vor allem das Leben unserer Kinder und Enkel radikal. Wir müssen auch nicht selbst in der Tiefsee tauchen, um die faszinierende Welt der großen und kleinen Lebewesen dort zu sehen, es gibt die Aquarien in großen Städten, aber auch beeindruckende Dokumentarfilme im Fernsehen über das Leben unter Wasser. 

Es ist zwar eine Utopie, von einer gerechten Welt zu träumen, in der es keine Kriege oder kriegerischen Auseinandersetzungen mehr gibt, keine Ausbeutung der Natur, aber an solchen Utopien kann die Menschheit doch arbeiten, damit sie Wirklichkeit werden.

Inge Gehlert
Verwaltungsratsvorsitzende

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