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„Der Tropfen weiß nichts vom Meer. Mein afghanisches Herz“

Ortsverband: München |

Das Buch der Künstlerin Mahbuba Elham Maqsoodi

Im Januar hatte der Literarische Club im DEF-Ortsverband München Premiere mit einer bestens besuchten Lesung der afghanischen Künstlerin Mahbuba Maqsoodi, die ihr dem Andenken ihres Vaters gewidmetes Erinnerungsbuch „Der Tropfen weiß nichts vom Meer. Mein afghanisches Herz“ vorstellte. Begleitet wurde sie von ihrer Ko-Autorin Hanna Diederichs, die für die gleichwertig gute Übertragung der bildhaften persischen Ausgangssprache ins Deutsche verantwortlich zeichnet und als Lektorin gleich beim ersten Hören Begeisterung für dieses Buchprojekt empfunden hatte. Also half sie mit ihrer großen Erfahrung, dass dies Buch das Licht der Welt erblicken konnte.

Mahbuba Maqsoodi stellt darin Bilder einer Kindheit und Jugend in Afghanistan vor, von dem Haus und Dorf, in dem neben den ersten Autos auch noch Karamelkarawanen des Wegs kamen. Von der zweckmäßigen Einrichtung des Hauses ihrer Familie, der Bewässerung, dem Alltagsleben. Aber nicht nostalgisch-idyllisch sind diese Erzählungen, sondern durchzogen von einer übermächtigen Tradition, die auch zu viel Gewalt, vor allem an Frauen, und viel Leid führt und hemmend wirkt. Aber auch von Aufbruch und Moderne im ganzen Land wie im eigenen Leben ist die Rede. Vor allem aber ist es ein lebendiges Denkmal für Mahbuba Elham Maqsoodis Vater, der seinen Töchtern geduldig und klug einen achtsamen Weg ins Leben wies. Vor allem ermöglichte er ihnen zu einer Zeit, da dies alles andere als selbstverständlich war, Bildung und Freiheit. Die Töchter bekamen eine gute Ausbildung und durften sich ihren Lebenspartner selbst auswählen. Mahbuba Maqsoodi wählte ihren eigenen Kunstlehrer. Als die Taliban die Macht übernahmen und ihre Schwester, Direktorin einer Schule, hinterrücks ermordet wurde, entschlossen sie sich zu einem Promotionsstudium in Russland. Über Usbekistan und Leningrad führte sie ihr Weg schließlich nicht wieder in die nie vergessene und in ihnen lebendige Heimat zurück, sondern nach Deutschland, nach München. Hier fanden beide Maqsoodis Arbeit in der renommierten Mayerschen Glaskunstanstalt. Hier fanden sie Heimat und Aufnahme in einem Kreis von Freunden und Künstlern. Mahbuba Maqsoodi ist als Gründerin des Afghanischen Frauenvereins in München auch den Frauen in den  Frauenverbänden seit Jahren eng verbunden. Unter ihnen finden sich besonders begeisterte Leserinnen des staunenswerten Buches, das gerade seine zweite Auflage erlebt.

Ein weiter Weg von einem Dorf bei Herat in Afghanistan über Russland nach München, und weiter in alle Welt, und von der Miniaturmalerei  über die Keramik zu großen und größten Formaten,  Kirchenfenstern, Wänden aus farbigem Glas. Ein kluger und einfühlsamer Umgang mit dem eigenen Leben und dem anderer, die Entfaltung von Talent und Persönlichkeit, die Kostbarkeit der Kultur in all ihren Formen, auch politische Entwicklung mit dem Willen zu Gerechtigkeit und Freiheit, über allem die Liebe zu ihrem Mann und ihrer Familie, all das äußert sich im Schlagen von Mahbuba Maqsoodis afghanischem Herz, wie der Untertitel ihres Buches heißt. Das man weit kommt, als ein kleiner Teil des großen Ganzen, das man nichts ahnt von den großen Zusammenhängen, das alles zusammenhängt, davon spricht das Dichterwort des Rumi, das den Titel zu ihrem Werk gab: Der Tropfen weiß nichts von der Welle, die Welle weiß nichts vom Meer. Mahbuba Elham Maqsoodi kann sich als große Künstlerin in mehr als einer Kunstrichtung ausdrücken. Neben der bildenden Künstlerin, Malerin, Keramikerin und Glasmalerin ist mit diesem Buch auch eine Dichterin hervorgetreten.

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© B.Marquis

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