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Den Bayerischen Landesfrauenrat gibt es seit nunmehr 45 Jahren!

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Der Bayerische Landesfrauenrat, ein Zusammenschluss von derzeit 50 Frauenverbänden und Frauengruppen gemischter Verbände, begleitet seit nunmehr 45 Jah­ren die Frauen in Bayern auf ihrem Weg zu Chancen­gleichheit und vollständiger Gleichberechtigung. Als überkonfessionelles, überparteiliches und unabhän­giges Gremium trägt er seit 1973 zur Verbesserung der Situation der Frauen in Staat, Wirtschaft und Ge­sellschaft bei.

Trotz aller Erfolge muss man sagen: Schade, dass es ihn noch gibt!Besser wäre es, wenn die tatsächliche Gleichberechtigung von Frauen und Männern auf allen Gebieten Realität wäre.

Ein paar Fakten sprechen eine andere Sprache:

Es tut sich nichts bei den Verdienstunterschieden zwischen Frauen und Männern. Auch im Jahr 2017 hat eine Frau in Deutschland für eine Stunde Arbeit im Schnitt 16,59 Euro brutto verdient, ein Mann durchschnittlich 21 Euro. Das heißt: Frauen bekom­men im Durchschnitt in Deutschland 21 Prozent weniger Lohn als Männer. Das Prinzip „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ ist bis heute nicht umgesetzt. 80 Prozent der Teilzeiterwerbstätigen in Bayern sind Frauen. 36 Prozent der erwerbstätigen Mütter wün­schen sich eine Erhöhung ihrer Wochenarbeitszeit. Viele Frauen stecken also in der Teilzeitfalle. Die unbezahlte Care Arbeit wird immer noch über­wiegend von Frauen geleistet. Ihre Rentenansprüche sind daher gravierend niedriger als die der Männer.

Das Fachgespräch des Bayerischen Landesfrauen­rates „Quer gedacht“ unter dem Motto „Drei Gene­rationen Frauen - in einem Gespräch!“

Mit den Lebenswirklichkeiten, Wünschen und Erwar­tungen der Frauen aus drei Generationen hat sich der Bayerische Landesfrauenrat in „Quer gedacht“ am 14. November 2018 befasst.

Prof. Dr. Carsten Wippermann, der Gründer und Leiter des DELTA-Instituts für Sozial- und Ökologie­forschung GmbH, gab einen Einblick in die aktuelle Forschung zum Thema Wünsche und Alltagsreali­täten von Frauen.

Wussten Sie,  dass …

  • 42 Prozent der Frauen der Meinung sind, dass die Gleichstellung noch nicht realisiert ist?

  • sich50 Prozent der Frauen eine gleichgestellte Rollenteilung im beruflichen und privaten Bereich wünschen?

  • 52 Prozentder alleinerziehenden Mütter wech­selnde Arbeitszeiten haben?

  • 68 Prozentder Frauen der Meinung sind, dass sie ihren Lebensunterhalt im Alter nicht von der ei­genen Rente bestreiten können?

    Die gesamten empirischen Untersuchungen und gleichstellungsorientierten Erkundungen des DELTA Instituts werden in Kürze auf der Homepage www.lfr.bayern.de veröffentlicht.

    Im Anschluss an den Fachvortrag haben sich „Drei Generationen Frauen – in einem Gespräch“ über Wünsche und Lebenswirklichkeiten ausgetauscht. Sind und waren die Wünsche so unterschiedlich? Wandelte sich die Alltagsrealität der Frauen in drei Generationen?

    Diesen Fragen gingen Helma Sick (Gründerin des Unternehmens „frau & geld“), Renate Maltry (Rechts­anwältin und Gründerin des Vereins Tusch – Tren­nung und Scheidung e. V.), Alexandra Oldekop (Fach­anwältin für Familienrecht), Laura Hitti (Führungs­kraft bei der BMW Group) und Aida Ajanovic (Abiturientin) nach.

    Frauen, über drei Generationen hinweg, wünschten / wünschen sich eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

    Trotz vieler Verbesserungen ist aus Sicht der Frauen die Gleichstellung der Geschlechter noch lange nicht erreicht. Mit Blick auf die Familiengründung befürch­ten Frauen der jungen Generation einen Rückfall in traditionelle Geschlechterrollen. In der Folge gehen junge Frauen mit gehobener Berufsqualifikation und beruflichen Ambitionen das Thema „Kinder bekom­men“ sehr reserviert an. Sie wollen Familie, aber sie schieben den Zeitpunkt der Familiengründung nach hinten, um nicht in die Fallen „Teilzeitarbeit“ und „finanzielle Abhängigkeit vom Partner“ zu geraten.

    Der Bayerische Landesfrauenrat hat noch viel zu tun! Das Ziel, die Verwirklichung der Gleichberechtigung und Chancengleichheit, wird er weiterhin professionell, kontinuierlich und mit Nachdruck weiterverfolgen. Hoffentlich dauert seine Arbeit nicht noch weitere 45 Jahre!

    Christine Brendel, BayLFR-Geschäftsführerin

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