Corona zurück aus dem Urlaub
anders als der Virus war die Briefschreiberin im Urlaub und meldet sich nun zurück. Corona selbst hat keine Pause gemacht, sondern ist aktiv wie eh und je.
Wenn wir damit aufgewachsen sind, dass uns die Welt offensteht, sowohl zum Reisen als auch zum Leben und Arbeiten, dann floppen jetzt auf einmal Schilder auf: „Risikogebiet!“ Was selbstverständlich war, ist jetzt fragwürdig oder unvernünftig, das haben alle gemerkt, die sich in fernere oder nähere Länder aufgemacht haben und auf einmal hörten, sie sind im Risikogebiet. Da kann man/frau nur sagen: „Dumm gelaufen“. Glücklicherweise sind viele Tests negativ ausgegangen, aber die plötzliche Verunsicherung und Verletzlichkeit war da. Quarantäne, wenn auch nur für einige Tage, bis das Ergebnis kam, musste eingehalten und ausgehalten werden. Da spüren wir, dass wir doch nicht alles in der Hand haben.
Umso schöner, wenn man wieder hinausgehen kann und darf. Der Spätsommer verlockt zu Spaziergängen, ja sogar zu Wanderungen. Der Herbst ist traditionell die Zeit des Wanderns. Es ist nicht mehr so heiß und die Natur zeigt sich von ihrer schönsten Seite mit dem bunten Herbstlaub, den reifen Trauben, wenn wir durch Weinberge gehen oder mit den Apfel- und Birnbäumen auf den Streuobstwiesen. Eine freundliche Geste mancher Bauern ist, dass sie ihre Bäume mit einem gelben Band versehen, zum Zeichen, dass man sich hier ruhigen Gewissens etwas Obst pflücken darf. So werden Zeichen der Nachhaltigkeit gesetzt.
Ich erinnere mich an Wanderungen mit meinem Vater, der aus der Wandervogelbewegung kam, und mit seinen Kindern querfeldein durch den Bayrischen Wald oder auch den Schwarzwald wanderte. Ohne Karte, Wege häufig ignorierend, laut und falsch Wanderlieder schmetternd, dass das Wild sich schnell versteckte. Aber uns hat es gefallen. Und wir sind immer dort angekommen, wo wir hin wollten. GPS-Daten und Google Maps waren noch Utopie in den 50iger, 60iger Jahren.
Wandern bedeutet, sich aufmachen, neue Ziele entdecken, Altbekanntes wiedersehen, aufmerksam sein, auf dem Weg Stolperfallen in Form von Wurzeln und Ästen aus dem Weg gehen, sich einfach umschauen. Vielleicht den Himmel und seine Wolken beobachten, welche Formen sehen wir, Phantasie spielen lassen, neben uns die Bäume oder die Felder anschauen, die Trockenheit bedenken, auf dem Weg nach Käfern gucken, auf die Vögel hören, egal ob wir ihre Stimmen kennen und sagen können, welcher Vogel das ist, sondern einfach an dem Gezwitscher seine Freude haben. Wenn Ihnen das zu wenig ist, dann laden Sie sich eine App auf Ihr Smartphone, dann können Sie auch die Vogelstimmen benennen. Wandern ist für manche vielleicht zu anstrengend. Ein kleiner oder größerer Spaziergang an der frischen Luft tut ebenso gut. Und dafür muss man nicht weit fahren. Im Allgemeinen bietet die nähere Umgebung reizvolle Ziele. Das wichtige ist: in Bewegung kommen. Mit körperlicher Bewegung kommt auch die geistige Bewegung. Die Anregungen verknüpfen sich zu neuen Gedankengängen und erfrischt kann man das Alltägliche leichter erledigen.
Aber geistige Beweglichkeit kann man auch durch Lektüre gewinnen. Vielleicht möchten Sie die sommerliche Atmosphäre und das Licht der Provence einfangen. Madame le Commissaire hat inzwischen ihren 7. Fall gelöst. Oder sie haben eine Vorliebe für das Perigord und seine gute Küche, dann sollten Sie die Kriminalromane mit „Bruno, Chef de Police“ lesen. Bruno ist ein exzellenter Koch und löst nebenbei noch die verwickeltsten Fälle. Sein Privatleben ist nicht minder kompliziert. Wenn Sie die fränkisch/pfälzische Küche bevorzugen, greifen Sie zum Federweißen und Zwiebel- oder Speckkuchen. Kann auch sehr gut schmecken.
Aber es gibt nicht nur Kriminalromane, auch wenn es im Fernsehen den Anschein hat. Interessante Bücher, gerade zur Frauengeschichte in Deutschland, wie z.B. „Die Männerrepublik. Wie Frauen die Politik eroberten“. Es ist erschreckend mit welcher Häme, Verachtung und Spott die Frauen im Bundestag umgehen mussten. Es gab zwar noch keine Shitstorms, aber die Beleidigungen, die von Abgeordneten aller Parteien den Frauen entgegen geschleudert wurden, waren nicht von schlechten Eltern. Frauen, die in angebliche Männerdomänen eindringen, haben und hatten es schwer. Erfreulich, dass es immer Netzwerke auch parteiübergreifend gab, wo Frauen sich gegenseitig unterstützt haben. Nur so konnten Gleichberechtigungsgesetze erfolgreich eingebracht werden. Oder lesen Sie die Geschichte eines Frauenhauses in Paris, das vor 100 Jahren von einer Frau der Heilsarmee zusammen mit ihrem Mann errichtet wurde und noch heute besteht. Leider sind Frauenhäuser weltweit notwendig und gerade jetzt in der Pandemie noch unverzichtbarer als jemals zuvor.
Gott sei Dank gibt und gab es schon immer starke Frauen, die sich dafür eingesetzt haben, die Welt ein Stück besser zu machen als sie ist. Frauen, die die Nöte der Menschen, der Frauen und der Kinder sehen und nicht Ruhe finden, bevor sie nicht alles getan haben, was ihnen möglich war. Ich denke dabei an Monika Hauser, die medica mondiale gründete, um vergewaltigten Frauen im Bosnienkrieg beizustehen, oder an unsere DEF Frauen, die nach dem 1. Weltkrieg in München ein Haus für junge Frauen vom Land gründeten, damit sie nicht auf der Straße landeten. Nach dem 2. Weltkrieg unser Haus für Mutter und Kind, initiiert von Frau Dr. Meyer-Spreckels, das noch heute Frauen mit ihren Kindern hilft, ein eigenständiges Leben zu führen. Dieses Haus führt den Regenbogen in seinem Logo, als Zeichen, dass die Liebe Gottes zu seinen Geschöpfen unendlich ist und wir uns dieser Liebe sicher sein können. Daher können wir diese Liebe auch weitergeben, um anderen Menschen ein gutes Leben zu ermöglichen.
Ohne starke, mutige Frauen geht es nicht. Helfen wir auch in Zukunft Frauen, die sich etwas trauen, unterstützen wir sie, wenn wir glauben, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Bei aller Vorsicht, die wir wegen des Virus walten lassen müssen, können wir doch einiges tun, damit unsere Mitmenschen spüren, dass in unserem Leben Gottes Geist wirksam ist.
Bleiben Sie gesund!
Ihre
Inge Gehlert,
Landesvorsitzende
Kontakt
Nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir sind für Sie da!
Deutscher Evangelischer Frauenbund Landesverband Bayern e. V.
Geschäftsstelle
Kufsteiner Platz 1
81679 München
Tel.: 089 /98 105 788
Fax: 089 /98 105 789
Bankverbindung: Evangelische Bank
IBAN: DE19 5206 0410 0003 5080 56
BIC: GENODEF1EK1
Hausbüro (Vermietungen)
Termin vereinbaren: Tel. 0176 / 577 67 668
Bürozeiten:
Mo,Mitt.,Di: | 8.00 bis 16.00 Uhr |
Do: | 8.00 bis 12.00 Uhr |
Fr. | 8.00 bis 13.00 Uhr |
Geschäftsführende Vorständin:
Katharina Geiger
katharina.geiger(at)def-bayern.de
Geschäftsstelle:
Büroleiterin Maren Puls
info(at)def-bayern.de
Hausbüro (Vermietungen)
Hausmutter Sigrid Fernando
hausbuero(at)def-bayern.de
Pflichtangaben
Seit 2009 ist der Landesverband nach dem Qualitätsmanagementsystem QVB zertifiziert. http://www.procum-cert.de/