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Corona die Sechste - Mundschutz ist kein Maulkorb

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Ein ganz klarer Satz. Ihn soll Ilse Aigner, die Landtagspräsidentin gesagt haben, um zu betonen, dass mit der Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Maske keine Denk- und Redeverbote verbunden sind. Manche Gruppen tun so, als ob durch die Einschränkung einiger Grundrechte auch die Pressefreiheit eingeschränkt worden sei.

 

Es sind schwerwiegende Beschränkungen des Grundgesetzes eingetreten. Praktisch ein Reiseverbot, Verbot der Gewerbeausübung, Verbot der öffentlichen Religionsausübung und vor allem auch das Demonstrationsverbot, da nicht mehr als 2 Personen zusammen draußen sein durften. Aber gegen alle diese Einschränkungen konnten Gerichte angerufen werden, was auch geschehen ist. Hier wurde dann differenziert und einige Verbote wurden relativiert, wie das Demonstrationsverbot. Das Recht zur Demonstration wurde zwar auf 20 oder 50 Personen beschränkt, aber nicht völlig außer Kraft gesetzt.

Natürlich kann man glauben, dass die Presse gleichgeschaltet ist, wenn sie den Maßnahmen, die die Regierung ergreift, zustimmt. Aber vielleicht ist diese Zustimmung auch der Einsicht geschuldet, dass dies in dem Moment notwendig ist. Auch wir haben die Entscheidungen mitgetragen und glauben, dass wir dadurch mitgeholfen haben, die Krankheit einzudämmen. Hoffentlich zeigt die Zukunft, dass die Lockerungen, rechtzeitig, aber nicht zu früh aufgehoben wurden. Ein neues Kleid oder ein paar Sandalen für den Frühling wären schön. Und der Friseurbesuch war auch bei vielen Herren der Schöpfung sehr herbei gesehnt.

Was wirklich Unfreiheit und Pressezensur bedeuten, wissen wahrscheinlich die Älteren unter uns noch. Wer in den Jahren der Nazidiktatur aufgewachsen ist, kann sich noch erinnern, was „gleichgeschaltete Presse“ bedeutete. Als Jugendliche oder als Kind bekommt man viel mit und spürt vor allem die Angst, die verbreitet wurde. Wir Nachkriegskinder können das augenblicklich im Fernsehen anschauen und nachvollziehen. Zum 75. Jahrestag des Endes des 2. Weltkriegs kommen einige Dokumentationen und Filme, die das Grauen des Krieges und die Unbarmherzigkeit der SS, trotz der offensichtlichen Niederlage des Regimes, klar aufzeigen. In den Tageszeitungen wird an die letzten Tage des Krieges erinnert, wie manche Befehlshaber die sinnlose Verteidigung der Städte noch anordneten und Jugendliche zum Volkssturm herangezogen wurden, die KZ Insassen noch auf Todesmärsche geschickt wurden, damit sie nicht den Amerikanern oder Russen in die Hände fielen. Da herrschte blanke Willkür und blinder Terror. Wer dagegen redete, wurde zumindest verhaftet, wenn nicht sogar sofort erschossen.

Wir müssen uns immer wieder bewusst machen, welch ein Segen die Demokratie ist. Wie wichtig die Grundrechte sind und wie sehr wir auch darauf achten müssen, dass sie nicht willkürlich eingeschränkt werden. Die Kontrolle durch die Parlamente, die Gerichte und durch die Presse ist unverzichtbar. Freie Meinungsäußerung, auch wenn es nicht meine Meinung ist, muss ich aushalten und ebenso die Regierung, deren Tun durch die Gewaltenteilung kontrollierbar ist .

Aber ich habe das Recht und vielleicht sogar die Pflicht mir eine eigene Meinung zu bilden. Ich muss darauf achtgeben, wem ich Gehör schenke, wem ich vertraue. Freiheit hat auch viel mit Verantwortung zu tun. Aber das sind wir vom Frauenbund gewohnt.

Verantwortung übernehmen, für sich und andere. Unsere Gesellschaft ist auf uns angewiesen, auf eigenständig denkende und handelnde Menschen.

Und das haben wir auch in der Corona Zeit gezeigt, dass auf uns Verlass ist. Wir bemühen uns, niemanden zu vergessen. Aber wir wissen auch, dass unser Bemühen endlich ist.

Daher richten wir unser Vertrauen auf Gott, der größer ist als alles.
„Seine Liebe ist größer als unsere Angst.
Seine Hilfe ist größer als unsere Not.
Seine Hoffnung ist größer als unsere Verzweiflung.
Seine Barmherzigkeit ist größer als unser Versagen.
Seine Kraft ist größer als unsere Hilflosigkeit.
Sein Trost ist größer als unsere Verletzungen.
Seine Treue ist größer als unser Mangel.

                                                         B. Matzel

Genießen Sie die kleinen und großen Erleichterungen, die die nächsten Tage bringen und vielleicht feiern sie sogar den Muttertag oder den Sonntag Cantate mit einem kleinen Gottesdienst in der eigenen Gemeinde.

 

Ihre
Inge Gehlert
Landesvorsitzende

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