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Corona die Fünfte Die Zeit der neuen Wortschöpfungen

DEF |

Die Süddeutsche Zeitung hat in diesen Zeiten, wo die Kinder zu Hause bleiben müssen, jeden Tag eine eigene Kinderseite. Dort gibt es auch neue Wortschöpfungen wie: „Schielplatzeln“, wenn man nur auf den Spielplatz schielen, aber nicht hinauf darf, oder „Weiterleichterungen“, wenn manches wieder erlaubt wird. Im Kulturteil gab es die Wortschöpfung „Chorantäne“ für einen Chor, der nicht gemeinsam singen darf, es per Videoschaltung aber dann doch schafft ein Geburtstagsständchen an das Geburtstagskind zu senden. Vielleicht sind Ihnen schon ähnliche Worte eingefallen. Ob sie allerdings Eingang in den Duden finden, sei dahingestellt.

Aber sicher ist, dass der Tanz in den Mai ausfällt, es sei denn zu zweit zu Hause. Eine Schallplatte oder CD mit Walzermusik lässt sich im Haus sicher finden. Aber auch alleine ist es möglich. Da ist die Drehung „linksherum“ vielleicht sogar leichter. Dazu ein Glas Maibowle, denn der Waldmeister wächst in den Wäldern genauso wie der Bärlauch, ist aber nicht so geruchsintensiv. Oder eine „Berliner Weiße“ mit Schuss?  Und für die Kinder eine Götterspeise mit Waldmeistergeschmack, herrlich grün! Man gönnt sich ja sonst nichts!

Interessant fand ich in dieser Woche Texte von jungen Mädchen, Schülerinnen, eine 14 Jahre alt, eine 17 Jahre, die in der Form des Poetry-Slams Gedichte zu Corona geschrieben haben. Sie beleuchten ihre eigene Situation mit folgenden Worten: „Jetzt in dieser Stay-at-home Phase, denken wir nur an die Dinge, die wir nicht mehr tun. Mein Mailfach ist voll mit Hausaufgaben - ich hätt´s nicht gedacht, aber ich wünsch mir so doll, dass ich wieder in die Schule darf….. Einmal nicht mehr über dieses Thema zu reden und nicht nur an der eigenen Familie zu kleben. Die Zeit bleibt stehen……

Aber vielleicht, ganz vielleicht, haben wir nach all dem bald den Punkt erreicht, wo wir nicht mehr über jeden und alles schlecht reden, und wir vielleicht irgendwann gemeinsam nach einem glücklichen Leben streben.“

Aber nicht nur die eigene Befindlichkeit wird angesprochen, sondern der Blick geht über unser privilegiertes Dasein hinaus in die Welt, in der, trotz Corona, auch weiterhin Krieg, Terror, Flüchtlingselend und Armut herrschen.

So heißt es in dem Gedicht der 17jährigen am Ende: „..das Leid geht weiter dort, Tag für Tag, aber –menno- ich krieg heut nicht mehr meinen Bio-Quark. Händewaschen ist nun oberste Priorität, doch das ist so ein wahnsinniges Privileg. Wenn kein Anschluss vorhanden ist, dann wird auch Wasser bitter vermisst.  Also, bitte, öffnet die Augen! Und wehe ihr geht Desinfektionsmittel rauben…… Seid rücksichtsvoll und euch eurer Privilegien bewusst, eventuell verringert das euren Frust! Statt Angst und Hass muss Liebe gedeihen, also hört bitte auf, wegen fehlendem Klopapier so rumzuschreien.“

Natürlich ist es unser Recht gefrustet, traurig und deprimiert zu sein. Die Lage ist nicht schön, ohne Kunst und Kultur, ohne die Möglichkeit sich mit Freunden zu treffen. Spazieren gehen ist schön, aber das Leben sollte mehr beinhalten. Doch gegenüber unseren europäischen Nachbarstaaten haben wir ein relativ entspanntes Leben. Aber Normalität ist es trotz einiger Erleichterungen noch lange nicht. Und dennoch haben wir auch Grund zur Dankbarkeit, Gelegenheit zu Optimismus und keinen Grund unseren Humor zu verlieren. Auch Corona-Zeiten sind voller Absurditäten, die man am besten mit Humor nimmt. Nicht alle Regelungen der Politik sind immer einsichtig, manches muss hinterfragt werden, aber was man nicht ändern kann, muss man dann doch mit stoischer Gelassenheit hinnehmen. In der Hoffnung, dass die Einsicht auch bei der Politik Einzug hält.

Und eine Rückkehr zu unseren alten Gewohnheiten wird es in absehbarer Zeit wohl auch nicht geben.

Darum möchte ich diesen Wochenbrief schließen mit einem Gebet, das von Mission EineWelt geschickt wurde:

Gott, Du Liebhaber des Lebens!

Die Sorge um das Leben treibt uns um.

Das Leben von Menschen, die uns nahe sind und von Menschen in vielen Ländern rund um die Erde ist durch einen globalen Virus gefährdet.

Keine Sorge ist zu groß, dass sie nicht in Deinen Händen aufgehoben wäre.

Lass uns mit offenen Augen und Herzen die Not unserer Mitmenschen nah und fern sehen.

Gib uns ein ruhiges Herz und lass uns auf Deine Liebe vertrauen.

Amen

Bleiben Sie gesund!
Inge Gehlert,
Landesvorsitzende

 

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