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CARE-Arbeit - doch wieder nicht so viel wert?

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DEF und Bayerischer Landesfrauenrat machen sich Gedanken um den Wert und die Bezahlung der CARE-Arbeit in Beruf und Familie

"Die Bezahlung aller Care-Berufe, wozu auch alle hauswirtschaftlichen Berufe zählen, entspricht nicht ihrer Systemrelevanz, wie wir und auch die Politik inzwischen erkannt haben. Wer aber nun den gerechten Lohn feststellen und dann auch bezahlen soll, darüber wird schon bei den versprochenen Bonus-Zahlungen heftig gestritten." Das stellte die Landesvorsitzende des DEF Inge Gehlert bereits früher im Jahr fest. Aber nicht nur das Personal der Pflegeberufe arbeite am Limit. Sie fragte daher auch, wie das bei den Müttern und vor allem den Alleinerziehenden in der Coronazeit aussähe: "Home-Office, Homeschooling und Sorgearbeit belasten Familien. Hier tragen auch wieder Frauen die größere Last und Verantwortung. Ihre Berufstätigkeit, wenn nicht systemrelevant, wird als zweitrangig angesehen. Schule und Kitas schließen, also kümmern sich die Eltern und damit die Frauen um den Nachwuchs. Ihr Verdienst ist dank Teilzeitarbeit ja nicht so hoch. Das lässt sich eher verschmerzen. Damit schwinden auch wieder die Chancen für Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Ihre Verlässlichkeit kann nicht garantiert werden - aus Sicht der Arbeitgeber. Damit droht eine Rolle rückwärts in alte Rollenbilder."

Ein halbes Jahr später bringt der Bayerische Landesfrauenrat ein Forderungspapier zur gleichen Problematik heraus. Es trägt den Titel "Sorgearbeit im Lebenslauf absichern".  Es nimmt die seit langem bestehende Problematik, dass Carearbeit nicht allein Frauensache ist,  aber hauptsächlich von den Frauen ausgeübt wird, unter den verschärften Bedingungen der Coronakrise zum Anlass für politische Forderungen: 

"In der Zeit der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, wie prekär viele Frauenarbeitsplätze sind. Durch die vermehrte Möglichkeit des Homeoffice wäre eine günstigere Bilanz der Vereinbarkeit von Familie und Beruf gegeben, aber durch die Schließung der Schulen und Kindertagesstätten sowie der Tagespflege übernahmen zum großen Teil Frauen die Care-Arbeit und steckten mit der eigenen Berufstätigkeit wieder zurück. Besonders stark traf dies Alleinerziehende, die nicht in einem systemrelevanten Beruf arbeiten. Minijobs in der Gastronomie und im Einzelhandel, die viele Frauen und Studentinnen nutzen, fielen fast ganz weg. Viele Frauen sind in Steuerklasse V. Durch die Plötzlichkeit der Schließung vieler Geschäftszweige und dem daraus resultierenden Kurzarbeitergeld oder anderen Lohnersatzleistungen konnten viele Frauen nicht mehr in eine günstigere Lohnsteuerklasse wechseln, was ihre Ansprüche verminderte.

Der Bayerische Landesfrauenrat fordert:

- Mehr Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung durch Homeoffice, Telearbeit und Arbeitszeitkonten;

- flächendeckend betriebsinterne kommunale Angebote zur Unterstützung bei der Pflege;

- Einführung einer steuerfinanzierten Lohnersatzleistung als eigener Anspruch der Pflegenden;

- die Anrechnung von Pflegezeiten in der Rentenversicherung ist für alle Pflegenden (auch für Nachbarn und Freunde und nicht nur für nahe Angehörige) in Betracht zu ziehen."

Das vollständige Forderungspapier steht zum Nachlesen und Download bereit auf den Seiten des Bayerischen Landesfrauenrates

https://www.lfr.bayern.de/aktuelles/46794/index.php

Inge Gehlerts Überlegungen finden sich in ihrem Siebten Coronabrief, auf dieser Homepage unter 

https://www.def-bayern.de/meldung/corona-die-siebte-was-wuerde-florence-nightingale-zu-unserem-gesundheitssystem-heute-sagen

 

 

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