AEH-Mitgliederversammlung in Schwabach
Zahlreiche Anmeldungen und beste Stimmung waren die äußerlichen Zeichen für ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl in der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Haushaltsführungskräfte (AEH) – Förderkreis in Bayern bei ihrer jährlichen Mitgliederversammlung, die diesmal in Schwabach stattfand, und zwar am Marktplatz im historischen Gasthaus „Goldener Stern“, in freundlicher und gepflegter fränkischer Gastlichkeit.
Dass dieser der Platz der Abfassung der von Melanchthon selbst vermittelten „Schwabacher Artikel“ und somit eine originäre Stätte der Reformation war, konnten die geschichtsinteressierten Teilnehmerinnen auf einer Stadtführung durch Gerhard Ittner neben vielem Wissenswerten aus der Schwabacher Stadtgeschichte erfahren. Die Betrachtungen führten bis in die Zeit der fränkischen Landnahme zurück und konnten durch das Patrozinium der Stadtkirche St. Martin ebenso wie durch die Dialektforschung erhärtet werden. Der Weg führte auch hinauf zur Franzosenkirche, die für die religiöse Toleranz und die Aufnahme hugenottischer Flüchtlinge durch die brandenburgisch-ansbachischen Markgrafen steht. Der Weg führte auch zum Spital und hinunter an die Schwabach. An den Rundgang schloss sich eine Kirchenführung in der Stadtkirche an.
Die Mitgliederversammlung wurde von Gertraud Gräßel, 2. Vorsitzende der AEH, in Vertretung der Vorsitzenden Susanne Gast geleitet. Die Berichte aus den aktiven Arbeitsgruppen der AEH stießen auf reges Interesse. Gertraud Gräßel berichtete selbst von den Gremien, in denen Hauswirtschaft nach vorne gebracht wird, vor allem Bayerischer Landesausschuss für Hauswirtschaft (BayLaH) und Deutscher Hauswirtschaftsrat. Dessen großer Kongress in Berlin, an dem auch AEH-Vertreterinnen teilnahmen, wurde gemischt bewertet.
Der BayLaH hat einen neuen Vorstand gewählt. Als großen Erfolg sieht der BayLaH an, dass hauswirtschaftliche Führungskräfte dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege nach der Erprobung nun fest als gleichwertig qualifiziert für Heimleitungen gelten.
In Bayern gab es 2019 53 neue MeisterInnen der Hauswirtschaft, die Meisterfeier in Ansbach diente zugleich als Forum der Hauswirtschaft. 20 PrüfungsabsolventInnen der verschiedenen hauswirtschaftlichen Fortbildungsberufe gewannen Preise.
Die AEH setzte ihre sonst starke Beteiligung am Johannitag in Triesdorf dieses Jahr aus. Zwar erreichte man mit den sorgfältig geplanten Themen und Aktionen dort immer viel Publikum, das erhoffte Interesse am Verband und einer Mitgliedschaft ist aber leider ausgeblieben, wie Marianne Gast-Gehring als Leiterin des AEH AKs Triesdorf berichtete.
Doris Wunder-Galliwoda berichtete von der kirchlichen Umweltarbeit und gab ein von ihr zusammengestelltes Merkblatt „Maßnahmen für ein besseres Klima“ heraus, das effiziente und leicht durchzuführende Verbesserungen aus den Bereichen Gebäude, Mobilität, Beschaffung und effiziente Geräte beinhaltet. Auf die Bewusstseinsbildung wird besonderer Wert gelegt.
Christa Gampl berichtete aus dem AEH AK Pappenheim, der in diesem Jahr die Seminare „Fasten“ und „Nüsse“ durchgeführt hat. Die Verlegung des Seminars auf ein Wochenende im Frühjahr brachte nicht den erhofften Erfolg, dass sich neue Teilnehmerinnen ergeben hätten. 2020 werden wieder zwei Seminare durchgeführt, das erste am 18. bis 20. März zum neuen Jahresthema des DEF „Zukunft gestalten - kreativ nachhaltig“. Es heißt „17 Ziele für die Welt“, und es wird dabei neu intensiv mit der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft Medien (EAM) zusammengearbeitet. Eine weitere solche Zusammenarbeit mit der Medientochter des DEF stellt auch das am 15. Februar 2020 in München stattfindende Tagesseminar zum Thema Online-Einkaufen dar: „Ich bleib daheim und kauf‘ da ein.“ Bildungsreferentin Dr. Bettina Marquis stellte das Programm vor, das eine vielversprechende Mischung aus Wissen und Praxis bietet. Es umfasst einen Digital-Stammtisch ebenso wie ein Ausprobieren verschiedener Einkaufsportale im Netz und praktische Anwendung.
Lydia Klein gab für den AK Verbraucherbildung einen Bericht über die vielfältigen Aktivitäten der Verbraucherzentrale Bayern, die 2019 ihren 60. Geburtstag feiern kann. Dies wird im Dezember mit einem Staatsakt in der Residenz in München gewürdigt. Momentan hochaktuell ist aus der Finanzberatung das Thema „Kündigung von gut verzinsten Sparverträgen durch Banken und Sparkassen“. Die VZ Bayern ist nun auf 88 Finanzberater gewachsen. Sie konnte auf ihrer Jahreshauptversammlung 2019 auch wieder ein neues Mitglied aufnehmen. War es im Vorjahr der BUND gewesen, so diesmal die Schuldner- und Insolvenzberatung Bayern. Sehr gut läuft nach wie vor die Wanderausstellung „Rette die Welt – wenigstens ein bisschen“. Neu hinzugekommen ist eine Ausstellung über Einweg- und Mehrwegverpackungen mit vielen Tipps zur Reduzierung oder Vermeidung von Plastikabfall.
Ergänzend zu ihrem Bericht stellte Dr. Bettina Marquis das Programm Verbraucherbildung Bayern am Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz vor und die Themen und Veranstaltungen, die im DEF als Stützpunkt Verbraucherbildung Bayern in München und anderen Orten gelaufen waren – neu im Programm ist zum Beispiel das Vorsorgethema „Digitaler Nachlass“. Sie ermutigte dazu, eine Veranstaltung von „Verbraucherbildung Bayern“ mit ins lokale Programm aufzunehmen.
Einen großen Erfolg hatte Hannelore Täufer zu vermelden, denn ihr erstmals in Roth-Pfaffenhausen angebotener Studientag „Plastikfrei leben“ war sehr gut besucht von Frauen allen Alters. Die Referentinnen waren gut angekommen, auch die Mischung aus Vortrag und praktischem Tun. Hannelore Täufer arbeitet schon an einem neuen Seminar in Roth 2020.
Auf der Mitgliederversammlung wurde sichtbar, wie viel Arbeit in Gremien, auf Veranstaltungen und bei deren Planung in der AEH das ganze Jahr über geschehen ist. Die Ideen für das kommende Jahr lassen auf wieder ein gutes Jahr mit spannenden Entwicklungen und Veranstaltungen hoffen!
Bettina Marquis
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