"A little respect" - 40 Jahre Frauenbewegung in München

Kritisch, laut, aufmüpfig und auch witzig war sie, die Münchner Frauenbewegung. Vorgestellt wurde sie von der Zeithistorikerin Dr. Elisabeth Zellmer. Die Veranstaltung war eine Kooperation der Dekanatsfrauenbeauftragten Münchens, des Museums für Abgüsse, Soroptimistinnen und des DEF. Dr. Susanne Pfisterer-Haas als Gastgeberin konnte etwa dreißig Frauen im Griechensaal des Museums für Abgüsse am Münchner Königsplatz begrüßen. 

1968 war in der ganzen Welt, aber auch in München für die jungen Leute ein Aufbruch in die Moderne, und den Frauen ging es dabei vor allem um die Gleichberechtigung. Sich nicht mehr unterdrücken lassen, sich selbst schlau machen und sich endlich Gehör verschaffen, das waren die praktischen Forderungen, die auch mit viel Schwung in die Tat umgesetzt wurden. München war dabei im Bundesdurchschnitt nicht hinterher, sondern vorne mit dabei. Und das Engagement für die Verbesserung der Situation der Frauen war echt und in hohem Maße solidarisch. Bei allen teils scharfen Auseinandersetzungen und Polarisierungen: Frau wollte den Erfolg für sich selbst, aber auch für die anderen, für die älteren und alten Frauen, für die Mädchen und Heranwachsenden, für die, die in die Arbeit gingen und für die, die zuhause blieben. Es wurde viel und lebhaft diskutiert, gestritten, demonstriert. Es wurde geschrieben, Gitarre gespielt und gesungen. Es entstanden Kinderläden, der Frauenbuchladen, ein eigener Frauenverlag. Liedermacherinnen brachten Langspielplatten heraus. Musik war überhaupt sehr wichtig. Als gutes Beispiel vorgespielt wurde auch ein damaliger Welthit von Aretha Franklin von 1967 „A little respect“  Das forderten die durch ihren Aufbruch selbstbewusst gewordenen Frauen von der Gesellschaft, aber auch von den Männern in ihrem Umfeld ein, "Das was du willst, das hab ich! Und ich geb's Dir auch, aber dafür will ich auch was, und zwar will ich ein bisschen Respekt!

Oktober 2018