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70 Jahre Mitgliedschaft im Deutschen Evangelischen Frauenbund

DEF |

Ein Rückblick von Ingeborg Weißenfels. Eines Tages, gerade mal 20 Jahre alt und frisch verheiratet mit einem Vikar in Sulzbach-Rosenberg, erhielt ich 1954 eine Einladung des Deutschen Evangelischen Frauenbundes (DEF), an einer Veranstaltung teilzunehmen.

Wenn schon eingeladen, gehe ich auch hin. Im Saal treffe ich etwa 50 für mein Gefühl „ältere“ Frauen, zwischen 40 und 60 Jahren. Ich wurde nett aufgenommen und auch zur Mitgliedschaft aufgefordert. „Alle Pfarrfrauen gehen in den DEF! Leiten ihn auch oft.“ So war die Aussage. Zwei Jahre besuchte ich gerne die Veranstaltungen.

Dann bekamen wir unsere zweite Pfarrstelle in Pappenheim. Unsere beiden Töchter wurden dort geboren, unser Söhnchen haben wir mitgebracht. Wir fühlten uns sehr wohl im Bergpfarrhaus. Aber weit und breit gab es keinen Frauenbund! In den folgenden Jahren war ich voll ausgelastet. Drei Kinder, der frühe Unfalltod meines Mannes im Gebirge. Im Herbst 1978 bekam ich überraschend einen Anruf von Frau Zeiske. Sie war damals die Landesvorsitzende des DEF und suchte händeringend eine Geschäftsführerin. Die Aufgabe gefiel mir. Leider hatte ich als Geschäftsführerin gar keine Ausbildung. Ich bekam eine Sekretärin und wir eröffneten das Büro in Pappenheim. Und so begann mein neues Leben mit dem Frauenbund! Ich stürzte mich mit Begeisterung in die neue Aufgabe. Die Schule musste ich leider aufgeben. Ich hielt Vorträge und besuchte die Mitgliedsvereine. Lernte großartige Frauen kennen, die mit Phantasie und Engagement ihre Ortsverbände leiteten. Und all die netten Mitglieder.

Besonders beeindruckte mich Pfarrerin Rohleder, die sich für das Haus für „Mutter und Kind“ in Fürth mit vollem Einsatz und Liebe einbrachte. Es gab damals viele Probleme mit der farbigen Besatzungsmacht. Die Gründerin dieses Heimes meinte: „Es könnten unsere Töchter sein!

Nach einiger Zeit zeigte sich dann doch, dass man eine Geschäftsstelle nicht nur mit Begeisterung führen kann, sondern auch etwas davon verstehen muss.

Im Herbst 1980 heiratete ich Dr. Weißenfels. Wir kannten uns aus der Landessynode, waren beide verwitwet. Ich zog nach Fürth, konnte auch gleich wieder in der Schule anfangen. Nun war mir der Frauenbund schon so ans Herz gewachsen, dass ich Ausschau hielt, wo ich beitreten könnte.

Fürth löste sich gerade wegen Überalterung auf. Ein Prozess, der sich in den letzten Jahren fortgesetzt hat. Nürnberg ruht leider auch seit Kurzem.

Aber jetzt war alles noch auf viele Mitglieder und Mitarbeit gerichtet. Ich kannte Anke Geiger bereits, und so wurde der Nürnberger Frauenbund mein Frauenbund! Damals waren 40 bis 50 Frauen bei den Treffen normal. Man musste schauen, wo man noch einen Platz bekam! Es gab immer Kaffee und Gebäck und man wurde liebevoll von den zuständigen Frauen versorgt. Im Nachhinein kann ich immer nur staunen über die Fülle des Angebots an Vorträgen, Dia-Schauen, Ausflügen und die wunderschön gestalteten Adventsfeiern. Mit Musik, Lesungen und kleinen Geschenken. Unsere Füße wurden auf einen „weiten Raum“ gesetzt. Sehr bald wurde auch der Evangelische Rundfunkdienst gegründet. Es ging darum, Radio- und Fernsehsendungen kritisch zu beurteilen und die Kritiken an die entsprechenden Sender zu schicken. Wir bekamen auch Antwort! Wie viele Jahre haben wir uns dann im Hummelsteiner Weg 100 in der Evangelischen Medienzentrale zum gleichen Thema getroffen.

Ich denke an die Medientage in München im Bayerischen Rundfunk. Wo konnte man schon dem Rundfunk und Fernsehen hinter die Kulissen schauen oder wurde mit den Mitarbeitern bekannt gemacht. Auch die jährlichen Treffen in der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) waren immer so informativ, dass man wirklich informiert wieder nach Hause fuhr.

Und die vielseitigen Tagungen in Pappenheim. Immer wieder ein „Highlight“! Aber last not least, die wunderbaren Reiseangebote.

Ich greife einfach einmal einige Reiseangebote heraus. Die Studienreise in die Vulkaneifel. Das Radioteleskop auf dem Eifelberg, überwältigend. Mit ihm kann man in das Weltall hineinhören! Im September dann die Reise, Weimar, Leipzig, Rochlitz. Frauen auf dem Sockel! Und immer bei allen Bus-Reisen die Mittagspause vor dem Bus! Und das Treffen lieber Bekannter. Die Fahrt nach Cottbus, der Fürst Pückler-Park. Ein Erlebnis mit den wunderbaren Anlagen, von riesigen Bäumen, Wiesen und kleinen Seen. Oder im Spreewald die Bootsfahrt auf der Spree an Büschen und herunterhängenden Bäumen vorbei, ganz romantisch mit dem kleinen Häuschen am Ufer.

In diesen vielen Jahrzehnten hieß es immer auch, Abschied nehmen zu müssen von Frauen, die mich in meinem DEF-Leben begleiteten oder die Arbeit des DEF so überaus vielfältig gestalteten. Und so hat uns der Tod unserer beiden Vorsitzenden Anke Geiger und Dietlinde Kunad mit großer Traurigkeit erfüllt.

Der Frauenbund hat mein Leben wunderbar bereichert. Dafür bin ich sehr dankbar. Hat nicht der gnädige Gott über mir Flügel gebreitet! Diese Flügel wünsche ich Ihnen allen!

 

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© Foto: DEF, LV Bayern

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