60 Jahre Haus für Mutter und Kind in Fürth

2015 kann das „Muki“ Fürth sein 60-jähriges Bestehen feiern. Anfang der 1950er Jahre hatten Frauen des Deutschen Evangelischen Frauenbundes unter der Federführung von Elisabeth Meyer-Spreckels mit der Planung für ein „Wohnheim arbeitsentwöhnter Mäd chen in truppenbesetzten Gebieten zum Zwecke der Resozialisierung“ in Fürth begonnen – am 11.01.1955 zogen die ersten Frauen ein. Die ersten Bewohnerinnen waren ledige und ungewollt schwangere junge Frauen mit ihren neugeborenen Kindern. Mittlerweile haben mehr als die Hälfte der dort aufgenommenen Frauen psychische Erkrankungen.

Anfangs war der Ortsverband Nürnberg e.V. des DEF Träger des Hauses in der Frühlingstraße, dann der am 16.12.1958 neu gegründete Freundeskreis Fürth e.V. des DEF, Landesverband Bayern. Seit Gründung des Wohnheims trägt ein ehrenamtlicher Vorstand die Verantwortung für die Einrichtung. Das Haus wurde unter dem von Elisabeth Meyer-Spreckels geprägten Motto „Es könnten unsere Töchter sein“, geplant, gebaut und bis heute von engagierten Christinnen und Christen betrieben und getragen, für Menschen ohne Lobby. Als besondere und prägende Persön lichkeit ist hierbei Käthe Rohleder zu erwähnen, die erste ordinierte Pfarrerin in Bayern, Mitbegründerin und Herz des Hauses bis in die 1990er Jahre.

Aus einem Haus sind nach 60 Jahren mehrere Gebäude geworden, mit Aufnahmegruppen, Innen- und Außenwohngruppen, mit sozialpädagogischen Wohngruppen, Werkstätten, Kindertageskrippen, mobilen Betreuungsangeboten und einer Vielzahl an hauptamtlichen Mitarbeitenden. Dabei war und ist diese Einrichtung immer ein Seismograph gesellschaftlicher Entwick lungen und notwendiger Hilfestellungen für Mütter mit Kindern. Über die Geschichte des Hauses wird in der nächsten Ausgabe dieser Zeitschrift ausführlicher berichtet.

Der Festakt „60 Jahre MuKi“ fand im Rahmen eines Sommerfestes am 17.Juli 2015 statt. Zum offi ziellen Teil wurden Vertreter der Stadt Fürth, verschiedenste Jugendämter, Vertreter der Kirchengemeinden und der DEF-Landesverband eingeladen. In den Gruß worten wurde auf die Wichtigkeit unserer Arbeit mit Mutter und Kind hingewiesen. Katharina Geiger, Geschäftsführerin des Landesverbandes, zeichnete die wichtigsten Stationen der letzten 60 Jahre auf. Die Vorsitzende des Freundeskreises Rosmarie Koch gab einen persönlichen Rückblick der letzten 10 Jahre mit all ihren Veränderungen und Herausforderungen.

Die Sparkasse Fürth überreichte dem Heim leiter Reiner Popp die druckfrischen Flyer der Stiftung „Haus für Mutter und Kind - Wohnheime Frühlingstraße“ und spendete 600 € in diese Stiftung. Zum Abschluss des offi ziellen Teils wurden die Gäste zu einem kleinen Buff et eingeladen, das die hauseigene Küche vorbereitet hatte.

Nach diesem offi ziellen Teil folgte nun das jährliche Sommerfest mit vielen Aktionen für die Kinder und Bewohnerinnen. Die Mitarbeitenden der Kinder tageskrippe und die beiden „Musiklehrer“ haben zusammen mit den Kindern die Auff ührung „Viele kleine Fische“ mit viel Rhythmik, Musik und Instru menten eingeübt und den Gästen vorgestellt. Großen Anklang fanden auch die Tänze aus aller Welt, die von den Müttern aufgeführt wurden. Als Überraschung rollte ein Eismobil auf den Hof, das bei Temperaturen von weit über 30 Grad sehr gut ange nommen wurde.

Zum Ausklang des Sommerfestes fand ebenfalls wieder ein traditioneller Luftballonwettbewerb statt. An die Luftballons wurde eine Postkarte gehängt, und jedes Jahr wird mit großer Spannung erwartet, welcher Luftballon am weitesten gefl ogen ist.

Eine Plakatausstellung zeigte die Geschichte des „Mukis“, von der Gründung bis zum Jahr 2015. Der zeit wird darüber eine PDF-Datei erstellt, die auf Anforderung gerne zur Verfügung gestellt wird.

Insgesamt ein gelungenes Fest, ein gelungener Geburtstag und ein schönes Sommerfest.